Eins sein

Dankbarkeit

So wie wir Menschen die Schwäche haben, unsere Zunge nicht kontrollieren zu können, so haben wir alle auch die Schwäche, dass mit der Zeit die Dankbarkeit für gewisse Dinge nachlässt oder gar ganz verlorengeht:
Schnell vergessen wir, woraus wir befreit wurden. Schnell vergessen wir, was am Kreuz für uns getan wurde. Schnell vergessen wir die Liebe unseres himmlischen Vaters – erst recht, wenn der Alltag an uns nagt; erst recht, wenn wir Probleme haben; oder erst recht, wenn es uns gut geht.

Unser Gott kennt diese Schwäche. Er weiß ganz genau, wie schnell unsere Dankbarkeit nachlassen kann, wenn sich gewisse Umstände in unserem Leben verändern. Er weiß das so gut, dass er Folgendes für immer fest verankert hat:

2Mo 20,1-3 Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe. Du sollst …

… und dann folgen die Zehn Gebote. Ehe wir also das allererste Gebot von unserem Gott gesagt bekommen, erhalten wir von ihm eine Erinnerung. Eine Erinnerung, die uns helfen soll, nicht zu vergessen, woraus wir befreit wurden. Das Volk damals aus der Gefangenschaft in Ägypten, wir heute aus der Welt. Diese Erinnerung soll uns dazu bringen, dass auch wir stets dankbar für das Wirken Gottes in unserem Leben sind – allen voran dafür, dass wir überhaupt seine Kinder sein dürfen. Oder auch dafür, dass wir eine auserwählte Generation sind:

1Petr 2,9 Ihr aber seid eine auserwählte Generation, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.

All das und mehr dürfen wir durch seine Gnade sein. Und dafür dürfen wir nicht nur, sondern dafür müssen wir dankbar sein. Dieses Leben in permanenter Dankbarkeit ist sein Wille für uns:

1Thes 5,18 Seid in allem dankbar, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.

Es ist also nicht nur eine Tugend, dankbar zu sein, sondern Dankbarkeit geht viel weiter. Für unser Thema hier bedeutet das vor allem, dass wir dankbar dafür sein müssen, überhaupt Gemeinschaft zu haben; dass wir dankbar dafür sein müssen, diesen Weg nicht alleine gehen zu müssen; dass wir dankbar dafür sein müssen, einander zu haben.

Diese andauernde und nicht abnehmende, sondern zunehmende Dankbarkeit soll und wird uns dann dabei helfen, Probleme, Herausforderungen und Schwierigkeiten, v.a. wenn es zwischenmenschliche sind, gemeinsam zu überwinden. Dankbarkeit  wird uns dabei helfen, auf das Gute bei unseren Nächsten zu blicken. Dankbarkeit wird uns helfen, die Gemeinsamkeiten, die wir mit unseren Geschwistern teilen dürfen, im Fokus zu haben. Das wiederum wird uns dabei helfen, dass, wenn wir aneinander etwas zu meckern haben, wir über diese Probleme hinwegsehen können und in der Liebe und im Frieden bleiben:

Kol 3,12-15 So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr. Über dies alles aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen; zu diesem seid ihr ja auch berufen in einem Leib; und seid dankbar!