Uns wird nichts aus dem Himmel zufallen – wir müssen wollen!
Wir möchten noch einmal betonen, dass die Liebe zu Gott nicht nur das Halten seiner Gebote bedeutet (1Joh 5,3), sondern vielmehr die darin beschriebene Selbstaufgabe – so wie es uns der Herr vorgelebt hat:
1Joh 3,16 Hieran haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben hingegeben hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben. [SLT]
Unser Herr wird uns also sicherlich nicht dafür applaudieren, wenn wir allein nur die Gebote seines und unseres Gottes halten, weil:
1Joh 5,3 … seine Gebote sind nicht schwer. [SLT]
Was wirklich schwer ist, ist unser Herz/Fleisch zu bezwingen und zu kreuzigen und täglich im Gehorsam und in der Selbstaufgabe für Gott und unseren Nächsten zu leben und zu dienen – das bedeutet Liebe und das bedeutet die Erfüllung des Gesetzes!
Da Gott weiß, dass das schwer für uns ist, weil unser Herz eher nach unseren Wünschen als nach Gottes Wünschen trachtet, müssen wir zumindest dieses Leben nach seiner Weisung wollen. Erst dann wird er uns helfen.
Uns wird nichts aus dem Himmel zufallen!
Das einzige, was vom Himmel fällt, ist sein Geist. Auch da wieder: wenn wir wollen und unser Wollen dadurch zeigen, dass wir ihm gegenüber gehorsam sind. Dann folgt Folgendes:
Apg 5,32 Und wir sind seine Zeugen, was diese Tatsachen betrifft, und auch der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. [SLT]
Für diejenigen, die nun das Gesetz halten, gilt auf keinen Fall, dass sie frei vom inneren Kampf und einem trügerischen Herzen sind – vielleicht sogar im Gegenteil; denn nur weil man jetzt das Gesetz hält (Mt 5,17-19), sollte man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen oder sich über andere erheben, denn:
- Die Weisungen Gottes als eine Art Regelwerk zu befolgen, nützt nämlich so gut wie gar nichts, denn dadurch wirst du nicht gerecht (Gal 2,16) oder gar innerlich verändert.
- Der Buchstabe allein nützt gar nichts (Röm 2,27) und tötet,
- wenn es nicht aus dem Geist ist, der Gott liebt (2Kor 3,6; 1Joh 5,3).
Einfach nur das Gesetz zu halten, ohne dass sich dabei unser Herz verändert, ist nicht das, was uns unser Herr gelehrt hat. Denn sein Anspruch für uns alle ist, wie wir bereits mehrfach gelesen haben:
Lk 9,23 Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. [SLT]
Lk 14,27.33 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein. … So kann auch keiner von euch mein Jünger sein, der nicht allem entsagt, was er hat. [SLT]
Für das reine Halten der Gebote werden wir also sicherlich keine “stehenden Ovationen” vom Herrn erhalten, aber sehr wohl Lob für das Umsetzen der Selbstaufgabe und für das Arbeiten am Königreich Gottes. So seine Antwort bei der Frage nach dem ewigen Leben.
Noch einmal kurz die Kernaussagen dieser Stelle:
Mt 19,16-21 … Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen? … Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote! … Der junge Mann spricht zu ihm: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend an; was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein (bzw. in der Parallelstelle Lk 18,22: “Noch eins fehlt dir:…“), so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach! [SLT]
Wenn wir also meinen, dass das reine Halten der Gebote das Ziel des Gesetzes ist, dann sind wir auf dem falschen Weg.
Bei der vom Herrn geforderten Nachfolge, geht es um Gehorsam und der damit verbundenen Selbstaufgabe. Beides müssen wir wollen (“Willst du vollkommen sein?“):
- Wir müssen unser Kreuz aufnehmen wollen – täglich.
- Wir müssen gehorsam sein wollen – in allem.
- Wir müssen dem Herrn zur Ehre Gottes dienen wollen – und nicht uns selbst.
- Wir müssen ihm nachfolgen wollen – bis ans Ende.
… “sonst können wir nicht seine Jünger sein“, wie der Herr selbst es mehr als einmal betont.
Dies alles müssen wir von uns heraus wollen, dann folgt Gottes Hilfe für die Verwandlung unseres Herzens zu einem Herz, das dem seines Sohnes gleicht. Dann und nur dann.