Mt 5,19-Serie (3Mo 25,1-26,2) – Das Jubeljahr

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3Mo 25,10 Und ihr sollt das Jahr des fünfzigsten Jahres heiligen und sollt im Land Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner. Ein Jubel(-Jahr) soll es euch sein, und ihr werdet jeder wieder zu seinem Eigentum kommen und jeder zurückkehren zu seinem Geschlecht. [CSV]

Gnade und Friede sei mit euch.

Damit der Gedanke der letzten Portion – “Die vier Ebenen in den Festen Gottes” – hier ohne Unterbrechung weitergeht, möchten wir in der Einleitung zu dieser Lesung lediglich nur ganz, ganz kurz auf einige wenige Punkte eingehen, um dann direkt mit den Festen Gottes weiterzumachen. Genauer:
Mit dem Jubel-Jahr und seiner unmittelbaren Verbindung zu allen aus 3. Mose 23 festgesetzten Zeiten.

Nun vorab zu dieser Portion:
Kurz, knapp und mehr oder weniger durch einen Vers, lernen wir, dass wir unserem Gott ohne Zweifel vertrauen und nicht sagen sollen: “Aber was werden wir ein Jahr lang zu essen bekommen?”, wenn das Sabbat- oder das Jubel-Jahr ansteht (3Mo 25,20). Wenn wir glauben und nach seinem Willen leben (3Mo 25,18), dann wird er seinen Segen für uns entbieten, sodass es uns an nichts mangeln wird (3Mo 25,21). Eine zentrale und wichtige Lehre für alle Bereiche unseres Lebens, die uns der himmlische Vater auch durch seinen Sohn gelehrt hat (s. hierzu Mt 6,19-24 in der Bergpredigt).

Des Weiteren lehrt uns der heilige Text, dass wir alles, was uns Gott zur Verfügung stellt, mit Würde und Wertschätzung achten sollen. Unter anderem deswegen, weil uns nichts davon gehört:

  • Allen voran gehört uns kein Bruder oder Schwester; d.h., wenn wir Angestellte, Bedienstete und dergleichen haben (nicht Sklaven, wie wir es heute verstehen), dann sollen wir sie mit Würde und Liebe behandeln, so wie es unser Gott mit uns als seine Arbeiter auch tut (3Mo 25,55).
  • Auch das uns verheißene Land sollen wir mit Würde behandeln, denn es gehört nicht uns (3Mo 25,23).
  • Auch die Tiere sind unserem Schöpfer nicht egal. Natürlich nicht. Schon in seinen Zehn Geboten lehrt er uns, dass wir unsere eigenen Tiere am siebten Tag ruhen lassen sollen, so wie wir selbst von unserer Arbeit ruhen (2Mo 20,10). Hier sind es zusätzlich die wilden Tiere, die er erwähnt (3Mo 25,7).

In anderen Worten: Wir lernen in diesem Kapitel, dass wir wissen sollen, woher alles kommt (nämlich von Gott) und es daher wertschätzen und achten. Und wir sollen lernen, woher wir selbst herkommen (nämlich aus der Gefangenschaft dieser Welt und aus den Verirrungen unseres Fleisches); d.h. wir sollten jetzt nicht als “Besser-Wisser” und “Super-Heilige” herumlaufen und mit dem Finger auf andere zeigen, sondern uns bewusst machen und uns daran erinnern, wo wir selbst herkommen und wer wir waren und hoffentlich nicht mehr sind, denn…

Tit 3,3 Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend. [SLT]

… das sollten wir im Umgang mit unseren Mitmenschen nie vergessen!

Nun zum Kern dieses Teils…