Die lehrreichen Parallelen zwischen Ehe und Gemeinschaft
Wir werden uns gleich anhand von Veranschaulichungen, Gleichnissen, Gedankenexperimenten, Fragen und natürlich auch Versen verschiedene Zusammenhänge zwischen dem heiligen Bund der Ehe und der heiligen Versammlung, der Gemeinschaft, ansehen. Diese Zusammenhänge werden uns dann dabei helfen, wichtige Aspekte zu unserem Thema viel klarer zu erkennen und zu verstehen.
Beginnen wollen wir mit einer Frage:
Wieso ist es eigentlich so, dass Scheidungen vor, sagen wir mal, 50 bis 100 Jahren noch etwas Außergewöhnliches waren, heutzutage sie aber immer mehr als normal angesehen werden? Oder wieso ist es überhaupt ganz generell so, dass Beziehungen zwischen Mann und Frau immer loser und unverbindlicher werden? So unverbindlich, dass viele sogar erst gar nicht heiraten, obwohl sie zusammenleben?!
Ohne uns hier in irgendwelchen Details zu verlieren, sagen wir der Einfachheit halber, dass es sich halt so ergeben hat: Immer mehr Menschen ließen sich scheiden, andere haben es gesehen, die allzu einfache Befreiung aus den Herausforderungen und Problemen der Ehe hat dem Menschen gefallen, sodass es mit der Zeit immer mehr Leute nachgemacht haben. So hat sich dann der damit verbundene “Freigeist” und die neue “Unverbindlichkeit” der Ehe mehr und mehr zu einer Normalität entwickelt. So auf die Art: “Im Grunde ist eine Scheidung ja nicht sooo schlimm. Man hat’s versucht und es hat halt einfach nicht geklappt.”. So der Zeitgeist.
Und so ähnlich ist es mittlerweile leider auch in Gemeinschaften. Denn dieselbe Gesinnung, derselbe Zeitgeist hat sich auch in den Leib Christi eingeschlichen und sich dort wie Sauerteig vermehrt. Soll heißen: Trennungen sind auch hier mit der Zeit normal geworden. Das heißt, man könnte auch hier sagen: “Im Grunde ist eine Trennung ja nicht sooo schlimm. Man hat’s mit der Gemeinschaft versucht und es hat halt einfach nicht geklappt.“
Das Traurige an dieser Parallele ist, dass sowohl der Mensch in der Welt, aber viel wichtiger, auch der Gläubige in der Gemeinschaft keine Sensibilität mehr für diese Dinge zu haben scheint. Man könnte sagen, dass man völlig abgestumpft ist. All das ist so dermaßen “normal” geworden, dass man gar nicht mehr erkennen kann, was man da eigentlich macht: “Ich geh mal da zu einer Gemeinschaft und mal dort und wenn mir eine halbwegs gefällt, bleibe ich da ein wenig. Und wenn es mir da nicht mehr passt, dann trenne ich mich einfach.”; genauso eben wie in der Welt: “Ich geh mal mit dem oder der in die Kiste, vielleicht fange ich auch eine Beziehung an oder heirate sogar, aber wenn es mir nicht passt, trenne ich mich einfach wieder.”
Die Parallelen sind da. Und sie sind erschreckend!
Das heißt für unser Thema hier, wenn wir von Gemeinschaft und den damit verbundenen Verbindlichkeiten reden, dann müssen wir vorab verstehen (bzw. uns selbst prüfen und an uns selbst erkennen!), ob auch wir Teile dieser weltlichen Gesinnung in uns tragen.
Denn hat man dieses unverbindliche Verständnis,
was die Gemeinschaft als eine heilige Versammlung Gottes bedeutet,
dann wird man kaum einen Zugang dazu finden können,
wie verbindlich Gott das ganze Thema sieht.
