Die beiden Bäume
Was ist so schlecht daran, wenn der Feind spricht?
1Mo 3,5 sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. [CSV]
Der Allmächtige wiederholt sogar die Worte:
1Mo 3,22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, dass er nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! [CSV]
Was also genau ist schlecht daran, wenn wir Menschen “Gutes und Böses” erkennen können? Geht es im Glauben sogar nicht genau darum: Das Gute zu erkennen und zu tun, und das Böse zu lassen?
Natürlich, aber das Problem ist, dass wir in unserer gefallenen Natur (sofern wir nicht im Geist Gottes leben und wandeln) mit dem Guten auch das Böse erwählen werden. Wir werden diese beiden Dinge miteinander vermischen.
Und genau darum geht es bei dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen: um Vermischung. Wohingegen der Baum des Lebens für Reinheit steht.
In ganz kurz ein paar beispielhafte Anwendungen wofür die beiden Bäume alles stehen. Zuerst der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen:
- eigenes, menschliches Ermessen
- Vermischung von Lüge und Wahrheit, Menschlichem mit Göttlichem
- Selbstdefinition von “gut und böse”, ohne göttlichen Standard
- usw.
In ganz kurz könnte man sagen, dass dieser Baum jedwede Philosophie, Religion, Weltanschauung unserer Menschheit wiedergibt. Denn in all diesen Dingen entscheidet der Mensch (je nach seiner individuellen Definition) über “gut und böse”.
Der Baum des Lebens hingegen steht, logischerweise, für das Gegenteil:
- Wahrheit
- Gehorsam und Vertrauen, dass Gott weiß, was gut und böse ist
- ewiges Leben
- Reinheit
- unseren Herrn und Erlöser
- usw.
Die praktische Anwendung dieser beiden Bäume für unser Leben lautet u.a. wie folgt:
Wir sollten prüfen, was in unserem Glauben von Menschen ist und was von Gott. Wir sollten Dinge nicht miteinander vermischen, v.a. nicht menschliche Tradition mit göttlicher Wahrheit. Tun wir das, essen wir vom falschen Baum – und zwar immer und immer wieder, wenn wir diese Dinge miteinander vermischen.
Man kann, darf und soll also direkt zu Beginn ein fundamentales, göttliches Prinzip des Gesetzes verstehen, was durch diese beiden Bäume symbolisiert und veranschaulicht wird: Vorsicht vor Vermischung – erst recht, wenn wir göttliche Wahrheit mit menschlichen Ansichten vermischen.
Daher steht im Gesetz auch geschrieben:
5Mo 4,2 Ihr sollt nichts hinzutun zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete. [CSV]
Die Auswirkungen der Missachtung dieses Verses sehen wir vor unseren Augen: Das gängige Christentum hat nahezu alles aus dem Gesetz weggenommen und das Judentum unfassbar viel hinzugetan. Das sollen wir aber nicht tun und das zeigen uns diese beiden Bäume – wenn man sie nicht nur versteht, sondern auch in seinem Glaubensleben anwendet.
Daher ja auch das Motto dieser Serie:
Mt 5,17-19 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel. [SLT]