Von Singles an Singles (Partnerfindung)

Sehnsucht nach Liebe

“Liebe ist ein Grundbedürfnis wie Essen, Trinken und Schlafen, ohne Liebe geht man ein.”

Diese Antwort war eingebettet in einen erweiterten Kontext, bei dem es auch darum ging, dass es so wenige Geschwister in Deutschland gibt (also die an Jeschua glauben und die Torah halten) und dass “Einsamkeit ein Fraß in den Gebeinen” ist.

In der Tat ist es das. Nicht umsonst werden wir (wie im zweiten Teil gesehen) mit Schafen verglichen, die keine Einzelgänger, sondern eben Herdentiere sind. Ein einzelnes Schaf könnte nicht oder nur schwer überleben. Und so ist es auch bei uns. Wir Menschen brauchen andere Menschen, sonst “gehen wir ein”.

Die Frage ist nun, ob die Sehnsucht nach Liebe und das Problem der Einsamkeit ausschließlich nur durch die Ehe gelöst werden können? Sollte man das denken, dann entsteht natürlich Druck für die Partnersuche.

Dazu hatten nicht wenige Geschwister – als Gefahr für eine derartige Denkweise – geschrieben:

“Es ist eine Gefahr, wenn man aus einem Gefühl der Einsamkeit heraus sich auf die Suche begibt.”

“Übereilte Entscheidungen, weil man es beispielsweise eilig hat, zu heiraten.”

Oder auch:

“Ich möchte eher rational und vor allem geistlich an die Sache herangehen.“

Wenn man das macht, also geistlich an die Sache herangeht, ist die offensichtliche Lösung für das Problem der Einsamkeit und der Sehnsucht nach Liebe erst einmal die Gemeinschaft. Dort ist man nicht einsam und dort kann man geschwisterliche Liebe geben und empfangen.

Wenn es bei der Einsamkeit aber viel um den Wunsch nach Zweisamkeit geht und bei der Sehnsucht nach Liebe viel um Erotik, dann ist das natürlich eine andere Sache.

In dem Fall müsste die betreffende Person in sein bzw. ihr Herz horchen, um genau zu erfahren, was die genauen Beweggründe für solche Aussagen und Denkweisen sind. Denn im Prinzip ist das Problem der Einsamkeit, der Sehnsucht nach Liebe und sogar der Wunsch nach einem Seelenverwandten (sollte dieser da sein) durchaus durch die Gemeinschaft lösbar. Natürlich nicht auf dieselbe Weise wie durch eine Partnerschaft. Das ist klar. Dennoch sollte man sich fragen, ob man das, was Gott einem durch die Gemeinschaft als Lösung anbietet, auch wirklich annimmt und vor allem, ob man sie wirklich wertschätzt.

Es könnte nämlich sein, dass man durch die Gemeinschaft auf die Ehe vorbereitet wird, weil man dort selbstaufopfernde Liebe, den Umgang mit zwischenmenschlichen Herausforderungen, den Dienst für Gott und dem Nächsten und vieles, vieles mehr lernt.

Es gibt eine interessante Stelle aus dem Petrusbrief, die sehr gut zu unserem Thema Einsamkeit, Gemeinschaft, Dankbarkeit und Sehnsucht nach Liebe passt. Und das gleich auf mehreren Ebenen. Es geht mit seinen folgenden Worten los:

2Petr 1,3-7 Da seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zum Wandel in Gottesfurcht dient, …

Hier lesen wir davon, dass uns bereits alles geschenkt wurde und wir alles haben, was zum Leben notwendig ist. Dann fährt Petrus wie folgt fort: 

… durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend, durch welche er uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben hat, damit ihr durch dieselben göttlicher Natur teilhaftig werdet, nachdem ihr dem Verderben entflohen seid, das durch die Begierde in der Welt herrscht, …

Hier ermahnt er uns auf eine besondere Art und Weise, dass wir dankbar dafür sein sollten, woraus uns Gott befreit hat und welche Versprechen er uns gegeben hat. Darauf sollten wir unseren Fokus setzen. Er fährt dann mit einer interessanten Aneinanderreihung von Eigenschaften fort, denen wir alle nacheifern sollen:

… so setzt eben deshalb allen Eifer daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung, in der Selbstbeherrschung aber das standhafte Ausharren, im standhaften Ausharren aber die Gottesfurcht, in der Gottesfurcht aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe.

Wenn wir uns nun diese Punkte genauer vor Augen führen, dann werden wir erkennen, dass die gesamte Aufzählung – und zwar ohne Ausnahme – beim Problem der Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe helfen kann:

  • Der Glaube, der alles am Leben hält, hilft uns, dass am Ende alles gut wird.
  • Die Tugend als Richtschnur für unseren Wandel, der uns auch bei der Partnersuche und Partnerwahl hilft.
  • Die Erkenntnis, die uns dabei hilft, zu erkennen, was wichtig für die Ehe ist.
  • Die Selbstbeherrschung und das standhafte Ausharren helfen uns, um uns in Geduld zu üben (in dem Fall für den richtigen Partner zu warten)
  • Die Gottesfurcht hilft uns dabei, das Geschenk der Gemeinschaft nicht gering zu schätzen.
  • Und die Bruderliebe wird uns dabei helfen, generell die göttliche Form der Liebe frei von körperlicher Anziehung zu erleben und zu erlernen.

All das ist auch hier ein Prozess.

Und all das ist ein göttliches Geschenk. Und wenn man es annimmt, wird es einem auch bei der Sehnsucht nach Liebe helfen.