Mt 5,19-Serie (4Mo 1,1-4,20) – Vertraue Gott & seiner Ordnung

Die erste Lehre des 4. Buches: Ordnung!

Direkt zu Beginn lesen wir davon, dass das Volk gemustert werden soll. Warum? Na ja, ganz klar: Weil es in den Kampf geht. Schon im Wort “Israel” steckt der Gedanke des “Kampfes für Gott” drin. Und da wir “Israel” sind, müssen auch wir kämpfen, …

Eph 6,12 denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen. [SLT]

Auf diesen Punkt des “Kampfes für und mit Gott” werden wir, so Gott schenkt, noch im Laufe des 4. und 5. Buches kommen. Hier in der ersten Portion geht es vor allen Dingen um die Ordnung innerhalb des Volkes, wie es lagern und später losziehen soll.
Aber bevor das alles geschehen kann, muss es zuerst gezählt werden. Und zwar nicht irgendwie, sondern sie werden gemustert; d.h. die männlichen Israeliten, die später zum Heer ausziehen werden, werden genau erfasst:

4Mo 1,1-3 Und der HERR redete zu Mose in der Wüste Sinai im Zelt der Zusammenkunft, am Ersten des zweiten Monats, im zweiten Jahr nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten, und sprach: Nehmt die Summe der ganzen Gemeinde der Kinder Israel auf nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, alle Männlichen nach ihren Köpfen; von zwanzig Jahren und darüber, jeden, der zum Heer auszieht in Israel, die sollt ihr mustern nach ihren Heeren, du und Aaron. [CSV]

Im Zentrum von diesem Heer (zu dem wir in den nächsten Lesungen, so Gott schenkt, noch kommen werden) stand aus mehrerer Hinsicht das Zelt Gottes:

  • Es war örtlich in der Mitte des Heeres.
  • Es war in der Mitte, wenn das Heer aufbrach.
  • Und natürlich war v.a. dann Gott “in der Mitte” des Heeres, wenn sie kämpfen mussten (wir hatten den Vers zuvor):

5Mo 20,3-4 … Höre, Israel, ihr rückt heute zum Kampf an gegen eure Feinde! Euer Herz verzage nicht, fürchtet euch nicht und ängstigt euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der HERR, euer Gott, ist es, der mit euch zieht, um für euch zu kämpfen mit euren Feinden, um euch zu retten. [CSV]

Nebst dem Heeresvolk, das sich in den vier Himmelsrichtungen um das Zelt anordnete, lagerten die Leviten in unmittelbarer Nähe rundum das Heiligtum und direkt vor dem Eingang “Mose, Aaron und seine Söhne”, sprich die Priester. Man könnte sagen, dass sie den Eingang bewachten. Das war mitunter ihr Dienst.

Heute ist zwar der Eingang ins Allerheiligste offen, aber dennoch gibt es weiterhin auch für uns Ordnungen, die Gott einsetzt, damit seine Kinder ihm innerhalb seines Volkes dienen. Eine dieser Ordnungen ist z.B. jene hier:

Eph 4,11-12 Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus … [SLT]

Nun ist es heutzutage so, dass diese Ordnungen und Einsetzungen durch Gott nicht so klar sind, wie jene damals. Wir können keinen Mose und Aaron vor dem Heiligtum sehen. Daher kommt ganz automatisch die Frage für viele von uns auf: “Wie soll man als Schaf in dieser “Welt der christlichen Meinungsvielfalt” noch den Durchblick haben, wer von Gott eingesetzt ist und wer nicht!?”
Das ist ein großes Problem. Und dieses Problem, so seltsam es klingen mag, muss erst einmal jeder von uns für sich selbst klären. Dazu steht mitunter geschrieben:

1Thes 5,12 Wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die erkennt, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen, … [CSV]

Paulus bittet hier darum, dass man für sich selbst die Brüder erkennen soll, die Gott eingesetzt hat. Niemand kann das einem sagen oder befehlen, aber sehr wohl kann und wird man sie erkennen können, wenn man selbst von ganzem Herzen nach dem Willen Gottes strebt.
Betrübt und betrügt einen aber das eigene Herz, dann könnte es sein, dass man Älteste um sich schart, die genau das lehren und vorleben, was man gerne hören und selbst tun möchte. Daher müssen wir alles prüfen. Allen voran aber uns selbst:

2Kor 13,5 Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! … [SLT]

