Von Singles an Singles (Partnerfindung)

Schönheit

Direkt vorab zur Klarstellung: Natürlich ist Schönheit per se keine Gefahr, sondern, wenn es um die Partnerwahl geht, so etwas wie das Normalste der Welt. Schönheit ist, wie es das Wort schon sagt, offensichtlich etwas Schönes, Angenehmes, Ansprechendes, eben einfach etwas, was einem gefällt.

Daher möchten wir eben direkt zu Beginn betonen: In diesem Block soll keineswegs, wir wiederholen, keineswegs der Eindruck vermittelt werden, dass man bei der Partnerwahl dem Äußeren keinen Wert geben darf. Wir wiederholen das noch einmal:

blankHier soll keineswegs vermittelt werden,
dass das Äußere unwichtig für die Partnerwahl sein soll!

Die Heilige Schrift selbst hebt hier und da die Schönheit einzelner Personen hervor. Ob wir jetzt heute diese Personen auch als “schön” bezeichnen würden, steht wieder auf einem anderen Blatt, da sich Schönheitsideale mit der Zeit immer wieder verändern. Sogar sehr stark verändern.

Durch das Erwähnen oder sogar Betonen der Schönheit in der Bibel wird uns aber gezeigt, dass wir ganz natürlich mit dem Thema umgehen dürfen. Wir müssen Schönheit also nicht, um vielleicht irgendwie besonders heilig zu wirken, missachten oder gar verteufeln – ganz unabhängig davon, dass Schönheit auch ihre Schattenseiten haben kann. Dazu hat zum Beispiel ein Single geschrieben:

“Wenn man sich zu sehr von Oberflächlichkeiten blenden lässt.”

… dann kann Schönheit durchaus zu einer Gefahr werden. Sie kann auch für eine schöne Person selbst zu einer Gefahr werden, indem sie sich z.B. überhebt oder denkt, dass ihr alles in den Schoß fällt; oder dass die Person wegen ihrem Äußeren weniger an ihrem Inneren arbeitet.

Aber diese Arten von Gefahren im Zusammenhang mit der Schönheit sind nicht das, worum es hier geht. Vielmehr geht es um den Punkt, den wir zuvor beim Block “Prioritäten” hatten. Soll heißen: So wie man sich fragen sollte, welchen Stellenwert im Leben der Wunsch nach einem Partner hat, so sollte man sich hier fragen, welchen Stellenwert die Schönheit bei der Partnerwahl hat.

Natürlich ist uns allen klar: Schönheit hat nicht die höchste Priorität bei der Partnerwahl, sondern … (wir zitieren einige Antworten der Geschwister):

“Der Partner sollte fest im Glauben sein und dieselben Glaubensgrundlagen haben.”

“Die Liebe zu Gott”

“Fundament = selber Glaube” 

“Ein Mann, der nach dem Willen Gottes lebt und sich nach der Wahrheit ausstreckt.” 

Keine der Antworten zu der Frage, was das Wichtigste bei der Partnerwahl ist, hatte den Punkt der “Schönheit” an erster Stelle. Wie gesagt, das ist sowieso jedem klar, dass das nicht sein sollte. Aber darf Schönheit das Zweit-, Dritt-, Viertwichtigste bei der Partnersuche sein?

Die Frage nach dem Stellenwert der Schönheit lässt sich nur schwer durch eine Liste mit Prioritäten beantworten, zumal Schönheit sowieso im Auge des Betrachters liegt und dieser Punkt für jeden unterschiedlich wichtig ist.

Daher war es schwierig und herausfordernd, dieses Thema auf eine Art und Weise zu behandeln, dass es nicht missverstanden wird. Soll heißen, dass wir uns schwer, ja sogar sehr schwer getan haben, die richtige Herangehensweise zu finden, um euch den Kern dieses Blocks zu vermitteln. Das liegt mitunter daran, dass dieses Thema sehr sensibel ist, denn obwohl es vermeintlich nur um “Äußerlichkeiten” geht, geht es am Ende bei nicht wenigen sehr tief “ins Innere”.
Das liegt mitunter daran, dass wir alle auf eine gewisse Art und Weise durch die Welt geprägt worden sind. Nicht wenige sind durch das vorherrschende Schönheitsideal (allen voran durch die Film-, Musik- und Modeindustrie) unzufrieden mit dem eigenen Äußeren. Man fühlt sich nicht unbedingt “schön”.

All das und mehr führt dazu, dass Worte schnell missverstanden werden können. Daher bitten wir euch, dass ihr geduldig und nachsichtig mit uns seid, wenn wir zusammen Schritt für Schritt durch dieses Thema gehen.

Wir wollen mit einer Veranschaulichung beginnen, die die ganz “klassische Partnerwahl” erst einmal unabhängig vom Glauben näher beleuchten soll. Dabei werden wir die jeweiligen Punkte verallgemeinern. Was wir damit meinen, seht ihr gleich, wenn wir uns das Ganze einmal aus der Sicht eines Mannes und einmal aus der Sicht einer Frau anschauen werden. 