Eben ganz genau so, wie immer mehr Menschen in der Welt kaum noch einen Zugang zur ewigen Treue in einer Ehe finden können. Im Gegenteil: Sie werden diejenigen, die nach dem Prinzip: “Bis, dass der Tod uns scheidet!” leben und es auch so meinen, als altmodische Spinner und Spießer abtun. Warum? Weil Menschen, die diese Form der heiligen Ehe bewusst leben, sich nicht dem Zeitgeist, oder wie Paulus es sagt, nicht dem Weltlauf anpassen:
Röm 12,2 Passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in eurem Wesen verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
Auf unsere Betrachtung hier angewandt bedeutet seine Aufforderung, dass wir uns nicht dem Weltlauf, “unverbindlich mit Gemeinschaften umzugehen”, anpassen dürfen; d.h. wir dürfen nicht, wie es z.B. in christlichen Kreisen immer mehr üblich ist (und auch in Torah-Gemeinschaften leider nicht viel anders gehandhabt wird), uns “einfach so” voneinander trennen, sondern wir müssen unser Wesen verwandeln lassen, damit wir prüfen können, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes für unser hier behandeltes Thema ist.
Und genau das wollen wir jetzt tun. Wir wollen den guten, wohlgefälligen und vollkommenen Willen Gottes hinsichtlich der Frage prüfen:
Wie sieht unser himmlischer Vater es, wenn seine Kinder sich voneinander trennen?
Anlehnend an diese Frage möchten wir zum leichteren Verständnis ein kleines Gedankenexperiment machen, das eine weitere Parallele zwischen der Ehe und der Gemeinschaft veranschaulichen soll:
Wir stellen uns dazu vor, dass wir, sagen wir mal, im Jahre 1.000 v. Chr. leben. Es gibt noch kein NT, keine Lehren unseres Meisters und keine Paulusbriefe. Innerhalb Israels herrscht Chaos und einen Mann Gottes zu finden, der einem die Torah auf richtige Weise auslegen kann, ist nahezu unmöglich. Weiter stellen wir uns vor, dass wir eine wichtige Frage auf dem Herzen haben, zu der wir zwingend eine Antwort benötigen: “Was für göttlich legitime Gründe gibt es für die Ehescheidung?”
Aber wie gesagt: Es ist niemand da, der uns diese Frage aus der Torah beantworten kann. Also was tun? Notgedrungen machen wir uns selbst auf die Suche nach einer Torah-Rolle und finden auch eine. Wir beginnen das Lesen und kurz vor dem Ende sehen wir folgenden Vers:
5Mo 24,1 Wenn jemand eine Frau nimmt und sie heiratet, und sie findet nicht Gnade vor seinen Augen, weil er etwas Schändliches an ihr gefunden hat, und er ihr einen Scheidebrief schreibt und ihn ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Haus entlässt;
Das war’s. Einen anderen konkreten Vers zur Ehescheidung gibt es nicht. Und es ist sogar so, wenn man sich den Kontext der Stelle, also die anderen Verse dazu ansieht, geht es dabei noch nicht einmal um legitime Gründe für eine Scheidung, sondern vielmehr um das, was danach passieren kann (sprich, was passiert, wenn die Entlassene die Frau eines anderen Mannes wird, dieser ihr auch den Scheidebrief gibt usw. usf.). In anderen Worten: Es findet sich keine Auflistung darüber, was genau die Gründe für eine Ehescheidung sein können (wie man es z.B. zum Heiligtum, den Opfern, den reinen und unreinen Tieren usw. kennt). Es wird lediglich gesagt: ”wenn sie nicht Gnade vor seinen Augen findet, weil er etwas Schändliches an ihr gefunden hat.”
Aber was genau bedeutet das? Nicht Gnade findet vor seinen Augen? Etwas Schändliches? Was soll das alles sein?
Auch wenn an dieser Stelle das Hebräische ein wenig mehr Einblick gewährt, gibt es am Ende dennoch Raum für Spekulationen und somit auch Raum für Missverständnisse und damit wiederum vor allem auch Raum für unser trügerisches Herz.
Was dann alles passieren kann, wenn es diesen “Freiraum fürs Fleisch” gibt, lesen wir direkt als auch indirekt im NT. Denn über die Jahrhunderte hinweg führte dieser Interpretationsspielraum zu einigen sehr fragwürdigen Ansichten. Dazu gehört zum Beispiel, dass (je nach welcher jüdischen Glaubensrichtung man geht) gelehrt wurde, dass man sich quasi aus allen möglichen Gründen von seiner Frau scheiden durfte, bei denen sie eben nicht Gnade vor den Augen des Mannes gefunden hatte. Man hatte quasi die freie Wahl und konnte für das “nicht Gnade gefunden in den eigenen Augen” alles Mögliche einsetzen.
