Zufall oder Zeichen?

Römer 8,28 – richtig und falsch angewandt

Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.

Unser Thema wäre nicht vollständig, wenn wir nicht auch auf diesen Vers eingehen würden. Denn im Zusammenhang mit Zufällen und Zeichen wird diese Stelle ab und an völlig falsch angewandt.

Wir hatten ja zu Beginn den Spruch gehabt: “Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort.” und hatten dazu gesagt:
Wenn man an etwas Derartiges glaubt, dann wird alles im Alltag, was irgendwie negativ abläuft, auf Gott zurückgeführt.

Hier, im Zusammenhang mit Röm 8,28, ist der Fokus aber nicht, dass Gott einen straft, sondern der bei nicht wenigen aufkommende Gedanke ist, dass Gott etwas Negatives bewirkt hat, damit dadurch uns wiederum etwas zum Besten dient.

Durchaus kann das hier und da mal stimmen, aber wann das der Fall ist und wann es nur ein Zufall war, bringt uns wieder zurück zu der Eingangsfrage unseres Themas hier: Wann ist etwas ein Zufall und wann ein Zeichen?

Das Schöne ist, dass es im Zusammenhang von Röm 8,28 am Ende tatsächlich absolut keine Rolle spielt. Denn wenn das, was passiert ist (nehmen wir mal als Beispiel das berühmte: “Ich habe mir eine Verletzung zugezogen.”), uns dazu gebracht hat, dass wir uns selbst, unsere Gedanken, Worte und Taten prüfen, als auch unsere Herzen und dann etwas finden, was unserem Gott nicht wohlgefällig ist, dann ist das Schlechte natürlich etwas, was uns zum Guten gedient hat. Denn in dem Fall hat uns die Verletzung dazu animiert, uns selbst zu prüfen und eine Baustelle an uns zu finden.

Spielt es dann noch eine Rolle, ob es ein Zeichen oder ein Zufall war? Nein, Hauptsache wir haben daraus etwas Gutes tun können.

Und sollte es tatsächlich mal der Fall sein, dass eine Verletzung oder Krankheit ausnahmsweise wirklich von Gott kam und darin wirklich eine Botschaft für uns verschlüsselt wurde, man diese Botschaft aber, trotz all der Selbstprüfung, nicht verstanden hat, dann sollten wir auch bei diesem Punkt ihm voll und ganz vertrauen, dass er sie uns erneut mitteilen wird. Unsere Aufgabe ist nur, uns ihm hinzugeben. Erst dann gilt nämlich, dass … 

Röm 8,28 … dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen … 

Das ist keine Universalzusage, sondern eine, die an Bedingungen geknüpft ist. Wenn wir Gott lieben, dann dienen uns alle Dinge zum Besten. Aber wenn wir unseren eigenen Wünschen und Sehnsüchten dienen, dann kann es passieren, dass uns alle möglichen Dinge ein Fallstrick werden. Allen voran unser trügerisches Herz.

… 

Anlehnend an Röm 8,28 gibt es noch etwas, was häufig in den Köpfen herumschwirrt und zum Thema “Zufall oder Zeichen?” passt, nämlich dass “positive” Ereignisse als ein bestätigendes Zeichen und “negative” als ein verneinendes interpretiert werden.

Auch dazu direkt ein Beispiel aus der Heiligen Schrift …