Soll heißen: Das typische, verallgemeinerte und natürlich stark vereinfachte Weltbild für unser Thema ist, dass der Mann bei seiner Suche nach einer potentiellen Partnerin stark nach dem Äußeren geht. Für ihn ist die Schönheit der Frau im Grunde die Priorität Nummer eins. Andere Dinge sind eher sekundär wichtig. Für manche sogar gar nicht wichtig.

Für das weibliche Geschlecht hingegen ist das Äußere des Mannes natürlich auch wichtig, aber für sie wird ein starker Charakter oder die Fähigkeit, für sie und die zukünftige Familie sorgen zu können, eine maßgebliche Rolle spielen (auch wenn diese Werte sich dem Zeitgeist entsprechend auch bei der Frau immer mehr verschieben!) Wie gesagt, all das ist stark vereinfacht und verallgemeinert. Dass wir als Männer dabei oberflächlich rüberkommen, müssen wir jetzt erst einmal zum Zwecke der Veranschaulichung hinnehmen.

Wir haben also auf der einen Seite den Mann, für den die äußere Schönheit der zukünftigen Partnerin maßgeblich und entscheidend ist, bei der Frau hingegen spielen andere, innere Werte eine Rolle. Es kann sogar vorkommen, dass eine Frau die Schönheit eines Mannes völlig hinten anstellt, weil für sie z.B. die zuvor erwähnte Fähigkeit für die Familie zu sorgen oder dass sie sich bei ihm verstanden und geborgen fühlt oder der potentielle Partner einen ganz besonderen Charakter hat und ähnliches viel wichtiger ist als sein Äußeres.

Diese Beispiele sollen aufzeigen, dass es für die Frau durchaus auch um Äußerlichkeiten bei der Partnerwahl gehen kann, aber andere Faktoren wichtiger sein können, sodass das Äußere eines Mannes quasi “übertönt” wird. Es kann sogar soweit gehen, dass ein auf den ersten Blick nicht als schön empfundener Mann, dann durch andere “schöne männliche Eigenschaften” als “schön” empfunden wird – genauer formuliert: Er ist nicht unbedingt schön, aber durchaus attraktiv, also anziehend.

An dieser Stelle wechseln wir zu der Partnerwahl bei Männern – und da dann direkt zu uns als Männer im Glauben, denn wir können uns von der Frau, die weniger ihren Fokus auf das Äußere setzt, eine große Scheibe abschneiden. Helfen können dabei Verse wie diese:

1Petr 3,3-4 Macht euch keine Sorgen um äußere Schönheit, die auf modischen Frisuren, teurem Schmuck oder schönen Kleidern beruht. Eure Schönheit soll von innen kommen – das ist die unvergängliche Schönheit eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.

Auch wenn diese Stelle an Frauen gerichtet ist, beantwortet sie unsere Frage, auf was wir Männer bei der Partnerwahl achten sollten, sehr genau. Denn wir sollen uns keine Sorgen machen um äußere Schönheit, sondern bei einer Frau nach der inneren unvergänglichen Schönheit Ausschau halten. Denn das ist das, was für unseren Gott sehr kostbar ist. Und was für ihn sehr kostbar ist, sollte auch für uns sehr kostbar sein! 

Dazu eine andere Stelle, die uns den richtigen Stellenwert von “Schönheit” nach göttlichen Maßstäben lehrt:

1Tim 2,9-10 Ebenso auch, dass die Frauen sich in bescheidenem Äußeren mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern

(… dieses Wort sondern ist überaus wichtig, weil jetzt der Fokuswechsel von Frisur, Schmuck und Kleidung zu etwas anderem erfolgt, was “schön” auf uns wirken soll:)

… sondern durch gute Werke, wie es sich für Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen.

Andere Bibeln übersetzen diese Stelle wie folgt:

Ebenso auch, dass die Frauen in ihrer Erscheinung Zurückhaltung üben, indem sie sich anständig kleiden und nicht durch ihre Frisur oder durch Gold, Perlen oder kostbare Kleider die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Denn Frauen, die Gott fürchten, sollen dadurch anziehend wirken, dass sie Gutes tun.

So wie im Beispiel zuvor mit der Frau, bei der nicht Äußerlichkeiten, sondern die Fähigkeit des Mannes, die Familie zu ernähren oder ein starker männlicher Charakter auf sie anziehend gewirkt haben, so sollen Zurückhaltung, ein sanftes und stilles Herz, ein bescheidenes Äußeres, Gottesfurcht und gute Werke für uns gläubige Männer bei einer Frau anziehend wirken

Und dieses kleine Wörtchen anziehend ist tatsächlich das Entscheidende für unser Thema. Sogar so entscheidend, dass man sagen kann, dass die Ausgangsfrage (welche Priorität die Schönheit bei der Partnerwahl spielen sollte) eigentlich falsch gestellt ist. Zumindest für einen Gläubigen.
Denn wir sollten uns nicht fragen, welche Priorität die Schönheit hat, sondern was vordergründig auf uns überhaupt schön, bzw. eben genauer, anziehend wirken sollte.

