Eure Fragen an uns – Präexistenz Sohn Gottes?

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Joh 1,1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. [SLT]

Diese Frage haben wir bisher hauptsächlich von Brüdern gestellt bekommen, die den Standpunkt vertreten, dass unser Herr nicht vor seiner Fleischwerdung existiert hat, gleichzeitig aber das Verständnis mit uns teilen, dass der Vater über dem Sohn steht:

1Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus. [SLT]

Oder wie es unser Erlöser selbst sagte:

Joh 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. [SLT]

Joh 20,17 Jesus spricht zu ihr … Geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. [SLT]

Diese und unzählige andere Verse machen klar:

  • Selbst der Herr Jesus hat einen Gott (Joh 20,17 oder auch Offb 3,12).
  • Es gibt nur einen allein wahren Gott, den Vater (Joh 17,3).

Oder wie es uns Paulus lehrt:

1Kor 8,6  so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn,  Jesus  Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn. [SLT]

Dies vorab geklärt (also dass die Stellung zwischen Vater und Sohn klar ist, aber an und für sich nichts mit der Präexistenz zu tun hat), beginnen wir mit der Betrachtung der Verse, ob der Sohn Gottes vor seiner Fleischwerdung existiert hat oder nicht:

Hebr 1,1-3 Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt. [SLT]

Hier oder auch in anderen Versen setzen viele das “Wort” (gr. “logos”, auch aus Joh 1,1 bekannt) dem “Gedanken Gottes” gleich. Also der Gedanke war im Anfang und durch diesen Gedanken bzw. Wort hat Gott alles erschaffen; d.h. der Sohn existierte nicht, sondern nur der sog. “Logos”.
Ob dieses Ersetzen des Wortes “Logos” durch einen “Gedanken” mit allen hier gleich folgenden Versen funktioniert und Sinn ergibt, möge jeder für sich selbst prüfen.

Joh 17,5 Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. [SLT]

Joh 6,38 Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. … 62 Wie nun, wenn ihr den Sohn des Menschen dorthin auffahren seht, wo er zuvor war? [SLT]

Joh 3,31-34 Der von oben kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde; der aus dem Himmel kommt, ist über allen. Und er bezeugt, was er gesehen und gehört hat, und sein Zeugnis nimmt niemand an. Wer aber sein Zeugnis annimmt, der bestätigt, dass Gott wahrhaftig ist. Denn der, den Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn Gott gibt den Geist nicht nach Maß. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. [SLT]

Phil 2,5-9 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist; [SLT]
[Ein weiterer Vers am Rande, der klar aufzeigt, dass Jesus Gott unterstellt ist, weil er von Gott erhöht wurde und ihm von Gott ein Name verliehen wurde, der über allen Namen ist.]

1Petr 1,20-21 Er war zuvor ersehen vor Grundlegung der Welt, aber wurde offenbar gemacht in den letzten Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, damit euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtet seien. [SLT]

Joh 3,12-13 Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von den himmlischen Dingen sagen werde? Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, dem Sohn des Menschen, der im Himmel ist. [SLT]

Kol 1,15 der das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Schöpfung. [CSV]

Joh 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich! [SLT]

Offb 3,14 Und dem Engel der Versammlung in Laodizea schreibe: Dieses sagt der Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes; [CSV]

Joh 17,24 Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. [SLT]

Für alle, die das Wort aus Joh 1,1 (den sog. Logos) für einen Gedanken oder dergleichen halten, die Frage zum letzten Vers aus Joh 17,24: Hat der Vater sein Wort/Gedanken/”Logos” oder seinen Sohn vor Grundlegung der Welt geliebt?

Dies war nur eine Auswahl von Versen, die zumindest für uns eine klare Sprache sprechen: Der Sohn Gottes existierte vor seiner Fleischwerdung.

Aber im Kern sollten wir uns (bei aller Liebe zum Worte Gottes) fragen:
Spielt die Frage über die Präexistenz überhaupt eine Rolle in unserem Glaubensleben? Hat sie eine praktische Anwendung für unser Leben?

Was sagt unser Herr zu dieser Frage? Er redet durchaus über den Punkt seiner Präexistenz – aber eher selten. Etwas anderes scheint ihm und auch den Aposteln wichtiger zu sein. Wir hatten die Verse bereits:

Joh 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. [SLT]

1Kor 8,6  so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn,  Jesus  Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn. [SLT]

1Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt jedes Mannes ist, der Mann aber das Haupt der Frau, Gott aber das Haupt des Christus. [SLT]

Röm 16,27 — ihm, dem allein weisen Gott, sei die Ehre durch Jesus Christus in Ewigkeit! Amen. [SLT]

Amen.

2Joh 1,3 Gnade, Barmherzigkeit und Friede sei mit euch von Gott, dem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe!

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