Als unser Herr dieses falsche Verständnis richtigstellte, indem er klar betonte, dass lediglich die Unzucht, also der Ehebruch ein göttlich legitimer Scheidungsgrund ist, reagierten die Jünger (die die Lehren der damaligen Zeit, die im Widerspruch zu der Lehre Jeschuas standen, natürlich kannten) wie folgt darauf:
Mt 19,9-10 Ich sage euch aber: Wer seine Frau entlässt, es sei denn wegen Unzucht, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe. Da sprechen seine Jünger zu ihm: Wenn ein Mann solche Pflichten gegen seine Frau hat, so ist es nicht gut, zu heiraten!
Durch die Klarstellung unseres Meisters verstanden sie also, dass man sich nicht “einfach so” scheiden lassen kann und sich den Problemen und Herausforderungen einer Ehe stellen muss. Das sog. “Ja-Wort” hatte für sie jetzt – quasi zum ersten Mal im vollen Ausmaß verstanden – Konsequenzen und Verpflichtungen. Diese Klarwerdung der Verbindlichkeit der Ehe änderte ihre Sichtweise grundlegend. Daher ihre Aussage, die auf unsere heutige Zeit übertragen ungefähr so lauten würde:
“Na, wenn das so ist und man nicht ‘so einfach’ aus der Nummer rauskommt, dann lieber Single bleiben!”
Hinsichtlich des Interpretationsspielraums in der Torah kann man also sagen, dass dieser Freiraum über die Jahrhunderte hinweg dazu führte, dass man die Besonderheit, Verbindlichkeit und Heiligkeit der Ehe gegen die Freiheit, sich zu jeder Zeit von seiner Frau scheiden zu können, austauschte.
An dieser Stelle hat der eine oder andere vielleicht die Frage im Sinn:
“Wieso hat Gott uns überhaupt diesen Freiraum gegeben? Wieso hat er nicht ganz genau beschrieben, was zur Ehescheidung führen darf und was nicht?”
Die Antwort darauf hatten bereits schon in vielen Artikeln:
Jer 17,9-10 Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem Einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten.
Hebr 4,12 Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste zweischneidige Schwert und durchdringt unsere innersten Gedanken und Wünsche. Es deckt auf, wer wir wirklich sind, und macht unser Herz offenbar.
Es ist kein Zufall (logischerweise wie nichts in der Heiligen Schrift ein Zufall ist!), dass es zur Trennung in der Ehe keine genaue Liste oder keine genaue Definition von göttlich-legitimen Gründen gibt. Zu vielen, vielen anderen Dingen, wie eben zum Aufbau des Zeltes, zu den Festen, zu den Opfern, zu reinen und unreinen Tieren und zu vielem mehr, gibt es unzählige Details. Hierzu aber nicht.
Warum nicht?
Weil das Fehlen dieser Gründe und der damit einhergehende Freiraum im Wort unser Herz prüft und offenbart: Nimmt man die Ehe ernst und kämpft um jeden Preis um sie, sodass eine Trennung nicht in Frage kommt oder ist man eher jemand, der, wenn es zu schwer wird oder jemand anderes einem gefällt, nach einem Ausweg aus der Ehe sucht und ihn dann gemäß dem Freiraum in 5Mo 24 auch findet?
Genau diese Art von Prüfungen sind ganz grundsätzlich ein Teil der Heiligen Schrift. Ist das Gesetz gültig oder nicht? Wird man einfach durch ein Lippenbekenntnis gerettet oder nicht? Ist die Nachfolge einfach oder nicht?
Viele dieser elementar wichtigen Fragen und die Antworten darauf offenbaren das Herz von Gläubigen. Und das ist auch so von unserem Gott gewollt, weil er uns eben prüft. Er prüfte Adam, er prüfte Abraham, er prüfte Hiob, er prüft uns alle. Ohne Ausnahme. Selbst sein Sohn durfte durch den Feind geprüft werden. Unter anderem durch die Heilige Schrift, indem der Feind Verse zitierte.