Bei dieser Selbst-Prüfung (die wir intensiv, aufrichtig und immer und immer wieder durchführen müssen) wird uns dann, über kurz oder lang, ein massives Problem mit uns selbst auffallen, welches wir grundsätzlich alle haben:
Die Wahrheit ist aus dem Geist, wir aber sind in gewissen Bereichen noch im Fleisch. Das birgt massive Probleme in sich, denn…

Gal 5,17 Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, sodass ihr nicht das tut, was ihr wollt. [SLT]

Der Vers stellt klar, dass wir wegen diesem Zwiespalt Dinge tun werden, die wir eigentlich gar nicht wollen. Eine Konsequenz aus diesem Dilemma ist dann auch, dass wir diejenigen, die von Gott für seine Wahrheit eingesetzt wurden, meist nicht annehmen wollen. Warum? …

Röm 8,7 weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht; [SLT]

Und genau dieses Dilemma war ein massives Problem in der Wüste. Das Volk unterwarf sich nicht Gottes Gesetz, weil sie noch im Fleisch und nicht im Glauben wandelten. Und genau das führte ins Chaos. Und das tut es heute immer noch.

Aber nicht nur das Widerstreben gegen Gottes heiliges Gesetz führte und führt ins Chaos, sondern eben auch das Widersetzen gegen seine Ordnung. Damals wie heute. Denn oft kommt es in Gemeinden vor, dass zwar Älteste erkannt und anerkannt werden (ganz nach der Empfehlung aus 1Thes 5,12), es dann aber doch zu Unfrieden und leider oft auch zu Parteiungen kommt. Warum?
Der Grund hierfür ist meist das zuvor genannte Dilemma: Der Kampf zwischen Fleisch und Geist. Sowohl bei denen von Gott Eingesetzten als auch bei allen anderen Beteiligten. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass Paulus direkt im nächsten Vers Folgendes schreibt:

1Thes 5,12-13 Wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die erkennt, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen, und dass ihr sie über die Maßen in Liebe achtet, um ihres Werkes willen. Seid in Frieden untereinander. [CSV]

Leider steht dieser Friede in der “Zeit der massiven Verwirrung“, in der wir uns befinden, vermehrt unter Druck. Daher kommt es oft zu Unfrieden.
Dieser Unfrieden ist aber generell nichts Neues. Ihn gab es damals zu Zeiten der Apostel und ihn gab es auch schon weit davor in der Wüstenwanderung.
Wenn wir in der entsprechenden Portion dazu kommen werden, wird uns der heilige Text aufzeigen, was der Allmächtige davon hält, wenn dieser Unfrieden dadurch aufkommt, dass man sich gegen seine von ihm Eingesetzten (die selbstverständlich auch nur Menschen sind und Fehler machen) auflehnt, murrt, hadert oder gar rebelliert – und man dann zusätzlich noch meint, dass man es besser kann. Auch hierzu lesen wir passend im NT:

1Kor 12,28-29 Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; sodann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Leitung, verschiedene Sprachen. Sind etwa alle Apostel? Sind etwa alle Propheten? Sind etwa alle Lehrer? Haben etwa alle Wunderkräfte? [SLT]

Was Paulus vorher und später in seinem Brief lehrt, ist, dass man in der Ordnung Gottes bleiben und nicht denken soll, dass irgendwie jeder Apostel ist, jeder Prophet, jeder Lehrer usw. Natürlich darf man sich nach mehr ausstrecken (v.a. nach der vollkommenen Liebe Gottes, wie er es direkt im Anschluss im 13. Kapitel lehrt), aber allen voran gilt es, die Ordnung Gottes zu erkennen, anzuerkennen und dann in ihr zu bleiben. Jeder dorthin, wo ihn Gott eingesetzt hat. Genauso wie es in der Wüste hätte sein sollen.

Man könnte die spezielle Lagerung der Stämme auf uns heute wie folgt anwenden: Gott bestimmt, wer mit wem in Gemeinschaften zusammenkommt (sprich zusammen lagert) und wer seine, sagen wir, Ältesten sind. Folgen wir seiner (nicht menschlicher) Anordnung bzw. Ordnung, dann gibt es Segen von ihm. Missachten und widersetzen wir uns ihr, nachdem wir sie durch seine Gnade erkennen durften, dann gibt es Chaos, Unfrieden und Parteiung. So soll es bei uns nicht sein, …

1Kor 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Gemeinden der Heiligen. [SLT]

