Keine Ordnung, kein “eins sein”!

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Diese kurze und knappe Aussage schließt zusammen mit den ersten drei Teilen den Kreis und bringt uns direkt zum Gebet unseres Herrn aus dem ersten Teil zurück. Denn die von ihm erbetene Einheit, also unser eins sein, ist ohne eine göttliche Ordnung nicht möglich.

Warum?

Weil für das eins seinzuerst einmal zwingend Frieden nötig ist. Und dieser Frieden ist wiederum untrennbar mit einer von Gott gegebenen Ordnung verbunden; denn zwischen Ordnung und Frieden bzw. zwischen Unordnung und Unfrieden gibt es einen direkten und unmittelbaren Zusammenhang. Daher schreibt Paulus auch:

1Kor 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens … 

Frieden wird uns in der Heiligen Schrift immer wieder als etwas sehr, sehr Wichtiges und Kostbares vorgestellt: Durch unseren Erretter Jeschua wurde Frieden zwischen uns und Gott hergestellt (Röm 5,1). Frieden ist das, womit der Priester das Volk segnet (4Mo 6,26). Diejenigen, die Frieden stiften, werden Söhne Gottes heißen (Mt 5,9). Unser Gott ist ein Gott der Liebe, aber auch ein Gott des Friedens (2Kor 13,11). Frieden wird das sein, was am Ende in der Ewigkeit über die gesamte Schöpfung herrschen wird (Jes 32,17). Überall begegnet uns der Frieden.

Daher werden wir auch zu Folgendem aufgefordert und sogar ermahnt:

Eph 4,1-3 So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, dass ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt. Seid eifrig bemüht, im Geist eins zu sein durch das Band des Friedens.

Hebr 12,14 Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!

Jak 3,16-18 Denn wo Neid und Eigennutz ist, da ist Unordnung und jede böse Tat. Die Weisheit von oben aber ist erstens rein, sodann friedfertig, gütig; sie lässt sich etwas sagen, ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch und frei von Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften.

Das ist nur eine kleine Auswahl an Versen, die die Wichtigkeit und Dringlichkeit des eins seins, des Friedens und der Ordnung aufzeigen.
Man könnte die unmittelbare Verbindung zwischen diesen Dreien auch wie folgt zusammenfassen:

Ordnung → Frieden → eins sein
Unordnung → Unfrieden → nicht eins sein (Trennung)

Ordnung ist also so etwas wie der Startpunkt bzw. die Grundvoraussetzung. Ist sie nicht vorhanden, kann kein Friede und somit kein eins sein folgen, was dann wiederum bedeutet, dass wir ohne sie das Gebet und den Herzenswunsch unseres Herrn nicht erfüllen werden.

Oder anders ausgedrückt: Da das eins seinVater und Sohn so wichtig ist, der Friede unter uns so wichtig ist, ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Ordnung sehr wichtig ist. Daher wird auch ihre Tragweite uns in der Heiligen Schrift immer wieder aufgezeigt. Mal direkt, mal indirekt; wie zum Beispiel sofort zu Beginn, wenn Gott in das Chaos, also in das Wüste und Leere, Ordnung reinbringt. Danach sehen wir sofort die Ordnung in der Beziehung zwischen Mann und Frau, dann zwischen Eltern und Kind, dann später die geographische Ordnung, indem Abraham und seinen Nachkommen von Gott ein ganz spezieller Ort als Heimat angeordnet wird; dann sehen wir die Ordnung im Volk durch die zwölf Stämme, dann die geistliche Ordnung durch die Priester und Leviten und anschließend auch die Ordnung in der Kriegsführung, also im Heer. Überall bestimmt Gott eine Ordnung. Ohne sie geht gar nichts.

Im NT geht dieser Fokus auf “Ordnung” natürlich weiter. Soll heißen, dass auch hier immer wieder das Thema aufgegriffen wird; hier ein paar Beispiele in Bezug auf königliche und staatliche Ordnungen als auch auf der Arbeit:

1Petr 2,13-14 Ordnet euch deshalb aller menschlichen Ordnung unter um des Herrn willen, es sei dem König als dem Oberhaupt oder den Statthaltern als seinen Gesandten … 

Röm 13,1 Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt.

Tit 2,9 Die Knechte ermahne, dass sie sich ihren eigenen Herren unterordnen, in allem gern gefällig sind, nicht widersprechen.

Wir sehen: Überall gibt es von Gott eingesetzte Ordnungen, denen man sich unterordnen soll. Die göttliche Ordnung, die uns für das “gesunde Gemeindeleben” im Besonderen interessiert, ist folgende …