Oder das Ganze anders ausgedrückt: Es geht hier nicht um menschliche Meinungen, schon gar nicht um Meinungen darüber, was schön ist und was nicht (da bekanntlich Geschmäcker sowieso unterschiedlich sind). Es geht im Prinzip auch um keine Prioritäten und wie diese gesetzt sein sollten, sondern vielmehr darum, dass wir uns komplett neu prüfen müssen, was wir überhaupt als attraktiv oder eben anziehend empfinden sollten und was nicht.

Und bei dieser Frage und Selbstprüfung
kann uns nur einer helfen:

Gott – und sein Wort.
Dort lesen wir, was schön, bzw. eben anziehend für uns sein sollte!

Denn Männer wie Frauen, die sich zum Beispiel so kleiden und so auftreten, wie Männer und Frauen in der Welt (freizügig, körperbetont, auffällig), sollten wir als Gläubige nicht anziehend finden. Das genaue Gegenteil sollte passieren. Erst recht, wenn man den biblischen Maßstab und die göttliche Vorgabe von Schönheit nimmt, wo schon besondere Frisuren, schöne Kleidung und dergleichen – gelinde gesagt – als “problematisch” gelehrt werden.

Stattdessen sollten eben die inneren Werte und wie die Person ihren Glauben lebt, maßgeblich für uns sein. Auch dazu ein kleines Beispiel, das man vielleicht schon mal gehört hat:
Eine Frau sagt zu ihrer Freundin: “Der Mann sah wirklich gut aus und hatte mein Interesse geweckt … bis er den Mund aufgemacht hat.”

Diese Situation beschreibt, dass ein äußerlich schöner Mann seine Attraktivität dadurch verloren hat, dass seine Worte etwas von seinem Charakter geoffenbart haben. Was auch immer das war, es hatte für die Frau im negativen Sinne einen höheren Stellenwert als seine äußere Schönheit. Und je mehr eine solche Frau auf diese und ähnliche Dinge achtet, desto weniger werden Äußerlichkeiten bei ihrer Suche nach einem Partner eine Rolle spielen.
Oder anders ausgedrückt: Sie wird nicht die äußere Schönheit, sondern andere Werte, die für sie wichtig sind, höher gewichten und dadurch werden dann ganz automatisch Männer für sie attraktiv werden (also anziehend auf sie wirken), die diese Eigenschaften besitzen. Ist er dann obendrein noch schön, umso besser. Aber die äußere Schönheit wird für sie nicht maßgeblich sein, d.h. eine geringe Priorität haben.

Und so ähnlich sollte es bei uns Brüdern und Schwestern sein, wenn es um einen potentiellen Partner geht. Das heißt, wenn wir das Beispiel von eben auf uns Gläubige (Mann wie Frau) anwenden, könnte das so aussehen:
Ein potentieller Partner ist schön von Aussehen und weckt das Interesse einer Person, aber dann erkennt die Person, dass er/sie zum Beispiel keine Gottesfurcht und keine guten Werke hat. Genau wie in dem Beispiel mit der Frau, wo der Mann den Mund aufgemacht hat und dadurch seine Attraktivität verloren hat, sollte auch bei uns durch den Mangel an geistlichen Dingen die “fleischliche Attraktivität” verlorengehen. Als eine Art Merkformel könnte man auch sagen:

blankJe geistlicher man selbst wird, desto wichtiger werden einem bei der Partnersuche die geistlichen Eigenschaften im Vergleich zu den fleischlichen sein. Die äußere Schönheit wird ganz automatisch immer mehr an Wichtigkeit verlieren. Durch diese Veränderung in uns wird dann ein potentieller Partner durch das Besondere, was er/sie in Christus ist, nicht fleischlich, sondern “geistlich attraktiv/anziehend” auf uns wirken. 

Abschließend ein Zeugnis unsererseits:
Wir können aus eigener Erfahrung berichten, dass das alles ein Prozess ist und seine Zeit braucht. Es ist, wie im ersten Teil gesehen, alles ein Veränderungs- und Reifeprozess – weg von allem, was fleischlich, oberflächlich und eben weltlich ist, hin zu allem, was geistlich und göttlich ist. All das geht aber nicht von heute auf morgen, sondern braucht seine Zeit.

Wir können aber bezeugen, dass das hier behandelte Thema mittlerweile wie Tag und Nacht geworden ist. Das heißt, eine Frau, die äußerlich schön ist, kann ihre Schönheit nicht nur verlieren, sondern sie kann völlig unattraktiv werden, sobald sie Dinge sagt und tut, die einfach unserem Gott nicht wohlgefällig sind. Genauso kann eine Frau, die auf den ersten Blick nicht auffällig erscheint, anziehend sein, wenn sie Gott wohlgefällige Dinge sagt und tut und so lebt, wie es sich unser himmlischer Vater von seinen Töchtern wünscht.

1Petr 3,3-4 Macht euch keine Sorgen um äußere Schönheit, die auf modischen Frisuren, teurem Schmuck oder schönen Kleidern beruht. Eure Schönheit soll von innen kommen – das ist die unvergängliche Schönheit eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.