Glauben wie ein Kind – Unser Herz/Liebe – Teil 2: Gehorsam

Gerechtigkeit aus Glauben und nicht aus Werken des Gesetzes!

Kurze Klarstellung: Unabhängig von dem hier betrachteten “Thema des Gehorsams” lässt sich ohne Spielraum für Fehlinterpretation eines bzgl. dem Gesetz Gottes festhalten, nämlich:
dass jeder, der durch das Halten des Gesetzes vor Gott gerecht werden will, aus der Gnade gefallen ist. Wir betonen diesen Punkt immer wieder, weil er so häufig missverstanden wird. Wir hatten den Vers bereits:

Gal 5,4 Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen! [SLT]

Wir alle benötigen die Gnade Gottes – ohne wird kein Mensch vor ihm bestehen! Denn:

Gal 2,16 aber wissend, dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus, auch wir haben an Christus Jesus geglaubt, damit wir aus Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt werden wird. [SLT]

Jeder, der etwas anderes behauptet, sollte sich klar darüber sein, dass er unter einem Fluch steht:

Gal 3,10-11 Denn alle, die aus Werken des Gesetzes sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun«. Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«. [SLT]

Wenn wir ohne unseren Erretter Jesus und nur durch das Gesetz vor Gott gerecht werden könnten, wäre unser Messias umsonst für uns gestorben:

Gal 2,21 Ich mache die Gnade Gottes nicht ungültig; denn wenn Gerechtigkeit durch Gesetz kommt, dann ist Christus umsonst gestorben. [SLT]

Diese biblische Tatsache der “Gerechtigkeit aus Glauben an Jesus Christus und nicht aus Werken des Gesetzes” betonen und unterstreichen wir immer und immer wieder, weil – wie bereits mehrfach erwähnt – sie sehr häufig durcheinandergebracht werden. Wie? Ein Beispiel dazu:
Aus Werken des Gesetzes wird niemand vor Gott gerechtfertigt, wie eben in Gal 2,16 gelesen. Die Gerechtigkeit kommt aus Glauben an Gott durch seinen Sohn Jesus Christus; erneut Gal 2,16. Beides hat aber nichts, mit dem Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes zu tun.

blankEs ist eine Art “Schlüsselverständnis“, diese Dinge voneinander zu trennen, um sie zu verstehen. Denn z.B. auch das “Lieben aus vollem Herzen” macht uns nicht gerecht vor Gott, sondern eben nur der Glaube; d.h. aber nicht, weil uns die Liebe nicht gerecht macht, dass deswegen die Liebe abgeschafft wird. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun!
Wenn man das einmal verinnerlicht hat – oder besser gesagt: das gefährliche Verständnis der Vermischung dieser beiden Dinge durchbrochen hat – versteht man auch das Neue Testament und so auch die Worte unseres Herr und Meisters besser:

Mt 5,17-20 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! [SLT]

Für unsere Betrachtung sind die wichtigsten Punkte dieser Klarstellung folgende:

  • Wir sollen nicht meinen, dass er gekommen sei, das Gesetz aufzulösen.
  • Bis Himmel und Erde vergehen, wird nichts vom Gesetz vergehen.
  • Wir sollen auch nicht das kleinste Gebot auflösen und Leute so lehren, sondern wir sollen selbst die kleinsten Gebote tun und lehren.

Wir möchten die zwei Alternativen hinsichtlich der Gültigkeit des Gesetzes noch einmal wiederholen:
Entweder ist das Gesetz abgeschafft und diese und andere klaren Verse werden falsch verstanden oder das Gesetz ist nicht aufgelöst und andere Verse werden falsch verstanden. Erneut: Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten.

Nun folgt der Einleitungsvers für diesen Teil:

Mt 5,21-22 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!«, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: … [SLT]

Meinte unser Herr und Meister mit diesem “aber“, dass das Gesetz seines Vaters (über das er unmittelbar zuvor in den Versen 17-20 gesprochen hatte) irgendwie schlecht sei und es eine Veränderung oder gar Abschaffung benötige? Meinte er in Vers 21 und 22, dass das Gebot “Du sollst nicht töten!” durch seine Worte “Ich aber sage euch” abgeschafft sei?

