Mt 5,19-Serie (3Mo 26,3-27,34) – Wichtig für Gott: Eigene Fehler bekennen

Sich demütigen, Züchtigung annehmen, Ungerechtigkeiten bekennen.

Die aus Liebe geschehende Bestrafung und Züchtigung Gottes hat ein Ziel. Dieses Ziel lesen wir zum Abschluss des 26. Kapitels in den folgenden sechs Versen:

3Mo 26,40-45 Und sie werden ihre Ungerechtigkeit bekennen und die Ungerechtigkeit ihrer Väter infolge ihrer Treulosigkeit, die sie gegen mich begangen haben, und besonders deshalb, weil sie mir widerstanden haben und ich ihnen widerstand und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Wenn dann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt und sie dann die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen, so werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken; und auch meines Bundes mit Isaak und auch meines Bundes mit Abraham werde ich gedenken, und des Landes werde ich gedenken. Denn das Land wird von ihnen verlassen sein, und es wird seine Sabbate nachholen, in seiner Verwüstung ohne sie; und sie selbst werden die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen, darum, ja darum, weil sie meine Rechte verachtet haben und ihre Seele meine Satzungen verabscheut hat. Aber selbst auch dann, wenn sie im Land ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht verachten und sie nicht verabscheuen, sie zu vernichten, meinen Bund mit ihnen zu brechen; denn ich bin der HERR, ihr Gott. Und ich werde ihnen meines Bundes mit den Vorfahren gedenken, die ich aus dem Land Ägypten vor den Augen der Nationen herausgeführt habe, um ihr Gott zu sein. Ich bin der HERR. [CSV]

Diese Verse kann man zum Teil auf sich individuell anwenden, aber in allererster Linie beziehen sie sich natürlich auf das Kollektiv, sprich auf die Fülle der Gemeinde. Wir alle sollen unsere Ungerechtigkeit und Rebellion gegen Gott und seine Gebote bekennen und die Züchtigung annehmen. Unser unbeschnittenes Herz soll sich demütigen und das Blut Christi in Anspruch nehmen. Daher sollen wir ja auch wie folgt beten:

Mt 6,9-12 Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. [SLT]

Unser Herr und Meister lehrt uns, in der “Wir”-Form zu beten: “Vergib uns unsere Schulden.”, nicht: “Vergib mir meine Schuld.”; d.h. nicht, dass wir das nicht für unsere individuellen Sünden beten dürfen, sondern unser Messias Jeschua (Jesus Christus) lehrt uns, dass unsere grundsätzliche Einstellung beim Gebet die priesterliche sein soll; sprich diejenige, die immer das Volk Gottes im Fokus hat und sich als einen Teil davon sieht!

Ein Mann, der dies vorbildlich tat, war Daniel. Hier nun ein kurzer Ausschnitt aus seinem Gebet. Aber vorab zuerst das, was nach seinem Gebet geschah:

Dan 9,23 Als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich bin gekommen, es dir zu verkünden; denn du bist ein viel geliebter Mann. So achte nun auf das Wort und verstehe das Gesicht! [SLT]

Daniel betet und direkt wird der Bote Gabriel zu ihm losgeschickt. Wäre das nicht wundervoll, wenn auch unsere Gebete sofort Vorgänge in den himmlischen Regionen in Bewegung setzen würden? Wenn auch wir von Gott “viel geliebt” genannt werden würden? Wem würde das nicht gefallen?

Nun das Gebet in Auszügen, was diese himmlischen Vorgänge in Bewegung setzte und einen unmittelbaren Bezug zu unserem Kapitel hier in 3. Mose hat:

Dan 9,4-5 Und ich betete zu dem HERRN, meinem Gott, und ich bekannte und sprach: Ach, Herr, du großer und furchtbarer Gott, der den Bund und die Güte denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten! Wir haben gesündigt und verkehrt und gottlos gehandelt, und wir haben uns empört und sind von deinen Geboten und von deinen Rechten abgewichen. …
7-8 Dein, o Herr, ist die Gerechtigkeit, unser aber die Beschämung des Angesichts, wie es an diesem Tag ist: der Männer von Juda und der Bewohner von Jerusalem, und des ganzen Israel, der Nahen und der Fernen, in allen Ländern, wohin du sie vertrieben hast wegen ihrer Treulosigkeit, die sie gegen dich begangen haben. HERR! Unser ist die Beschämung des Angesichts, unserer Könige, unserer Fürsten und unserer Väter, weil wir gegen dich gesündigt haben. …
13-16 So wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, ist all dieses Unglück über uns gekommen. Und wir flehten den HERRN, unseren Gott, nicht an, dass wir von unseren Ungerechtigkeiten umgekehrt wären und Einsicht erlangt hätten für deine Wahrheit. Und so hat der HERR über das Unglück gewacht und es über uns kommen lassen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Taten, die er getan hat; aber wir haben seiner Stimme nicht gehorcht. Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus dem Land Ägypten mit starker Hand herausgeführt und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tag ist – wir haben gesündigt, wir haben gottlos gehandelt. Herr, nach allen deinen Gerechtigkeiten lass doch deinen Zorn und deinen Grimm sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berg! Denn wegen unserer Sünden und der Ungerechtigkeiten unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk allen denen zum Hohn geworden, die uns umgeben. [CSV]

