Mt 5,19-Serie (3Mo 25,1-26,2) – Das Jubeljahr

Das Jubel-Jahr. Und wie es alle Feste in eins vereint!

Je seltener ein Anlass, desto höher sein Stellenwert. Das leuchtet einem jeden von uns ein. Genauso ist es auch mit dem Jubeljahr: Der Sabbat hat einen wöchentlichen Zyklus, die Feste einen jährlichen, dass Sabbat- bzw. Erlassjahr einen siebenjährigen, aber kein Anlass ist so selten wie das “Jowel”. Alle 50 Jahre darf das Volk einmal diese von Gott festgesetzte Zeit ausrufen. Hierzu lesen wir in der Portion:

3Mo 25,8-10 Und du sollst dir sieben Sabbatjahre abzählen, nämlich siebenmal sieben Jahre, sodass dir die Zeit der sieben Sabbatjahre 49 Jahre beträgt. Und du sollst im siebten Monat, am Zehnten des Monats, den Posaunenschall ergehen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr die Posaune ergehen lassen durch euer ganzes Land. Und ihr sollt das Jahr des fünfzigsten Jahres heiligen und sollt im Land Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner. Ein Jubel-Jahr soll es euch sein, und ihr werdet jeder wieder zu seinem Eigentum kommen und jeder zurückkehren zu seinem Geschlecht. [CSV]

Nun direkt zu unserer Behauptung, die als Frage formuliert wie folgt lautet: Wie vereint nun das Jubeljahr die Feste aus 3. Mose 23 in eins? Und zwar alle!?

Bevor wir zur Antwort kommen, hier noch einmal kurz die Feste Gottes im Überblick:

  • Passah & Ungesäuerte Brote
    (inkl. dem “Tag für die Darbringung der Erstlinge“)
  • Fest der Wochen (auch Pfingsten genannt)
  • Posaunenfest
  • Versöhnungstag
  • (Laub-)Hüttenfest

Damit man die Zusammenhänge zum sog. Jubeljahr leichter nachvollziehen kann, kurz ein paar erklärende Punkte zu den jeweiligen Festen:

Passah und Ungesäuerte Brote
… stehen u.a. für die Befreiung aus der Sklaverei und für die Rückkehr in das Land des Eigentums. Hierzu die Worte des Allmächtigen vor dem Auszug aus Ägypten:

2Mo 6,8-9 Und ich will euch als mein Volk annehmen und will euer Gott sein; und ihr sollt erkennen, dass ich, der HERR, euer Gott bin, der euch aus den Lasten Ägyptens herausführt. Und ich will euch in das Land bringen, um dessentwillen ich meine Hand zum Schwur erhoben habe, dass ich es Abraham, Isaak und Jakob gebe. Das will ich euch zum Besitz geben, ich, der HERR. [SLT]

Dieser hier genannte Aspekt der Rückführung in das Land, das einem gehört, zeigt sich im Jubeljahr durch folgende Worte:
3Mo 25,10 … Ein Jubel(-Jahr) soll es euch sein, und ihr werdet jeder wieder zu seinem Eigentum kommen

Diese “Rückkehr zum Eigentum” ist dann auch der im letzten Teil angedeutete 2. Exodus, der uns in das verheißene Land zurückbringt. Noch einmal ein Beispielvers dazu aus den Propheten, die über die Tage sprechen, die noch kommen werden:

Jer 23,5-8 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da ich David einen gerechten Spross erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Land. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, womit man ihn nennen wird: „Der HERR, unsere Gerechtigkeit.“ Darum, siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da man nicht mehr sagen wird: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat!, sondern: So wahr der HERR lebt, der die Nachkommenschaft des Hauses Israel heraufgeführt und sie gebracht hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin ich sie vertrieben hatte! Und sie sollen in ihrem Land wohnen. [CSV]