Diese prüfende und unsere Herzen offenbarende Eigenschaft des Wortes Gottes ist also absolut elementar. Wir hatten es im Teil mit der Selbsterkenntnis:
Die Heilige Schrift ist ein Buch über Gott und seine Schöpfung.
Die Heilige Schrift ist ein Buch über die Liebe.
Die Heilige Schrift ist ein Buch über Jesus.
Die Heilige Schrift ist ein Buch, das uns dabei hilft uns selbst zu erkennen.
Und hier für unseren Punkt:
Die Heilige Schrift ist auch ein Buch, das uns prüft.
Ganz so wie es eben Hebr 4,12 sagt. Und das Wort Gottes macht das so dermaßen gut, dass es ”lebendig” ist; d.h. es passt sich jedem von uns an und prüft uns durch die Fülle der unzähligen Verse darin ganz individuell. Wie? Indem sein Wort uns durchdringt und die Gedanken und Gesinnungen unserer Herzen offenbart (wie andere Bibeln Hebr 4,12 übersetzen).
Diese besondere Eigenschaft der Heiligen Schrift ist so dermaßen genial, dass wir immer wieder von Neuem davon begeistert sind, wie unser Gott das gemacht hat.
Wie ein Bruder sagen würde: Gott ist einfach der Beste!
…
“Wo ist jetzt die Verbindung und der Zusammenhang zu unserem Thema?”
Die Antwort darauf lautet: Es gibt nicht nur eine, sondern mehrere.
Wir fangen mal mit dem Punkt an, bei dem wir zuletzt waren: Dem Freiraum in der Heiligen Schrift hinsichtlich der Ehescheidung. Den nahezu selben Freiraum gibt es nämlich auch bei der Trennung innerhalb einer Gemeinschaft. Soll heißen: Auch hier finden wir keine genaue Auflistung, keine genaue Beschreibung von Umständen oder dergleichen, die uns klar und unmissverständlich aufzeigen, wann eine Trennung göttlich legitim ist. Klar, wir haben so etwas wie zuvor in 1Kor 5,11 gelesen, wo uns zumindest ein paar Punkte genannt werden, aber sicherlich ist diese Aufzählung nicht vollständig, denn offensichtlich gehören zu dieser Liste auch Mörder, Ehebrecher, Gewalttätige, Verleumder und dergleichen dazu. Daher vielleicht auch folgende allgemeinere Aussage von Paulus:
2Thes 3,6 Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr euch von jedem Bruder zurückzieht, der unordentlich wandelt …
Dieses “unordentlich wandeln” ist auffällig ähnlich dem “nicht Gnade findet vor seinen Augen”. Denn bei beiden kann man mehr oder weniger alles Mögliche dafür einsetzen, was unordentlich ist oder eben keine Gnade vor den eigenen Augen findet.
Das heißt, so wie bei der Ehe, werden wir auch hier geprüft. In dem Fall prüft das lebendige Wort Gottes vor allem die Ältestenschaft und wie ernst sie ihre Aufgabe als Hüter und Bewahrer der Gemeinschaft sehen. Wie sehr kämpfen sie darum, dass sich niemand von der Gemeinschaft trennt? Wie sehr sind sie um den Bruder oder die Schwester besorgt? Versuchen sie ihrerseits alles, dass es zu keiner Trennung kommt? Oder sind sie von einer Person genervt und suchen nur allzu schnell einen Grund zur Trennung und nehmen daher den eben gelesenen Vers als Grundlage dafür, dass dieser oder jener “in ihren Augen unordentlich wandelt”. Den vermeintlichen Freiraum dazu hätten sie.
Andersherum ist es aber genauso. Soll heißen, dass es auch aus der Sicht des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft und Ältestenschaft keine genaue Auflistung gibt, wann man sich biblisch gesehen von der Gemeinschaft trennen darf und wann nicht.
