Impulse aus Glauben – Verletzungen im Herzen

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Lk 4,18 »Der Geist des HERRN ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen…« [SLT]

Das erste Thema “Verletzungen unserer Herzen” war und ist zeitgleich der generelle Impuls für den Start dieser Rubrik gewesen. Denn kaum ein Thema geht uns so nah wie dieses; und kaum ein Thema hat so weitreichende Konsequenzen für uns alle. Warum?

Unter anderem darum, weil diese Verletzungen (die wir alle mehr oder weniger haben) unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen massiv beeinflussen können. Vielen von uns sind diese inneren Wunden und ihre Auswirkungen vielleicht gar nicht bewusst. Für andere sind sie vielleicht nicht relevant. Für wiederum andere kann es sein, dass sie, sozusagen, ein Leben lang verletzungsfrei geblieben sind. Wiederum andere verdrängen diese Wunden.

Bei einer Verdrängung kann es – ähnlich wie mit unseren trügerischen Herzen (Jer 17,9) – dazu kommen, dass die Ursachen der eigenen Denk- und Handlungsweise einem selbst gar nicht bewusst sind, aber anderen um uns herum auffallen. Symptome, die Warnsignale für Verletzungen im Herzen sein können, sind z.B. innere Unruhe, stetige Unzufriedenheit, erhöhtes Aggressionspotential, Antriebslosigkeit, Streitsucht, Minderwertigkeitskomplexe als auch mitunter die schlimmste Form: Depressionen.

Kurze Anmerkung an dieser Stelle: Keineswegs soll diese Liste den Anspruch erheben, vollständig zu sein. Und erst recht soll dieser Artikel hier nicht den Anspruch erheben, dieses komplexe und sensible Thema mit ein paar wenigen Worten abzuhandeln. Vielmehr ist der Fokus, dass sowohl Betroffene als auch diejenigen, die ihren Liebsten bei ihrer inneren Heilung helfen wollen, sich gegenseitig ein wenig besser verstehen und feinfühliger füreinander werden.

Denn oft ist es so (obwohl Gott uns zwar von der einen auf die andere Sekunde heilen kann), dass sein bevorzugter Weg die Hilfe durch andere Menschen ist; d.h. ihm scheint es sehr wohlgefällig zu sein, dass seine Kinder sich untereinander helfen und durch Liebe und Annahme gegenseitig heilen.

Damit diese Heilung durch Gottes Hilfe angetrieben auch geschehen kann, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Dazu gehört v.a. die zuvor genannten Symptome an sich selbst zu erkennen oder durch die Hilfe und den Hinweis anderer anzunehmen und zu akzeptieren. Geschieht diese Hilfe lieblos, wird sich die verletzte Person nur noch verletzter fühlen. Gleichzeitig wäre es fatal, gewisse Punkte gar nicht anzusprechen, denn:

Spr 27,5 Liebe, die offen zurechtweist, ist besser als Liebe, die sich ängstlich zurückhält. [HFA]

Jeder von uns, der vielleicht schon einmal in einer solchen Situation war (bei der er etwas Unangenehmes sagen musste) weiß, wie wahr dieser Vers ist; denn oft hat man Scheu und ist ängstlich, wenn man seinen Liebsten unangenehme Dinge sagen muss. Gleichzeitig weiß man aber auch tief in sich drin, dass sie gesagt werden müssen. Warum? Weil sie dem anderen helfen. Aber wie gesagt: Man hat Scheu. Man ist ängstlich.
Das soll und muss sich aber in uns ändern, denn diese Vorgehensweise ist keine Form der göttlichen Liebe dem anderen gegenüber, sondern es ist ein Ausdruck von Menschenfurcht, denn…

1Joh 4,18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus… [SLT]