Frage, die sich einem vielleicht zu diesen und ähnlichen Versen stellt: Ist dieses Land tatsächlich auch unser Eigentum?
1. Wir sind laut Röm 11 (und dem gesamten Rest der Bibel): Israel!
2. Wir sind als Erstlingsfrüchte (Jak 1,18) in und durch Christus (der die erste Erstlingsfrucht bzw. Anfangsfrucht war und ist) Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben des gelobten Landes: Gal 3,29.
Also “ja”, es ist unser von Gott gegebenes Eigentum, aber momentan sind wir Schafe, die in alle vier Himmelsrichtungen zerstreut sind (z.B. Mt 15,24, Jak 1,1).
Irgendwann werden wir, wie zuvor gelesen, aus diesen vier Himmelsrichtungen gesammelt und zurück in das von Gott verheißene Land gebracht werden (Jer 23,3). Aber auch dann sind wir immer noch Fremdlinge auf Erden und sehnen uns weiterhin nach dem Himmlischen (z.B. Hebr 11,13-16). Diese Sehnsucht wird erst dann gestillt werden, wenn das zukünftige Jerusalem vom Himmel herab auf das Land kommen wird, was der Allmächtige selbst als sein eigenes Land bezeichnet (3Mo 25,23, Offb 21,2).
Diese ganzen Ereignisse werden durch die vierte und zukünftig-prophetische Ebene dieses Festes erfüllt werden.

Zum nächsten Fest, dem Fest der Wochen (auch Pfingsten genannt):
Um vom Fest der Ungesäuerten Brote auf das Fest der Wochen zu kommen, muss man etwas Spezielles tun, nämlich 7 x 7 Tage, genauer 7 Sabbate zählen. Der 50. Tag danach ist dann das Pfingsten.
Dieser Aspekt aus der Zählung der 49 und den 7 Wochen-Sabbaten zeigt sich im Jubeljahr durch folgende Worte des Allmächtigen:
3Mo 25,8 Und du sollst dir sieben Jahrsabbate zählen, siebenmal sieben Jahre, so dass die Tage von sieben Jahrsabbaten dir 49 Jahre ausmachen. [CSV]

Man erkennt schnell: Die Zählweise ist absolut deckungsgleich zu dem Fest der Wochen: 7 x 7 Sabbat-Jahre, statt 7 x 7 Sabbat-Tage: Und dann am “Fünfzigsten” ist das Fest.
Ferner ist das Pfingstfest mit der Ausschüttung des Heiligen Geistes verbunden (Apg 2,1-4). Dieser ausgeschüttete Geist befähigt uns dazu, Gott als unseren Vater zu erkennen (Röm 8,15). Daher ist auch hier, wie beim Fest zuvor auch, die finale Erfüllung dieses Festes mit dem Jubeljahr verbunden. Warum? Weil im Land, wenn alle verlorenen Schafe wieder gesammelt wurden, wird es nicht mehr notwendig sein, andere über Gott zu belehren:

Hebr 8,8-11 Denn er tadelt doch, indem er zu ihnen spricht: »Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten zu führen — denn sie sind nicht in meinem Bund geblieben, und ich ließ sie gehen, spricht der HERR —, sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der HERR: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den HERRN! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; [SLT]

An dieser Stelle wieder die Frage, wie schon bei den Festen im letzten Teil gefragt: Wenn sich einmal ein göttliches Muster erkennen lässt, darf es sich nicht nur innerhalb der allseits bekannten “Rosinenpickerei” wiederholen, sondern es muss sich durch alle Aspekte durchziehen. Daher die Frage: Sind auch die anderen, noch ausstehenden Feste irgendwie vom Allmächtigen in das Jubeljahr eingearbeitet worden? Ist das Posaunenfest, der Versöhnungstag und das Hüttenfest ebenfalls irgendwie “mit drin”?

Die ersten beiden Zeitpunkte (also das Posaunenfest und der Versöhnungstag) lassen sich sehr einfach erkennen, denn es steht geschrieben, wann und wie das Jubeljahr ausgerufen werden soll. Diese beiden Aspekte stellen klar und leicht nachvollziehbar die Verbindung her:

3Mo 25,9-10 Und du sollst im siebten Monat, am Zehnten des Monats, den Posaunenschall ergehen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr die Posaune ergehen lassen durch euer ganzes Land. Und ihr sollt das Jahr des fünfzigsten Jahres heiligen und sollt im Land Freiheit ausrufen für alle seine Bewohner. Ein Jubel(-Jahr) soll es euch sein, … [CSV]

Das Jubeljahr soll also am Versöhnungstag mit Posaunen begonnen werden und im Land Freiheit ausgerufen werden. Auch hier wieder, wie zu den Festen zuvor auch: Diese endgültige Freiheit wird sich final erst durch das Jubeljahr erfüllen, denn erst dann werden wir vollkommene Freiheit haben, indem wir nicht mehr in der Gefangenschaft dieser ungerechten und gottlosen Welt leben, sondern in dem von Gott verheißenen Land. Dort können wir dann endlich – in Frieden – nach den Geboten Gottes und nicht nach den Geboten dieser Welt leben. Dies wird dann ein Zeugnis für alle Welt sein:

Jes 2,2-4 Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und alle Nationen werden zu ihm strömen; und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort des HERRN von Jerusalem; und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. [CSV]

Amen.

