Mt 5,19-Serie (4Mo 4,21-7,89) – Das Nasiräergelübde, Eifersucht, Kopfbedeckung, Bart & Co.

Das besondere Gelübde des Nasiräers

4Mo 6,2 Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn jemand, ein Mann oder eine Frau, sich weiht, indem er das Gelübde eines Nasirs gelobt, um sich für den HERRN abzusondern, … [CSV]

Zum Abschluss dieses Teils noch ganz kurz etwas zum “Nasir” bzw. “Nasiräer”.
In diesem Kapitel kommen (je nach Übersetzung) v.a. folgende Wörter immer wieder vor:

  • Nasir
  • Weihe bzw. sich weihen
  • Absonderung
  • enthalten

Ein Blick ins Hebräische lässt sofort die Zusammenhänge erkennen, denn:

  • “nazir” wird häufig mit “Nasiräer” oder “Abgesonderter”,
  • “nazar” mit “absondern” bzw. “enthalten” und
  • “nezer” mit “Weihe, Absonderung oder Krone” übersetzt.

Der gemeinsame Nenner bei allen ist der Gedanke des “Sich-Absonderns”. Denn “Nasir” oder “Weihe” sind erst einmal relativ offene Begriffe, unter denen man sich konkret nicht zwingend viel vorstellen kann. Aber die Wörter in der Summe, aber v.a. der Zusammenhang der Stellen zeigt das Prinzip auf, um das es Gott bei diesem besonderen Gelübde geht: Absonderung!

Die Frage, die nun für den Fokus unserer Serie hier wichtig ist: Hat diese besondere Form des Gelübdes heute, nach dem Opfertod unseres Messias Jeschua (Jesus Christus), noch eine Bedeutung für uns?

Für die Beantwortung spricht das NT zumindest für uns eine klare Sprache:

Apg 21,23-24 So tue nun das, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben; diese nimm zu dir, lass dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, dass sie das Haupt scheren lassen; so können alle erkennen, dass nichts ist an dem, was über dich berichtet worden ist, sondern dass auch du ordentlich wandelst und das Gesetz hältst. [SLT]

Da manchmal das Argument gebracht wird, dass diese und ähnliche Dinge aus dem Gesetz nur als positives Zeugnis für die Juden getan wurden, aber nicht weil sie für uns in Christus noch gültig wären, noch eine Stelle dazu:

Apg 18,18 Nachdem aber Paulus noch viele Tage dort verblieben war, nahm er von den Brüdern Abschied und segelte nach Syrien, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er sich in Kenchreä das Haupt hatte scheren lassen; denn er hatte ein Gelübde. [SLT]

Wenn man dem Beispiel dieser Männer – wohlgemerkt nach inniger Überlegung – folgen möchte, kann man also diese besondere Form des Gelübdes gerne tun. Und sich dabei auch wirklich “in sich gehend” die Frage stellen:
“Inwieweit kann ich heute – ohne der vollkommenen Weisung meines Gottes etwas hinzuzufügen – sein “Gesetz des Nasiräers” näher an dem ursprünglichen Gedanken der “Absonderung und Enthaltung” erfüllen?”

Das war’s schon. Zum Ende möchten wir, wie die Portion selbst, diesen Teil mit dem priesterlichen Segen abschließen, den wir ruhig häufiger weitergeben und allgemein für uns, sein Volk, beten sollten.

4Mo 6
24 Der HERR segne dich und behüte dich!
25 Der HERR lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig!
26 Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!
27 Und so sollen sie meinen Namen auf die Kinder Israel legen, und ich werde sie segnen. [CSV]

V1.3