Innerhalb der hier erwähnten “Gemeinden der Heiligen” kann es, wie beim Lagern um das Heiligtum auch, verschiedene Zuständigkeits- und Aufgabenbereiche geben. Ohne ins Detail zu gehen, kurz ein anschauliches Beispiel aus dem NT dazu: Timotheus, der selbst den wichtigen Dienst eines Evangelisten ausübte (s. 2Tim 4,5), arbeitete Paulus zu; d.h. er diente einem Diener Gottes.
Anders ausgedrückt: Es kann von Gott eingesetzte Diener geben, die anderen von Gott eingesetzten Dienern zuarbeiten. Ganz so wie es in der Wüste war:

4Mo 3,6-7 Lass den Stamm Levi herzutreten und stelle ihn vor Aaron, den Priester, dass sie ihm dienen; und sie sollen den Dienst für ihn versehen und den Dienst für die ganze Gemeinde vor dem Zelt der Zusammenkunft, um den Dienst der Wohnung zu verrichten; [CSV]

Man kann sagen: Das Volk dient Gott. Wie? Unter anderem dadurch, dass es genau das tut, was er anordnet. Levi dient Gott, indem sie den Priestern dienen. Und die Priester dienen dem Hohepriester. Ein biblisches Muster, welches wir perfekt auf uns heute anwenden können – obwohl wir in Christus, unserem Hohepriester, selbst alle Priester sein sollen, gibt es dennoch (wie soeben in Eph 4 und 1Kor 12 gelesen) verschiedene Aufgabenbereiche. Erkennen wir diese von Gott eingesetzten Aufgabenbereiche an, dann tun wir seinen Willen. Dieser Gehorsam wird dann, wie zuvor erwähnt, immer Segen bringen. Ausnahmslos! Ein Widerstreben gegen diese Ordnung wird hingegen Probleme bringen. Ebenfalls ausnahmslos!

Anmerkung: Natürlich ist kein Mensch vollkommen. Wir alle lernen, wir alle erkennen stückweise und wir alle machen Fehler. Natürlich auch unsere Ältesten. Hier geht es aber nicht um diese offensichtlichen Dinge, wie die Fehlbarkeit aller Menschen, sondern um die generelle von Gott eingesetzte Ordnung und unsere Anerkennung dieser Ordnung, wenn sie uns von Gott gezeigt wird!

Sicherlich gibt es Fälle, in denen Männer oder Frauen vermeintlich als von Gott eingesetzt angesehen werden, es aber nicht sind. Ebenfalls gibt es sicherlich wahre Männer Gottes, die, sagen wir mal, “fallen” bzw. so große Fehler machen, dass sie die Ordnung Gottes dadurch völlig zerrütten. Sollte das einmal passieren, ist es nicht unsere Aufgabe den Richter zu spielen, sondern unsere Aufgabe ist es, weiterhin die Einsetzung und Ordnung Gottes zu achten und für sie zu beten. Er, der Allmächtige selbst, wird sich durch seinen von ihm eingesetzten Sohn, unseren Herrn Jeschua, um diese Ältesten kümmern (auch zu dieser Vorgehensweise Gottes gibt es genug Lehren in den noch verbleibenden beiden Büchern).

Was wir abschließend an dieser Stelle sagen und nochmals unterstreichen wollen, ist:
Das vierte Buch Mose beinhaltet besonders anschauliche und warnende Beispiele für uns und unser Glaubensleben. Aus den Geschehnissen damals, die als negative und positive Vorbilder für uns niedergeschrieben worden sind, können wir unfassbar viel über unseren Gott und somit unfassbar viel über unser Glaubensleben lernen. Wenden wir diese Lehren ganz praktisch und Gott wohlgefällig auf unser Leben an, dann werden sie uns immer heiliger werden und wandeln lassen. Ferner werden sie uns großen Mut, Kraft, Trost u.v.a. Hoffnung spenden. Warum? Weil wir aus seinem heiligen Wort heraus zu 100% wissen dürfen, dass er das Werk, dass er mit Israel angefangen hat, auch vollenden wird. Und da wir Israel sind, dürfen wir auch ganz individuell für uns mit Zuversicht, Mut und vor allem Hoffnung nach vorne blicken, dass unser uns liebender Vater sein Werk, das er mit einem jeden von uns begonnen hat, auch vollenden wird.

Phil 1,6 Weil [wir] davon überzeugt sind, dass der, welcher in [uns] ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi. [SLT]

V1.1