Wenn man sich dieses Gebet neben das 26. Kapitel legt, passt es wie eine Schablone darauf – v.a. auf den Kern in den Versen 40-46. In anderen Worten: Daniel haderte nicht mit Gott, seiner Allmacht und seinen Erziehungsmaßnahmen, sondern er verstand sie und sie waren ein Teil von ihm. Und daher auch ein Teil seines Gebets, welches aus seinem Herzen kam. Und da unser Gott der Kenner unserer Herzen ist, darf es uns nicht verwundern, wenn ein so vorbildlicher Mann Gottes ein derartig vorbildliches Gebet betet und es umgehend vom Allmächtigen erhört wird.

Warum ist sein Gebet so vorbildlich gewesen? Warum gefiel sein Flehen unserem Gott so?
Diese Fragen lassen sich kurz und knapp durch eine Gegenüberstellung zwischen 3Mo 26 und Dan 9 beantworten:

3Mo 26 [CSV] Daniels Gebet: Dan 9 [CSV]
40 Und sie werden ihre Ungerechtigkeit bekennen
4 Und ich betete zu dem HERRN, meinem Gott, und ich bekannte
40 … besonders deshalb, weil sie mir widerstanden haben; 5 Wir haben gesündigt und verkehrt und gottlos gehandelt …
43 … darum, ja darum, weil sie meine Rechte verachtet haben und ihre Seele meine Satzungen verabscheut hat. 5 … und wir haben uns empört und sind von deinen Geboten und von deinen Rechten abgewichen.
14-16 Wenn ihr mir aber nicht gehorcht … so dass ihr nicht alle meine Gebote tut und dass ihr meinen Bund brecht, so werde auch ich euch dies tun: … 13 So wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, ist all dieses Unglück über uns gekommen. …
21 Und wenn ihr mir widersteht und mir nicht gehorchen wollt, so werde ich euch siebenmal mehr schlagen, nach euren Sünden.
[Anm. noch einmal dazu: Hebr 12,5-6]
13-14 … Und wir flehten den HERRN, unseren Gott, nicht an, dass wir von unseren Ungerechtigkeiten umgekehrt wären und Einsicht erlangt hätten für deine Wahrheit. Und so hat der HERR über das Unglück gewacht und es über uns kommen lassen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Taten, die er getan hat; aber wir haben seiner Stimme nicht gehorcht.
45 Und ich werde ihnen meines Bundes mit den Vorfahren gedenken, die ich aus dem Land Ägypten vor den Augen der Nationen herausgeführt habe, um ihr Gott zu sein. Ich bin der HERR. 15 Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus dem Land Ägypten mit starker Hand herausgeführt und dir einen Namen gemacht hast …
40-42 Und sie werden ihre Ungerechtigkeit bekennen und die Ungerechtigkeit ihrer Väter infolge ihrer Treulosigkeit, die sie gegen mich begangen haben, und besonders deshalb, weil sie mir widerstanden haben und ich ihnen widerstand und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Wenn dann ihr unbeschnittenes Herz sich demütigt und sie dann die Strafe ihrer Ungerechtigkeit annehmen, so werde ich meines Bundes mit Jakob gedenken …
15-16 … wir haben gesündigt, wir haben gottlos gehandelt. Herr, nach allen deinen Gerechtigkeiten lass doch deinen Zorn und deinen Grimm sich wenden von deiner Stadt Jerusalem, deinem heiligen Berg! Denn wegen unserer Sünden und der Ungerechtigkeiten unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk allen denen zum Hohn geworden, die uns umgeben.

Man könnte kurz und knapp sagen:

  • Je weniger wir mit Gott hadern,
  • je weniger wir an seiner Allmacht zweifeln,
  • je weniger wir unsere eigenen Meinungen und Ansichten auf Gott überstülpen,
  • je mehr wir ihn so annehmen, wie er sich uns offenbart, sprich je mehr wir den heiligen Text so annehmen, wie er geschrieben steht,
  • und so unseren Gott durch seinen Geist in uns immer besser und besser verstehen dürfen,
  • desto eher wird Segen kommen.

Denn mehr denn je ist dieses Gebet von Daniel aktuell und vorbildhaft für uns. Gerne dürfen wir es ihm mit unseren eigenen Worten und aus vollem Herzen nachbeten. Haben wir noch nicht diese Gesinnung, sprich noch nicht dieses Herz, dann dürfen wir Gott um die entsprechende Veränderung bitten, die ihm mehr als wohlgefällig ist. Dazu zum Abschluss noch die letzten Worte seines Gebets:

Dan 9,17-19 Und nun höre, unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen; und um des Herrn willen lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum! Neige, mein Gott, dein Ohr und höre! Tu deine Augen auf und sieh unsere Verwüstungen und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist! Denn nicht um unserer Gerechtigkeiten willen legen wir unser Flehen vor dir nieder, sondern um deiner vielen Erbarmungen willen. Herr, höre! Herr, vergib! Herr, merke auf und handle; zögere nicht, um deiner selbst willen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk sind nach deinem Namen genannt. [CSV]

V1.1b