Lieben und dienen
… das ist das Fundament einer göttlichen Gemeinschaft.
Dass die Liebe das Fundament ist, mag für jedermann klar und offensichtlich sein und hoffentlich auch, dass jeder von uns dienen muss (schließlich nennen wir ihn nicht umsonst “Herr” und wir sind nicht umsonst seine Knechte und Mägde!). Aber wie sieht es mit dem “gemeinsamen Dienen” aus? Ist das auch jedem klar?
Schließlich besteht der Leib, von dem Paulus redet, nicht aus einem einzigen Glied, sondern aus vielen Gliedmaßen, die zusammen wirken. Denn das …
1Kor 12,21 Das Auge kann nicht zu der Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.
Jeder hat seine Aufgabe und jeder braucht jeden. Daher ist der Dienst des Einzelnen als auch das gemeinsame Dienen eine logische Konsequenz und Selbstverständlichkeit einer jeden Gemeinschaft, die sich ganz automatisch deswegen ergibt, weil dort Knechte und Mägde zusammenkommen. Kommen aber, wie zuvor erwähnt, Brüder und Schwestern nur zum Bibellesen, Lobpreis und Essen zusammen, dann ist das natürlich eine ganz andere Gesinnung. Ein ganz anderes Ziel.
Das Thema, gemeinsam zu dienen, ist umfangreich und lässt sich hier nicht einfach so nebenbei besprechen. Daher auch hier nur die Verbindung zu der Bitte unseres Herrn, “eins zu sein”:
Hat man das gemeinsame Dienen als absoluten Fokus in einer Gemeinschaft, dann verfolgt man dadurch ein gemeinsames höheres Ziel, das es schaffen kann und wird, dass man als Einheit zusammenwächst. Es wird auch schaffen, vieles zu überwinden, was vielleicht zwischenmenschlich im Weg steht. Anders ausgedrückt:
Der Fokus auf Gott wird helfen, dass wir nicht auf die Schwächen unserer Nächsten blicken, stattdessen aber auf ihre Stärken und wie man diese für Gott einsetzt – weil eben jeder jeden braucht, denn …
1Kor 12,12.25 Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus … damit keine Spaltung in dem Leib sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge füreinander haben.
Zwischen diesen beiden Versen 12 und 25 redet Paulus von den Gaben des Geistes, wie z.B. Weisheit, Erkenntnis, Heilung, Wunderwirkungen, Weissagung und dergleichen. Aber das ist nicht das, was den Leib im Kern zusammenhält. Das sind nur die einzelnen Gaben und die damit verbundenen Aufgaben.
Das, was den Leib als eine Einheit zusammenhält, ist das, was er am Ende des Kapitels als Überleitung zum nächsten Kapitel sagt:
1Kor 12,31 Strebt aber eifrig nach den vorzüglicheren Gnadengaben, und ich will euch einen noch weit vortrefflicheren Weg zeigen …
… und dieser noch vortrefflichere Weg ist, wie wir wissen, dieser hier:
1Kor 13
Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, sodass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts! Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe hört niemals auf. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan. Als ich ein Unmündiger war, redete ich wie ein Unmündiger, dachte wie ein Unmündiger und urteilte wie ein Unmündiger; als ich aber ein Mann wurde, tat ich weg, was zum Unmündigsein gehört. Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.
So lasst uns glauben, hoffen und lieben – in diesem Fall, damit wir das Gebet und die Bitte unseres Herrn erfüllen:
Joh 17,20-23 Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst.
Amen.
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