Sabbat
Wie bei der Betrachtung der Feste aus 3. Mose 23 auch, darf der Sabbat auch hier nicht fehlen. Doch wie hängt er mit dem Jubeljahr zusammen? Einen Aspekt hatten wir bereits, jetzt folgt der zweite. Noch einmal die passenden Verse dazu:

3Mo 25,8-10 Und du sollst dir sieben Sabbatjahre abzählen, nämlich siebenmal sieben Jahre, sodass dir die Zeit der sieben Sabbatjahre 49 Jahre beträgt. Da sollst du Hörnerschall ertönen lassen im siebten Monat, am zehnten Tag des siebten Monats; am Tag der Versöhnung sollt ihr ein Schopharhorn durch euer ganzes Land erschallen lassen. Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und sollt im Land eine Freilassung ausrufen für alle, die darin wohnen. Es ist das Halljahr (Anm.: bzw. Jubeljahr), in dem jeder bei euch wieder zu seinem Eigentum kommen und zu seiner Familie zurückkehren soll. [SLT]

Jeder wird zu seinem Eigentum und zu seiner Familie zurückkehren“. Unser allmächtige Vater hat es Abraham und seinen Nachkommen als Erbe versprochen, die – wie geschrieben steht – wir sind (z.B. Gal 3,29).
Momentan ist die Familie Gottes nicht vereint. Nach oder mit unserer Sammlung (Hes 34,11-13) wird das tausendjährige Friedensreich für alle Zurückgekehrten eingeleitet. Diese 1.000 Jahre stehen, wie im letzten Teil aufgezeigt, für den Sabbat; also für die eine spezielle Ruhe, die dem Volk noch bevorsteht: 2Petr 3,8, Hebr 4,9, Offb 20,1-6.

Später, nach dem Friedensreich, bleibt nur noch ein Fest übrig: Das Hüttenfest, welches für die Ewigkeit in ewigen Hütten steht: Einmal in ewigen Hütten = unsere ewigen Leiber: 1Kor 15,35-49, 2Kor 5,1-4 und einmal für die ewige Gemeinschaft mit Gott, unserem Vater, wenn er unter uns seine Hütte aufschlagen wird (Offb 21,3).

Auch dieses Fest wird also seine finale Erfüllung erst dann haben, wenn wir alle mit unseren Lieben in Christus gestorbenen, unseren Vorvätern, wie Abraham, Isaak und Jakob und vielen anderen, aber v.a. mit Vater und Sohn vereint sein werden. Dann werden wir wahrhaftig gesammelt und zu unserer Familie zurückgekehrt sein.

Mit diesem letzten Punkt der ewigen Hütten im verheißenen Land und der Gemeinschaft mit Gott und seiner ewigen Familie haben wir alle Feste abgearbeitet.
Man konnte also erkennen, dass im Jubeljahr alle von Gott festgesetzten Zeitpunkte in einem miteinander prophetisch vereint sind:
Passah, Ungesäuerte Brote, Tag der Erstlinge, Fest der Wochen, Posaunenfest, Versöhnungstag, Sabbat(-Jahr) und das abschließende Hüttenfest.

Ohne dass wir den biblischen Interpretationsspielraum überschritten hätten, spricht das Wort Gottes für sich selbst: Diese, seine Feste sind weitaus mehr als nur Zeremonien. Sie sind ein Grund zur Freude. Sie sind biblische Prophetie!

Wie im letzten Teil zusammengefasst:

blankSeine Feste “trainieren” uns, sie stützen uns, führen uns in die Dankbarkeit und Demut, sie stärken uns und bereiten uns auf Zukünftiges vor.

Und wenn wir sie Jahr für Jahr feiern und uns die Versprechen darin immer wieder vor Augen führen, stärken sie unseren Glauben – und zwar nicht nur für uns alleine, sondern für die ganze Gemeinschaft.

Es ist das Jubeljahr, in dem jeder bei euch wieder zu seinem Eigentum kommen und zu seiner Familie zurückkehren wird.

Bei Interesse zu Gottes Festen: Mehr im Hauptartikel…

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