Vorbereitung
Was haben Passah, das Fest der Ungesäuerten Brote und die Vorbereitung auf die Ehe miteinander zu tun?
Dazu zuerst ein Vers:
1Kor 5,7 Darum fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, da ihr ja ungesäuert seid! Denn unser Passahlamm ist ja für uns geschlachtet worden: Christus.
Stark vereinfacht bedeutet diese Stelle in der praktischen Umsetzung, dass wir, nachdem wir das Blut des Lammes angenommen haben, uns von dem, wofür der Sauerteig im übertragenen Sinne steht, befreien müssen (wie z.B. von der Bosheit (1Kor 5,8), von der Heuchelei (Lk 12,1) oder von den diversen Irrlehren (Mt 16,12)). Sprich wir müssen ungesäuert und rein werden.
Wo ist der Zusammenhang zur Vorbereitung auf die Ehe?
Auch hier müssen Brüder und Schwestern, die heiraten wollen, vorab den Sauerteig aus sich ausfegen. Dieser Sauerteig ist im Zusammenhang der Ehe aber weniger Bosheit, Heuchelei und dergleichen, sondern eher die verzerrten Vorstellungen, also die Irrlehren über Ehe und Familie, die uns im Laufe der Zeit durch die Welt einprogrammiert wurden. Diese sind z.B.:
- Verzerrung der Rollen beider Geschlechter (ganz wichtig: nicht nur die der Frau, sondern auch die des Mannes!).
- Hollywood-Vorstellungen der Liebe.
- Oberflächliche, weltliche Prägung dessen, was schön ist und was nicht.
- Weltliche Ansichten, wie Familie und Erziehung auszusehen haben u.v.m.
Das alles muss logischerweise aus uns raus, sonst nimmt man diesen ganzen gesäuerten Unsinn mit in die Ehe. Und dann kann es, gelinde gesagt, zu Problemen kommen, denn …
Gal 5,9 Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.
… oder in diesem Fall: die ganze Ehe.
Da einem das Ausmaß und die Gefahren dieses Sauerteigs wahrscheinlich nicht vorab in der Fülle bewusst sind, ist es mehr als ratsam, sich echte Erfahrungen diesbezüglich einzuholen; sprich, dass jeder, der sich vernünftig auf eine Ehe vorbereiten möchte, auf die Ehepaare in der Gemeinschaft zugeht und dieses Thema mit ihnen bespricht. Sie können einem dann sicherlich sowohl ihre persönlichen Erfahrungen als auch generell die schlummernden Gefahren dieses Sauerteigs genauer mitteilen.
Das Schöne ist, dass sich einige der Singles dessen jetzt schon bewusst sind, da sie zwar bei einer etwas anderen Frage, aber dennoch passend zu unserem Block hier, geschrieben haben:
“Gespräche mit Ehepaaren zum Thema ‘ehrliche Reflexion’ suchen: Bin ich bereit für eine Ehe? Woran muss ich arbeiten?”
“Man kann sich Rat holen bei den reiferen Brüdern und Schwestern.“
“Prüfen, ob man die Eigenschaften hat, die es für die Ehe benötigt.”
“Gerade bei jüngeren Geschwistern oder welchen, die noch nicht lange im Glauben sind, ist es vielleicht wichtig, sie eng zu begleiten.”
…
Es gibt natürlich noch weitere wichtige Punkte, die für die Vorbereitung auf die Ehe wichtig sind. Aber hier geht es nicht um eine Ausarbeitung dieses Themas, sondern eben um eine Auflistung der am meisten genannten Punkte der Singles.
Dennoch möchten wir zumindest abschließend noch auf eine Sache eingehen, weil sie oft übersehen wird und jetzt schon (also ohne bereits verheiratet zu sein) praktisch anwendbar ist. Es ist das Gebet. Da aber nicht das Gebet, den richtigen Partner zu finden oder den Sauerteig loszuwerden oder dergleichen, sondern das Gebet, das im wahrsten Sinne des Wortes vorab Wunder wirken kann:
Jetzt schon für den zukünftigen Partner zu beten.
Damit ist gemeint: Wenn du in einer Ehe wärst, würdest du ganz konkret für deinen Partner beten. Logo, das wäre völlig selbstverständlich für dich.
Genauso kannst du aber auch jetzt schon für deinen zukünftigen Partner beten. Soll heißen, wenn du irgendwann mal heiraten wirst, weiß Gott ja jetzt schon, wer das sein wird. Und für diese Person kannst du eben jetzt schon beten. Täglich – wenn dir das ganze Thema wirklich wichtig ist. Das heißt, bete für deinen zukünftigen Partner, z.B. um Glauben, Weisheit, Liebe und vieles mehr. Die Früchte davon werdet ihr dann später sehen.
…
Man kann zusammenfassend für diesen Block – wie eine Art Universalformel für die Vorbereitung zur Ehe – Folgendes sagen:
Alles, was man als Ehemann und Vater
bzw. als Ehefrau und Mutter sein will,
kann man jetzt schon anstreben und dafür beten.