Wächter des Wortes
5Mo 4,2-Tests – Teil 2:
Das Torah 1×1

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5Mo 4,2 Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.

Schalom liebe Geschwister,

viele, die heute Jeschua folgen und nach der Torah leben, haben sich über die letzten Jahre hinweg eine Menge verschiedener Lehren angehört. Der eine mehr, der andere weniger. Da aber zum “Startpunkt” das Ganze mit der Torah für fast jeden vollkommen neu war, hat man auch alles Mögliche wie ein Schwamm aufgesaugt – einiges oder vieles davon sicherlich auch ungeprüft. Warum? Weil es damals irgendwie “sinnig” klang und man es auch nicht besser wusste.

Durch diese Reihe hier zu 5Mo 4,2 wollen wir diese “sinnig klingenden Lehren” prüfen bzw. euch eine Art “Werkzeugkoffer” an die Hand geben, mit dem auch ihr selbst diese Lehren prüfen könnt.
Man könnte sagen: So wie die “Wie prüft man Biblisches?”-Reihe der “Wächter des Wortes”-Serie für die gesamte Heilige Schrift war, so ist diese 5Mo 4,2-Reihe hier ausschließlich nur für die Torah bestimmt. Das heißt: 

blankDie Inhalte des “Koffers” sollen euch dabei helfen, jedwede Lehre zur Torah einem genauen  5Mo 4,2-Test zu unterziehen. Durch diesen Test wird dann für euch klar erkennbar werden, ob der jeweilige Lehrer die Torah bewacht, wie er es tun sollte, oder ihr hinzufügt oder aus ihr wegnimmt.

Für die Zusammenstellung dieses Koffers haben wir im ersten Teil bereits die Grundlage gelegt und dabei vier Schlüssel gesammelt. Mit “Grundlage” meinen wir, dass ehe man einen Test beginnt, diese vier Punkte bei jedem von uns vorhanden sein müssen:

  1. Bedenke: Man könnte falsch liegen!
    Es aufrichtig für möglich erachten, dass man falsch liegen könnte, wenn man Interpretationen Glauben schenkt, die – trotz der Warnung aus 5Mo 4,2 – der Torah hinzufügen oder aus ihr wegnehmen.
  2. Vergiss nicht: Gott prüft uns!
    Nicht – ohne es zu merken – leichtsinnig werden, sondern immer vor Augen halten: Gott prüft seine Kinder! Und das tut er auch durch die Heilige Schrift (Jer 17,9-10, Hebr 4,12). Auf diese Weise prüft er uns auf unseren bedingungslosen Gehorsam hin.
  3. Erinnere dich: Gott fürchten und vor seinem Wort zittern!
    Fundamental wichtig für den richtigen Umgang mit seiner heiligen Torah ist: Unsere gesunde Furcht vor unserem Schöpfer und das Zittern vor seinem Wort (Jes 66,2)!
    Wir dürfen nicht vergessen, mit wem wir es zu tun haben. Wenn er etwas geboten hat, dann wird er wissen, warum! Wir haben nur zu gehorchen und nicht nach eigener Erkenntnis in seiner vollkommenen Torah herumzudoktern.
  4. Habe stets vor Augen: Wie Jeschua die Torah bewachen!
    Alles einfach so machen wie Jeschua (1Joh 2,6). Er hat die Torah bewacht und beschützt, indem er uns vor Veränderungen gewarnt hat. Daher müssen wir dasselbe tun: Wir müssen sie beschützen und andere vor einer Veränderung warnen. Das ist – bis Himmel und Erde vergehen – unsere heilige Aufgabe.

Damit wir diese heilige Aufgabe unserem Gott wohlgefällig erledigen, brauchen wir nebst diesen vier Schlüsseln, vor allem ein gesundes, sauerteigfreies Fundament. Das heißt, wenn wir nachher die jeweiligen Lehren prüfen wollen, dann dürfen wir nicht schon “sauerteig-vorbelastet” an die Sache rangehen, sondern wir müssen uns vorab reinigen und uns durch die Torah – und nicht durch Menschen – grundlegende Wahrheiten ganz genau erklären lassen!

Dabei ist es hilfreich, wie ein unwissendes Kind ganz von Neuem – an die Torah zu gehen. So nach dem Motto:
“Wenn es falsche Lehren in meinem Verständnis gibt und ich nicht weiß, wo die sind, dann ist es vielleicht gar nicht so unweise, mich meines ganzen Verständnisses zu leeren, um es dann von Neuem von der reinen Wahrheit der Torah füllen zu lassen.”

Natürlich ist das zu einem gewissen Maße eine unrealistische Versinnbildlichung, aber ihr wisst sicherlich, wie es gemeint ist.

In anderen Worten ausgedrückt, könnte man auch sagen: Es ist äußerst hilfreich und weise, sich fundamental wichtige Fragen zur Torah noch einmal neu und mit der Reife eines Erwachsenen, aber mit der Gesinnung eines Kindes vor Augen zu führen. Fragen, wie z.B. diese hier (im Laufe dieses und des nächsten Teils werden wir noch auf alle Punkte eingehen):

  • Aus was für Teilen besteht die Torah? Kenne ich ihre Struktur?
  • Was genau beinhaltet der ewige Bund, den wir mit Gott haben?
  • Kenne ich den Unterschied zwischen der unbiblischen Werksgerechtigkeit und den Eidverpflichtungen des Bundes?
  • Wie trete ich eigentlich in den Bund ein?
  • Gibt es einen Unterschied zwischen einem Gebot und einer Weisung?
  • Was für unterschiedliche Gebote gibt es?
  • Wie kann die Torah das Volk Gottes zur Einheit bringen?
  • Was bedeutet es, dass die Torah geistlich ist?

Anhand dieser und ähnlicher Fragen könnt ihr euch sicherlich besser vorstellen, warum wir sagten, dass wir ein gesundes, sauerteigfreies Fundament brauchen, ehe wir später diverse Lehren einem 5Mo 4,2-Test unterziehen. Denn wenn das Verständnis solch wichtiger Grundlagen zur Torah nicht ganz richtig ist, ist die Gefahr natürlich groß, dass später dann auch die Ergebnisse der Prüfungen nicht ganz stimmen werden.

Oder anders ausgedrückt: Als man anfangs neu zur Erkenntnis der Torah gekommen ist und wichtige Grundlagen noch nicht hatte, hat man sich hauptsächlich um einzelne Gebote, und wie sie zu halten sind, gekümmert. Dadurch hat man Lehren aufgesogen, die es jetzt im Nachhinein zu prüfen gilt – aufrichtig und frei von Menschenlehre. Und dafür müssen wir die zuvor erwähnten Fragen und einige andere ganz genau und interpretationsfrei durch die Torah beantwortet bekommen, sodass ein Prüfen nachher überhaupt Sinn ergibt.

Wir wollen beginnen …