Glauben wie ein Kind – Gesetz gültig?

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Gal 2,16 weil wir erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird. [SLT]

Amen.

Dieser Artikel ist mehr oder weniger eine Art Einleitung zu unserem Thema und gleichzeitig ein kleines Glaubensbekenntnis – und keineswegs die Lösung zu dieser heiß diskutierten Debatte.

Geschwister berichten uns (und wir haben es auch selbst erfahren müssen), dass egal wie sehr man dieses Glaubensbekenntnis aus Gal 2,16 in Gesprächen auch betonen und untermauern mag, ab und zu dennoch Aussagen wie z.B. diese folgen:

  • “Willst du etwa durch das Gesetz errettet werden?”
  • “Hältst du das Gesetz, so bist du verflucht.”
  • “Das ist eine falsche, satanische Lehre, wenn du wieder zurück zum Gesetz Gottes gehst.”
  • “Du bist aus der Gnade gefallen.”
    usw.

Wir denken, dass diese und ähnliche Worte unseren himmlischen Vater nicht erfreuen. Erfreuen würde ihn ein brüderlicher Austausch, eine Berichtigung oder Ermahnung, aber sicherlich keine Anfeindungen untereinander. Zumal der Inhalt bzw. der Grund dieser Auseinandersetzungen sein Gesetz ist – zu dem er selbst folgendes sagt:

Jes 42,21 Dem HERRN gefiel es um seiner Gerechtigkeit willen, das Gesetz groß und herrlich zu machen. [SLT]

Oder wie es Paulus, durch Gottes Geist angetrieben, schreibt:

Röm 7,12 So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. [SLT]

Wir können, trotz dieser und anderer Verse, dennoch nachvollziehen, dass solche Aussagen getroffen werden. Denn auch wir glauben daran, dass…

Gal 5,4 Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen! [SLT]

Die Frage, die sich stellt, ist: Was ist, wenn Brüder und Schwestern das Gesetz halten, weil sie Gott lieben und nicht, um dadurch gerecht werden zu wollen? Fallen sie dann auch aus der Gnade?

[Kurze Anm. an dieser Stelle: Auch wenn der Titel dieser Rubrik “Glauben wie ein Kind” heißt, haben wir uns nicht ein paar Verse herausgepickt und unseren Glauben drumherum aufgebaut, sondern uns alle Stellen bzgl. des Gesetzes Gottes angesehen und intensiv geprüft.
Beim Artikel “Einwände gegen Gottes Gesetz” kannst du dir all diejenigen Verse ansehen, die die Abschaffung des Gesetzes andeuten. Bei Interesse schau dort vorbei…]

Völlig unabhängig von unserem jeweiligen Verständnis, ist es ratsam für uns alle, unsere Worte stets mit Bedacht und Vorsicht zu wählen – sowohl in dem, was wir über andere, als auch über das Gesetz des Allmächtigen sagen. Denn eines ist gewiss:

Nach dem (eben in Jes 42,21 gelesenen) großen und herrlichen Gesetz ist auch unserer Herr Jesus gewandelt und das war Gott wohlgefällig. Daher drängt sich einem die Frage auf: “Was ist, wenn wir das Gesetz mit der richtigen Gesinnung der Selbstaufgabe und Liebe für Gott und unseren Nächsten halten? Was ist, wenn wir einfach nur so leben wollen, wie er gelebt hat? Ist es Gott dann auf einmal nicht mehr wohlgefällig, wenn wir so wandeln, wie sein Sohn gewandelt ist?”

1Joh 2,6-7 Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. [SLT]

Um das meist mit Emotionen und Vorprägungen voll gepackte Thema nicht unnötig in die Länge zu ziehen, sondern dem Motto “Glauben wie ein Kind” treu zu bleiben, möchten wir im Folgenden lediglich eine kleine Auswahl aus dem Wort Gottes für sich sprechen lassen. Dadurch wird vielleicht klar, warum zumindest wir “wie ein Kind” glauben, dass das Gesetz Gottes weiterhin heilig, gerecht und gut für uns ist.

Röm 7,12 Das Gesetz selbst aber ist heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. [NLB]

Mt 5,17-19 Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Nein, ich will sie nicht aufheben, sondern voll zur Geltung bringen! Ich versichere euch: Nicht der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes – auch nicht ein Strichlein davon – wird je an Gültigkeit verlieren, solange Himmel und Erde bestehen. Alles muss sich erfüllen. Wenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt und andere dazu verleitet, dasselbe zu tun, wird er in Gottes himmlischem Reich nicht viel bedeuten… [HFA]

2Joh 1,6 Darin besteht die Liebe, dass wir nach den Geboten des Vaters leben, und sein Gebot ist dasselbe, das ihr von Anfang an gehört habt; danach sollt ihr nun auch leben. [GNB]

1Joh 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. [SLT]

Mt 24,12 Und weil der Ungehorsam gegen Gottes Gesetz überhand nimmt, wird die Liebe bei den meisten von euch erkalten. [GNB]

Mt 7,21-23 Nicht alle Menschen, die sich fromm gebärden, glauben an Gott. Auch wenn sie “Herr” zu mir sagen, heißt das noch lange nicht, dass sie in Gottes neue Welt kommen. Entscheidend ist, ob sie meinem Vater im Himmel gehorchen. Am Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen: “Herr, Herr! In deinem Namen haben wir prophetische Weisungen verkündet, in deinem Namen haben wir böse Geister ausgetrieben und viele Wunder getan.” Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes! [NLB]

2Petr 3,16-17 In seinen [Anm.: Paulus] Briefen redet er mehrfach davon. Freilich ist einiges darin auch schwer zu verstehen, was dann von unverständigen oder im Glauben nicht gefestigten Leuten verdreht wird. Aber so machen sie es ja auch mit den anderen Texten der Heiligen Schrift – zu ihrem eigenen Verderben. Weil ihr das alles jetzt schon wisst, liebe Geschwister, passt auf, dass ihr nicht von dem Irrsinn der Gesetzesverächter mitgerissen werdet und euren festen Stand verliert. [NEÜ]

Röm 2,13 Denn es genügt nicht, das Gesetz zu hören, um vor Gott als gerecht bestehen zu können. Nur wer auch tut, was das Gesetz verlangt, wird bei Gott Anerkennung finden. [GNB]

Röm 3,31 Wenn wir nun aber den Glauben so betonen, heben wir damit das Gesetz auf? Natürlich nicht! Sondern durch den Glauben bestätigen wir das Gesetz. [NLB]

Wir nehmen diese und viele andere Verse (nachdem sie mit der Gesinnung der Beröer geprüft wurden: Apg 17,10-11) gerne wie ein Kind an und leben danach. Wie sollten wir als Kinder Gottes es auch anders verstehen,

  • wenn wir von unserem himmlischen Vater göttliche Gebote erhalten,
  • die aus Fürsorge und Liebe zu unserem Besten sind,
  • diese als heilig und ewig gültig bezeichnet werden
  • und sie dann doch irgendwie nun null und nichtig sein sollen?
  • Ja, wir sogar irgendwie “verlorengehen”, wenn wir danach leben?

Wenn dem so wäre, würde das unweigerlich eine Frage mit sich bringen: “Bedeutet das jetzt wirklich, dass durch deinen Sohn das Gesetz seine Gültigkeit verloren hat?”

Lk 16,17 [Jesus spricht] Denn das bedeutet nicht, dass das Gesetz seine Gültigkeit auch nur im geringsten verloren hätte. Es ist stärker und dauerhafter als Himmel und Erde. [NLB]

V1.3d

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