Und genau hier kommt eine weitere wichtige Parallele bzw. gleich mehrere wichtige Parallelen zwischen der Ehe und der Gemeinschaft ins Spiel, die uns enorm dabei helfen werden, den zuvor gelesenen Vers aus Römer anzuwenden, sodass wir uns nicht dem Weltlauf, “unverbindlich mit Gemeinschaften umzugehen”, anpassen, sondern unser Wesen verwandeln, damit wir prüfen können und so immer besser und klarer verstehen, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes für unsere Gemeinschaften ist.
Diese lehrreichen Parallelen zwischen Ehe und Gemeinschaft, die uns die Wichtigkeit und Verbindlichkeit beider verdeutlichen werden, sind:
| Mann und Frau sollen “eins sein”. | Die Gemeinschaft soll “eins sein”. |
| In der Ehe lernt man allen voran das höchste Gebot der Nächstenliebe. | In der Gemeinschaft lernt man allen voran das höchste Gebot der Nächstenliebe. |
| In der Ehe kommt es unweigerlich zu Problemen und Herausforderungen, durch die man individuell wächst und gleichzeitig miteinander zusammenwächst. | In der Gemeinschaft kommt es unweigerlich zu Problemen und Herausforderungen, durch die man individuell wächst und gleichzeitig miteinander zusammenwächst. |
| Durch die Ehe soll sich das Volk vermehren. | Durch die Gemeinschaft soll sich das Volk vermehren. |
| Eine Gott wohlgefällig geführte Ehe wird ein Zeugnis für andere sein. | Eine Gott wohlgefällig geführte Gemeinschaft wird ein Zeugnis für andere sein. |
| Es gibt für die Ehe eine von Gott vorgegebene Ordnung. | Es gibt für die Gemeinschaft eine von Gott vorgegebene Ordnung. |
| Die Ehe ist für die Ewigkeit bestimmt. | Und ja, auch die Gemeinschaft ist für die Ewigkeit bestimmt. |
Weitere wichtige Parallelen, die wir bereits in diesem Block gesehen haben, sind:
| Die Gesinnung der Welt hat sich in den heiligen Bund der Ehe eingeschlichen. | Die Gesinnung der Welt hat sich in die heilige Versammlung eingeschlichen. |
| Die Unverbindlichkeit in der Ehe gefällt dem Fleisch. | Die Unverbindlichkeit in der Gemeinschaft gefällt dem Fleisch. |
| Die Verbindlichkeit der Ehe wird nicht in ihrer vollen Tragweite erkannt. | Die Verbindlichkeit der Gemeinschaft wird nicht in ihrer vollen Tragweite erkannt. |
| Das führt dazu, dass man sich eher trennt, als um die Ehe zu kämpfen. | Das führt dazu, dass man sich eher trennt, als um die Gemeinschaft zu kämpfen. |
| In und durch die Ehe prüft Gott uns und offenbart so unser Herz, unsere innersten Gedanken und Wünsche für die mit wichtigsten Aspekte unseres Lebens. | In und durch die Gemeinschaft prüft Gott uns und offenbart so unser Herz, unsere innersten Gedanken und Wünsche für die mit wichtigsten Aspekte unseres Lebens. |
Und weil das alles so ist und weil es all diese Parallelen, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge gibt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass es auch diese Gemeinsamkeit gibt, die die Verbindlichkeit beider unterstreicht:

Man sollte sich sowohl bei der Ehe als auch bei der Gemeinschaft
sehr genau vorher überlegen,
wem man sein “Ja-Wort” gibt.
Denn, wenn man Teil einer Gemeinschaft geworden ist, kann man nicht “einfach so” wieder gehen! Man muss, ehe man sich trennt, alles versucht haben! So ist es unserem Gott wohlgefällig.
Und ob man wirklich alles Mögliche versucht hat oder nicht, hat mal wieder mit der Prüfung und Erkenntnis seiner selbst zu tun. Diese Selbsterkenntnis gilt natürlich allen; d.h. sowohl für den Einzelnen, der gegangen ist, als auch für die Ältestenschaft und Gemeinschaft, die sich von jemandem getrennt hat. Beide müssen sich bei einer Trennung intensiv prüfen und beten!
