“Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin.”
2Mo 10,2 … damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder verkündigst, was ich in Ägypten gewirkt und wie ich meine Zeichen unter ihnen vollführt habe, damit ihr erkennt, dass ich der HERR bin. [SLT]
Dieser Abschnitt knüpft nahtlos an den letzten an, denn auch hier geht es eigentlich um denselben Punkt, den man wie folgt zusammenfassen könnte:
Die Wichtigkeit der Erinnerung an die Machttaten Gottes!
Diese Erinnerung soll laut Befehl des Allmächtigen von einer Generation zur nächsten übergehen, damit alle zukünftigen Geschlechter wissen, wer der einzig wahre Gott ist. Damit das in Erinnerung bleibt, sollen wir uns nebst seinen Worten, v.a. an seine Taten erinnern. Dieses Verständnis wurde uns in der ersten Portion aus dem zweiten Buch mehr als deutlich von Gott aufgezeigt:
Gott offenbart sich nicht allein durch das, was er sagt, sondern vor allem durch das, was er tut. Durch seine Taten dürfen wir ihn und sein Wesen mehr und mehr verstehen.
Zu diesem Punkt hatten wir uns dann zwei Psalmisten angesehen, die Folgendes niedergeschrieben haben:
Ps 77,12-13 Ich will gedenken, der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken; und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen. [CSV]
Ps 143,5 Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all dein Tun; ich sinne über das Werk deiner Hände. [CSV]
Die Psalmisten dachten über Gottes Tun nach. Sie sannen über seine Taten und Werke. Warum? Unter anderem weil sie dadurch Gott, sein Wesen und wer er ist, besser verstehen konnten. Anders ausgedrückt: Sie verstanden durch das Sinnen mehr und mehr, dass er der ist, der er ist.
Daher sagte er direkt zu Beginn zu Mose:
2Mo 3,14 Da sprach Gott zu Mose: „Ich bin, der ich bin.“ Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israel sagen: „Ich bin“ hat mich zu euch gesandt. [CSV]
Später in der Portion kamen wir dann zu den Versen, die diese Besonderheit zwischen Wort und Tat aufzeigen:
2Mo 6,1-3 Da sprach der HERR zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun will! Denn durch eine starke Hand gezwungen wird er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand gezwungen wird er sie aus seinem Land treiben. Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HERR; ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als »Gott, der Allmächtige«; aber mit meinem Namen יהוה habe ich mich ihnen nicht geoffenbart. [SLT]
Und dieser Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs sprach direkt im nächsten Vers nach 2Mo 3,14:
2Mo 3,15 Und weiter sprach Gott zu Mose: So sollst du zu den Kindern Israels sagen: יהוה der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt; das ist mein Name ewiglich, ja, das ist der Name, mit dem ihr an mich gedenken sollt von Geschlecht zu Geschlecht. [SLT]
Wir können an dieser Stelle in Bezug auf diese und ähnliche Verse ernüchternd festhalten:
- Ewiglicher Name Gottes: Vergessen.
- Machttaten Gottes: So gut wie vergessen.
- Jährliches Erinnern an diese Taten durch den befohlenen Festtag: Vergessen und verworfen.
… und das obwohl diese Punkte für ewig bestimmt sind und obwohl man ihrer ewiglich gedenken, d.h. sich ewig daran erinnern soll – sowohl an den Namen, als auch an das Fest, welches unmittelbar mit seinen Machttaten verbunden ist. Warum? Na ja, ganz offensichtlich: Damit wir sie eben nicht vergessen, weil sie ewig sind.
Sein Name, sein Wesen und seine Machttaten sind unmittelbar miteinander verbunden. Und da das für unseren himmlischen Vater so wichtig ist, folgen die bereits gelesenen ewig gültigen Gebote zur Erinnerung an diese Tatsache. Missachtet man diese Gebote aber, folgt der Umkehrschluss: Sein Name wird vergessen, seine Machttaten als irgendwie ungerecht und brutal angesehen und so schlussendlich sein ganzes Wesen verdreht und verzerrt.
Damit das aber nicht ewig so weiter geht, folgt die “Buße”, was nichts anderes als “Umkehren” bedeutet. Und wohin kehren wir durch die Buße im Glauben um? Sicherlich nicht zu Weihnachtsfesten, die nirgends in der Bibel geboten wurden, sondern eben zu den Festen Gottes, aus denen wir Jahr für Jahr durch die Erinnerung mehr von ihm, seinen Machttaten, seiner Gerechtigkeit, seiner Liebe, seiner Treue und schlussendlich so von seinem Wesen erfahren dürfen.
Aber tun wir das nicht, könnte es sein, dass wenn Gott erneut auf ähnlich machtvolle Weise ins Weltgeschehen eingreift – um wieder sein Volk aus der Knechtschaft der Welt zu befreien – man dann nicht genau zuordnen kann, was um einen herum geschieht. Obwohl genau diese noch bevorstehenden Machttaten dazu dienen sollen, dass sein Volk ihn dadurch erkennt. So war es zuvor beim 1. Exodus…
2Mo 6,7 Und ich will euch als mein Volk annehmen und will euer Gott sein; und ihr sollt erkennen, dass ich, der HERR, euer Gott bin, der euch aus den Lasten Ägyptens herausführt. [SLT]
… und so wird es auch beim zukünftigen 2. Exodus sein:
Hes 20,41-42 Als einen lieblichen Geruch will ich euch gnädig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern herausführe und euch sammle aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, damit ich an euch geheiligt werde vor den Augen der Heidenvölker. Und ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich euch in das Land Israel führe, in das Land, von dem ich geschworen hatte, dass ich es euren Vätern geben werde. [SLT]