Mt 5,19-Serie (5Mo 11,26-16,17) – Unsere Prüfung durch Zeichen und Wunder

Das Böse aus der Mitte schaffen

Die Warnungen aus dem 12. Kapitel bzgl. der Vermischung mit den Bräuchen der Heiden gehen hier im 13. nahtlos weiter (bzw. in älteren oder in englischen Übersetzungen, wie in der King James, gehört der bereits gelesene Vers sogar noch zum 12. Kapitel). Noch einmal 5Mo 13,1:

5Mo 13,1 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr halten [also hebr. bewahren und beschützen], es zu tun; du sollst nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen. [CSV]

Sofern wir die letzten Kapitel, als auch die letzten Portionen, so annehmen, wie sie geschrieben stehen, dann verstehen wir hoffentlich jetzt – im nüchternen Rückblick auf die Geschichte des Juden- und Christentums – immer mehr, wie wichtig das Verbot Gottes ist, etwas von seinen Geboten, Satzungen und Rechtsbestimmungen wegzunehmen oder ihnen etwas hinzuzufügen. Denn beide (also Judentum und Christentum) haben, wenn auch zu anderen Teilen, etwas weggenommen und etwas hinzugefügt. Hätte man das nicht getan, dann gäbe es heute kein Juden- oder Christentum, sondern eben nur Gottes Wahrheit – sofern wir uns demütig und unserer Schwachheit und menschlichen Fehlbarkeit bewusst, seinem Willen und seinen vollkommenen Geboten untergeordnet und sie alle gehalten, sprich beschützt hätten. Das haben wir aber nicht. Wir haben nicht einmal das simple Gebot bzw. Verbot: “nichts hinzufügen, nichts wegnehmen” einhalten können.

Da wir offenkundig nicht in der Lage dazu waren, gibt es das Joch der Knechtschaft aus dem Judentum und die heidnischen Vermischungen aus dem Christentum. Alle diese Wege bringen uns – auf kurz oder lang – von dem einzig wahren göttlichen Weg ab. Zu diesem “Abbringen vom göttlichen Weg” gibt es in dieser Portion einen Vers, der perfekt zu unserer heutigen Zeit passt:

5Mo 13,6 Und jener Prophet oder jener, der die Träume hat, soll getötet werden; denn er hat Abfall geredet gegen den HERRN, euren Gott, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt und dich erlöst hat aus dem Haus der Knechtschaft – um dich abzubringen von dem Weg, auf dem zu wandeln der HERR, dein Gott, dir geboten hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. [CSV]

Wir werden gleich noch näher auf den Zusammenhang dieses sechsten Verses eingehen. Hier soll es genügen, dass klar wird, dass es Menschen gibt, die uns von dem Weg abbringen, den unser himmlische Vater für uns geboten hat. Dieses Böse, was uns von all den guten Geboten und Wegen unseres Gottes abbringt, sollen wir nicht dulden und aus unserer Mitte wegschaffen.

Interessant in diesem gesamten Zusammenhang aus “Veränderung der Gebote Gottes, unsere eigenen Wege gehen, der Vermischung mit den Traditionen der Völker” usw. ist, dass hier im sechsten Vers gesagt wird, dass es Menschen geben wird, die “Abfall gegen den Allmächtigen, unseren Gott, reden werden, und jetzt kommt der wichtige Zusatz, auf den es ankommt und der so wichtig für das aktuelle Verständnis der beiden großen Kirchen weltweit ist: “der uns aus dem Land Ägypten herausgeführt und uns erlöst hat aus dem Haus der Knechtschaft.”

Noch einmal im Zusammenhang: Menschen werden Abfall gegen den Gott reden, der sein Volk aus dem Land Ägypten herausgeführt und sie erlöst hat aus dem Haus der Knechtschaft. Diesen wichtigen Zusammenhang (dass es einen Gott gibt, der ein Volk aus der Sklaverei Ägyptens befreit hat) im Hinterkopf behaltend, ein kurzer Blick in das erste Gebot der Zehn Gebote. Einmal aus dem Hebräischen übersetzt, dann einmal in der römisch-katholischen Version des Vatikans und einmal in der offiziellen evangelischen Version:

Das Wort Gottes

Römisch-katholische Version des Vatikans
(Quelle: Webseite des Vatikans www.vatican.va)

Offizielle Evangelische Version
(Quelle: Webseite der Evangelischen Kirche Deutschland)

1. Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. 1. Ich bin der Herr dein Gott: Du sollst keine fremden Götter vor mir haben. 1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

So hart das vielleicht auch klingen mag, aber durch diese eigenmächtige Veränderung hat man uns Abfall von unserem Gott gelehrt. Wie? In dem einfach ein wichtiges Detail weggenommen wurde: “Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft.
Ganz so wie in 5Mo 13,1.6 vorgewarnt:

5Mo 13,1.6 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr halten, es zu tun; du sollst nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen. … Und jener Prophet oder jener, der die Träume hat, soll getötet werden; denn er hat Abfall geredet gegen den HERRN, euren Gott, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt und dich erlöst hat aus dem Haus der Knechtschaft – um dich abzubringen von dem Weg, auf dem zu wandeln der HERR, dein Gott, dir geboten hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. [CSV]

In der Tat wurden wir nun fast 2.000 Jahre lang davon abgebracht, auf dem Weg zu wandeln, den unser Gott, der Gott Israels, uns geboten hat. Da wir nun durch Gottes Gnade mehr und mehr aufwachen dürfen, sollten wir alles, was uns so als Wahrheit verkauft wird, genau untersuchen und prüfen. Natürlich auch die Inhalte, die wir bringen. Nicht umsonst steht im Zusammenhang all dieser Warnungen in dieser Portion geschrieben:

5Mo 13,15 So sollst du genau untersuchen und nachforschen und fragen; … [CSV]

Tun wir das, also forschen und untersuchen wir genau die Ursprünge all der Lehren, die da draußen kursieren, dann dürfen wir mehr und mehr erfahren, dass sie alle eines gemeinsam haben: Sie nehmen etwas von seinem heiligen Gesetz weg oder fügen etwas hinzu. Dadurch kommt es zu katastrophalen Ergebnissen, von denen viele, viele unbewusst, also leise, heimlich und völlig unauffällig & schleichend für uns passieren. Damit das nicht noch einmal geschieht, sollten wir aus den vergangenen Fehlern anderer lernen und es ihnen nicht gleichtun.

Passen wir also auf, prüfen und forschen genau nach und folgen dabei ganz wie ein Kind seinem Vater folgt auch unserem himmlischen Vater, dann dürfen wir ganz im Vertrauen auf sein Wort uns darauf berufen: Nichts wegnehmen, nichts hinzufügen. Einfach sich ihm voll und ganz unterordnen, ihm vertrauen und sein ganzes Wort tun und beschützen, denn …

Ps 19,8 Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es belebt und schenkt neue Kraft. Auf seine Gebote kann man sich verlassen … [HFA]