Glauben wie ein Kind – Unser Herz/Liebe – Teil 3: Nachfolge & Dienst

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Lk 9,23 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. [SLT]

Im ersten Teil ging es um unsere Selbstaufgabe, im zweiten um den Gehorsam. Ehe wir mit dem dritten Teil beginnen, der die Verbindung zwischen diesen beiden Aspekten und dem damit verbundenen Dienst für Gott und unsere Nächsten aufzeigen soll, kurz eine Zusammenfassung der Kernpunkte aus beiden Teilen.
[Anmerkung: Diese Zusammenfassung dient nicht als Ersatz für die ersten beiden Teile, sondern ist vielmehr für diejenigen gedacht, die die beiden Teile bereits kennen.]

Stichpunktartig zu “Teil 1 – Selbstaufgabe”:

  • Wir brauchen Veränderung für unsere Herzen. Wir alle. Denn…
    1Mo 8,21 … das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an… [SLT]
  • Unser allmächtige Vater wird uns bei diesem Problem mit unseren Herzen helfen. Er hat es versprochen:
    5Mo 30,6 Der HERR, euer Gott, wird euch und eure Kinder im Herzen verändern. Er wird euch fähig machen, ihn aufrichtig und mit ganzer Hingabe zu lieben. Dann bleibt ihr am Leben. [HFA]
  • Dieses “aufrichtig und mit ganzer Hingabe zu lieben” hat der Sohn Gottes in Vollkommenheit vorgelebt – und wir sollen es ihm täglich nachahmen.
    Lk 9,23 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. [SLT]
  • Diese Art der Nachfolge ist nicht einfach, dennoch spricht unser Erlöser:
    Lk 14,27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. [SLT]
    Lk 14,33 Überlegt auch ihr vorher, ob ihr wirklich bereit seid, alles für mich aufzugeben und mir nachzufolgen. Sonst könnt ihr nicht meine Jünger sein. [HFA]
  • Die von uns geforderte Nachfolge hat unzählige Aspekte, aber die zwei wichtigsten sind:
    Erstens: Uns selbst aufgeben und für den Willen Gottes leben und ihn lieben mit allem, was uns ausmacht.
    Das zweite ist dem ersten sehr nahe: Unser Ego zurückstellen und den Nächsten lieben und höher achten als uns selbst.
  • Beides hat unser Herr Jesus in dem Wort “Liebe” zusammengefasst und in Vollkommenheit vorgelebt – nicht in Worten oder als ein Gefühl, sondern in Taten. Und so – und nicht anders – sollen wir ihm nachfolgen. Und diese Nachfolge hat, wie bereits erwähnt, einen sehr hohen Preis, denn…
    2Tim 3,12 Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden. [SLT]
  • Da dieses Leben in Christus Jesus herausfordernd ist, spricht unser Herr:
    Mt 7,13-14 Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden. [SLT]
  • Und dieser Weg, der zum Leben führt, hat logischerweise unmittelbar mit der Liebe zu tun, denn…
    1Joh 3,16 Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben hingegeben hat; so sind auch wir schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben. [CSV]

Auch wir sind also schuldig, unser Leben aufzugeben, so wie es der Sohn für seinen Vater und für uns getan hat. Das ist der Schlüssel zum biblischen Verständnis von:
“Liebe Gott und deinen Nächsten”: unsere Selbstaufgabe für Gott und unseren Nächsten.


Stichpunktartig zu “Teil 2 – Gehorsam”:

  • Die Gerechtigkeit kommt aus Glauben und nicht aus Werken des Gesetzes!
    Gal 2,16 … weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt werden wird. [SLT]
    Gal 5,4 Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen! [SLT]
  • Dennoch ist unser Gehorsam wichtig, denn es ist ein Ausdruck unserer Liebe:
    1Joh 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. [SLT]
  • Aber bei diesem Gehorsam gibt es meist ein Problem in uns, denn:
    Röm 7,14 Wir wissen ja, dass das Gesetz vom Geist Gottes erfüllt ist. Ich dagegen bin von Eigensinn erfüllt und werde von der Sünde beherrscht. [NEÜ]
    Röm 8,7 Denn der menschliche Eigenwille steht dem Willen Gottes feindlich gegenüber, denn er unterstellt sich dem Gesetz Gottes nicht und kann das auch nicht. [NGÜ]
  • Da unser Herr natürlich von unserem höchst problematischen menschlichen Eigenwillen (= Egoismus) wusste (welcher unseren Gehorsam unnötig erschwert), geht er direkt in seiner ersten Lehre (sog. “Bergpredigt”) auf unser Kernproblem ein. Er zeigt uns in seiner Lehre die Erfüllung des Gesetzes auf, indem er uns klarmacht, dass das Halten der Gebote Gottes selbstverständlich gut ist, “aber” das Endziel seiner Lehre ist:
    Die göttliche Liebe, welche die Veränderung unserer Herzen benötigt. Diese Veränderung soll so weit gehen, dass unser Egoismus bezwungen wird und der Gehorsam ganz natürlich aus unseren Herzen sprudelt.
  • Ist dieses veränderte Herz also voll von der Liebe Gottes, dann sind wir aus vollster Überzeugung gehorsam und seine Gebote sind dann auch nicht schwer für uns:
    1Joh 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. [SLT]
  • Dieses von Gott durch seinen Heiligen Geist veränderte Herz hat zur Folge:
    Röm 8,4 Als Folge davon kann jetzt die Forderung des Gesetzes von uns erfüllt werden, so gewiss unser Leben nicht mehr von unserer selbstsüchtigen Natur bestimmt wird, sondern vom Geist Gottes. [GNB]
  • Und genau um diese “Erfüllung durch den Geist Gottes” geht es. Wir sollen verstehen, was es bedeutet, wenn unser Herr in Mt 5,17 lehrt: “Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz aufzulösen, sondern um es zu erfüllen.

Die letzten Punkte dieser Aufzählung kann man stark vereinfacht wie folgt zusammenfassen (sofern man im Alten Testament oberflächlich betrachtet erst einmal nur die Gebote sehen will und im Neuen Testament das Leben Jesu, das es nachzuahmen gilt, dann könnte man sagen…):

  • AT = Gebote, NT = Gebote + Selbstaufgabe
    Dadurch ergibt sich stark vereinfacht:
  • AT = leicht, NT = schwer

Nicht umgekehrt – wie es viele behaupten; denn nicht wir, sondern das Wort Gottes sagt (sowohl im AT als auch im NT) Folgendes:

5Mo 30,11 Das Gesetz, das ich euch heute gebe, ist nicht zu schwer für euch und auch nicht unerreichbar fern. [GNB]

1Joh 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. [SLT]

Egal wie häufig man also hört: “Die Gebote aus dem AT kann man nicht halten und deswegen hat sie Jesus für uns gehalten.”, ändert das dennoch nichts daran, dass das Wort Gottes etwas völlig anderes sagt.

Abschließend zu diesem kurzen Rückblick aus Teil 1&2:

Der Vater hat seinen Sohn gesandt, damit wir seinem Beispiel folgen. Das wissen wir alle. Und sein Beispiel ist nicht der Buchstabe allein, sondern auch der Geist hinter dem Buchstaben; denn…

Röm 7,14 Wir wissen ja, dass das Gesetz vom Geist Gottes erfüllt ist… [NEÜ]

D.h.: Unser Herr Jesus tat und lehrte die Gebote – und darüber hinaus – zeigte er uns den Geist Gottes im Gesetz. Anders: Er erfüllte das Gesetz, nicht indem er auch nur das kleinste Gebot auflöste, sondern uns den Geist im Gesetz seines Vaters aufzeigte, lehrte und lebte:

Mt 5,17-19 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.  [SLT]

Was diese “Erfüllung des Gesetzes” im Kern ist, werden wir gleich im Anschluss noch sehen, wenn die beiden Aspekte der Teile 1 und 2 (also die Selbstaufgabe und der Gehorsam) miteinander vereint werden und uns so verdeutlicht wird, wie alles in der Heiligen Schrift in sich geschlossen auf eine Wahrheit hinzielt, die uns allen klar ist:

Christus – und unser ihm Gleichwerden und Nachfolgen.