Die Eigenschaft, die Gott an uns hasst!

Wer regiert die Welt?

Schlussendlich regiert natürlich Gott die Welt. Klar.
Aktuell darf aber der Widersacher, also der Teufel, sein Unwesen hier treiben. Wir sind im letzten Teil: “Zufall oder Zeichen?” näher drauf eingegangen und haben dabei die Versuchung in der Wüste zitiert:

Lk 4,5-6 Da führte der Teufel ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick. Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Macht und ihre Herrlichkeit geben; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, wem ich will.

Inwiefern spielt diese Tatsache für unser Thema eine Rolle?

Zu dieser Frage eine Stelle aus dem Brief an die Epheser, wo Paulus alle unsere bisher erwähnten Punkte (“die Dinge der Welt, unser Fleisch, Begierden und Lüste”) in einen Zusammenhang mit dem Widersacher bringt:

Eph 2,1-3 Auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter denen auch wir einst alle unseren Wandel führten in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die Übrigen.

Wir sehen hier, dass der Lauf dieser Welt” und die BegierdendesFleisches mit dem Geist Satans (d.h. seinem Wesen, seiner Gesinnung und seinem Willen) in einem direkten Zusammenhang stehen. 

Sein Wille ist: Wie Gott zu sein. Seine Gesinnung ist: Feindschaft gegen Gott. Und sein Wesen? Das wird uns an verschiedenen Stellen in der Heiligen Schrift wie folgt beschrieben; die wichtigsten dabei sind:

  • Er ist ein Verkläger (Offb 12,10).
  • Er ist ein Lügner (Apg 5,3).
  • Er ist ein Mörder (Joh 8,44).
  • Er ist ein Stolzer und Hochmütiger (Hes 28,17, 2Thes 2,4, …).

Und genau diese und ähnliche Eigenschaften sehen wir auch in der Welt:

  • Denn sie ist voller Feindschaft und Parteiung.
  • Sie ist voller Lug und Betrug.
  • Sie ist voller Gewalt (ob physisch oder psychisch).
  • Sie ist voller Egoismus, Stolz und Hochmut.

Aber nicht nur die Welt ist voll von diesen Dingen, sondern, wie es Paulus in seinen Briefen schreibt, auch der Leib Christi.

Wenn wir also irgendeine dieser Eigenschaften
auch nur im Ansatz in uns tragen,
dann wirkt, wie es Paulus beschreibt,
dieser eine Geist in uns:
Der Wille, die Gesinnung und das Wesen Satans.
Klingt heftig, ist aber so!

Wichtige Anmerkung dazu:
Das bedeutet nicht (!), dass wir dann vom Teufel oder Dämonen besessen sind, sondern wir leben schlicht und einfach nach den Dingen des Fleisches, weil …

Röm 8,7 weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist …

So wie also Satan der Feind Gottes ist, so ist es auch unsere fleischliche Gesinnung!

Und da wir alle noch im Kampf gegen unser Fleisch sind und hier und da leider noch die Dinge des Fleisches tun (wie z.B. streiten, zornig werden, selbstsüchtig handeln usw.; vgl. dazu Gal 5,19-21), wirkt auch noch dieselbe gefährliche Gesinnung in uns.

Und der Punkt, auf den wir hier unter all den gottesfeindlichen Gesinnungen unseres Fleisches besonderen Fokus legen wollen, ist eben unser Stolz, unser Hochmut.

Wieso gerade der Stolz?

Zum einen, weil eben im Garten und in der Aufzählung von Johannes ein besonderer Fokus darauf gelegt wird und zum anderen, weil die Tragweite des Hochmuts erheblich weitergeht, als es auf den ersten Blick erscheint.

Bleiben wir hierfür bei den zuvor erwähnten vier Eigenschaften Satans und prüfen dazu etwas genauer die Ereignisse des sog. Sündenfalls:

  1. Er hat Feindschaft zwischen Mensch und Gott gebracht.
  2. Er hat gelogen und betrogen.
  3. Er hat indirekt Gewalt ausgeübt, weil dadurch der Tod in die Welt kam.
  4. All das ist aber nur wegen einer Sache geschehen: seinem Hochmut.

Denn genau genommen war der erste Sündenfall nicht der im Garten (das war der erste in der sichtbaren Welt), sondern es war die Sünde Satans zuvor in der unsichtbaren Welt:

Hes 28,14-17 Du warst ein schirmender, gesalbter Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, du wandeltest inmitten feuriger Steine. Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis Unrecht an dir gefunden wurde. Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, und du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berg Gottes weg und habe dich, du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der feurigen Steine. Dein Herz hat sich erhoben wegen deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichtegemacht wegen deines Glanzes … 

Sein Stolz führte also zur Rebellion gegen Gott. Es ist, wie es Salomo auf den Punkt brachte:

Spr 16,18 Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.

Daher, weil die Tragweite des Stolzes und die Gefahren, die aus ihr entstehen können, nicht gerade klein sind, werden wir so eindringlich davor gewarnt!

Und da sicherlich keiner von uns stolz sein will und auch keiner von uns Eigenschaften des Feindes haben will, müssen wir unser Innerstes durchleuchten und prüfen, ob wir hier und da Stolz in uns tragen. Denn … 

Spr 16,5 Alle stolzen Herzen sind dem HERRN ein Gräuel, die Hand darauf – sie bleiben nicht ungestraft!