Wir müssen nicht spekulieren, denn die Antwort auf diese Frage haben wir ja bereits gelesen und das nicht irgendwo im “Johannes Evangelium” oder im 20. Kapitel von Matthäus, sondern exakt in den Versen zuvor, in der die Klarstellung über die Gültigkeit des Gesetzes erfolgte:

Mt 5,17-20 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen … Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst…

Eigentlich könnte man hier schon abbrechen, denn seine Worte beantworten unsere Frage: Wir sollen nicht meinen, dass er gekommen sei, um das Gesetz oder auch nur das kleinste Gebot aufzulösen. Dennoch kommt es häufig vor, dass diese klare Aussage bei der eigenen Betrachtung hinsichtlich der Gültigkeit des Gesetzes übersehen wird, um dann am Ende zu dem Entschluss zu kommen, dass er das Gesetz dann doch irgendwie aufgelöst habe.

Die Argumentation hierfür ist meist, dass an anderen Stellen etwas anderes steht, das dann das Gesetz dennoch aufhebt. Diese Argumentations- und Herangehensweise ist gut und auch unser Leitfaden, denn jedes “wiederum steht geschrieben” muss überprüft und in Einklang gebracht werden. Das sollte für uns alle und für alle Verse der Heiligen Schrift gelten!

Das Schöne an Röm 3,31 und Mt 5,17-20 ist die kinderleichte Verständlichkeit. Sie sind wie “unsere eigenen Fragen an Gott”, die er uns dann einfach und direkt in seinem Wort beantwortet (z.B. eben durch seinen Sohn oder durch Paulus).
Es ist so, als würde man bei seiner Prüfung nach der “Gültigkeit des Gesetzes” so verwirrt sein, dass man nicht mehr weiter weiß und man nun Gott fragen dürfte:

“Himmlischer Vater, setzen wir nun dadurch, dass wir alles vom Glauben abhängig machen, das Gesetz außer Kraft?

Antwort: Keineswegs!

“Himmlischer Vater, dürfen wir meinen, dass dein Sohn gekommen ist, um das Gesetz aufzulösen?”

Antwort Gottes durch seinen Sohn: Ihr sollt das nicht meinen, denn bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht der kleinste Buchstabe vergehen. Daher sollt auch ihr das kleinste Gebot tun und lehren.

Daher sollten diese direkt auf die betreffende Frage antwortenden Wahrheiten bei der eigenen Prüfung und Gegenüberstellung der Verse zur “Gültigkeit oder Ungültigkeit des Gesetzes” eine enorm hohe Gewichtung erhalten. Warum?
Weil sie nicht theologisch komplex sind, sondern eben einfach und direkt auf eine Frage antworten: Gesetz gültig, ja oder nein?

Egal wie leicht verständlich diese und andere Aussagen auch sein mögen, sagen wir hiermit dennoch nicht, dass durch diese Verse alles klar ist und die biblische Betrachtung beendet werden kann. Wir möchten lediglich betonen, dass diese Aussagen durch ihre “direkte Art” wenig Spielraum für Fehler bieten. Natürlich gibt es auch andere Verse, die wenig Spielraum für das Gegenteil bieten, aber genau darum geht es ja:
Man sollte sich offen und ehrlich mit beiden Möglichkeiten auseinandersetzen.
Das ist die einzig vernünftige Herangehensweise für jedwede biblische Betrachtung.

Abschließende Frage zu diesem Gedanken:
Wenn es möglich ist, dass diese sehr klar formulierten Aussagen aus Mt 5,17-20 und Röm 3,31 eigentlich das Gegenteil meinen könnten (also dass das Gesetz doch abgeschafft sei), ist es dann anders herum auch möglich? Soll heißen:
Ist es möglich, dass andere Verse, bei denen es sehr klar nach einer “Abschaffung des Gesetzes” aussieht, das Gesetz doch nicht als abgeschafft lehren? Wäre das möglich?

(Solltest du Interesse daran haben, welche Verse am häufigsten genannten werden, wenn es um die “Abschaffung des Gesetzes” geht, dann schau bei der Serie “Einwände gegen Gottes Gesetz?” vorbei.)