Die nächsten ca. 10 Beispiele nun alle in etwas kürzerer Form. Das erste: Die fallenden Tiere.
5Mo 22,4 Du sollst nicht den Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen sehen und dich ihnen entziehen; du sollst sie jedenfalls mit ihm aufrichten. [CSV]
Hier fallen Tiere und wir sollen uns der Hilfe nicht entziehen. Wie ist es dann wohl in den Augen unseres Gottes, wenn nicht Tiere, sondern im übertragenen Sinne unsere Geschwister fallen oder drohen zu fallen? Haben wir dann Ausreden, nicht zu helfen? Entziehen wir uns der Hilfe, aber sagen uns gleichzeitig, dass wir sie lieben?
Nächste Beispiel: Vögel und ihre Jungen.
5Mo 22,6-7 Wenn sich zufällig ein Vogelnest vor dir auf dem Weg befindet, auf irgendeinem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, so sollst du nicht die Mutter samt den Jungen nehmen. Du sollst die Mutter jedenfalls fliegen lassen, und die Jungen magst du dir nehmen, damit es dir wohl ergeht und du deine Tage verlängerst. [CSV]
Zu diesen beiden Versen in ganz kurz nur drei Wörter: Tierschutz, Artenhaltung und Nachhaltigkeit. Punkte, die wir generell im Umgang mit Gottes Schöpfung als ein weisendes Prinzip verstehen und v.a. anwenden sollten.
Das nächste Beispiel: Zweierlei.
5Mo 22,9-11 Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei Samen besäen, damit nicht die Fülle des Samens, den du gesät hast, und der Ertrag des Weinbergs geheiligt werden. Du sollst nicht pflügen mit einem Rind und einem Esel zusammen. Du sollst nichts aus verschiedenartigem Stoff anziehen, Wolle und Leinen zusammen. [CSV]
Das uns hier aufgezeigte biblische Prinzip ist eines der wichtigsten in der gesamten Heiligen Schrift, denn überall begegnet uns Gottes Warnung vor der Vermischung. Unser Schöpfer will nicht, dass wir Dinge miteinander vermischen. Selbst die erste Sünde hatte etwas mit Vermischung zu tun, nämlich die Vermischung mit Gut und Böse.
Fangen auch wir in unserem Leben an, die heiligen Wege Gottes mit unseren eigenen zu vermischen (sprich göttliche Wahrheit mit menschlicher Tradition und Religion), dann erhalten wir das Ergebnis, welches wir aktuell haben: Chaos durch Vermischung.
Dieses Thema ist so tief und so weitreichend, dass es hier nicht behandelt werden kann. Aber was man tun kann, ist darüber zu beten, zu sinnen, die Augen offen zu halten und sich selbst zu fragen: Wo vermische ich in meinem Leben auch meine Wege mit Gottes Wegen?
Das nächste Beispiel: Das Fallen vom Haus.
5Mo 22,8 Wenn du ein neues Haus baust, so sollst du ein Geländer um dein Dach machen, damit du nicht eine Blutschuld auf dein Haus bringst, wenn irgendjemand davon herabfällt. [CSV]
Physisch kann man diese Weisung auf alles anwenden, was wir in unserem Leben tun – sowohl im Alltag als auch im Geschäftsleben, aber eben auch in geistlicher Weise. Denn wir wissen ja, dass man nicht nur von einem Dach, sondern auch bedingt durch die Sünde fallen kann. Dies darf sowohl bei uns selbst als auch durch uns selbst nicht für andere passieren. Wie schaffen wir das? Indem …
2Kor 6,3 indem wir in keiner Sache irgendeinen Anstoß geben, damit nicht der Dienst verlästert werde; [CSV]
Das nächste Beispiel: Die Edomiter und Ägypter.
5Mo 23,8 Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist dein Bruder. Den Ägypter sollst du nicht verabscheuen, denn du bist ein Fremder in seinem Land gewesen. [CSV]
Hier werden zwei ganz spezielle Gruppen von Menschen genannt, die in unsere heutige Zeit adaptiert wie folgt lauten könnten: Der Edomiter, der unser Bruder ist, ist jedweder, der an den selben Gott wie wir glaubt, aber vielleicht nicht unbedingt wie ein Israelit lebt. Und der Ägypter ist der sog. “Ungläubige”.
Nun kann und wird es so sein, dass man entweder eines von beiden oder sogar mal beides gewesen ist, sprich ein Ungläubiger und bzw. oder ein Gläubiger, der vielleicht mal das Gesetz Gottes nicht als gültig verstanden hatte. Sollte das der Fall sein, werden wir hier durch unseren Schöpfer daran erinnert, dass wir uns erinnern sollen, dass auch wir einst im übertragenen Sinne “Ägypter oder Edomiter” waren. Paulus kannte natürlich diese Weisung und schreibt dazu:
Tit 3,2-3 [Erinnere sie daran,] dass sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem sie allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen. Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend. [SLT]
Vergessen wir das nicht und erinnern uns daran, wo wir herkommen und woraus wir befreit wurden – nämlich aus der Gott- und Gesetzlosigkeit dieser Welt – werden wir gegenüber allen Menschen (seien es im übertragenen Sinne Ägypter oder Edomiter) gütig sein, indem wir allen Menschen gegenüber Sanftmut erweisen.
Das nächste Beispiel: Vor Bösem hüten.
5Mo 23,10 Wenn du gegen deine Feinde ins Lager ausziehst, so sollst du dich vor allem Bösen hüten; [CSV]
Im Zusammenhang des Kampfes für die Wahrheit begeben sich einige von uns in das Lager des Feindes. Dort kann es dann passieren, dass im Kampf wir die Kontrolle über unsere Emotionen und so die Kontrolle über unsere Zunge und Taten verlieren. Sollte das der Fall sein – nämlich dass wir Böses mit Bösem vergelten – dann haben wir im geistlichen Sinne dieses Gebot übertreten, denn wir haben uns nicht vor allem Bösen gehütet. Ist aber das Gesetz Gottes in unseren Herzen lebendig, so werden wir – wie unser Herr und Meister Jeschua auch – die Weisung Gottes erfüllen. Noch einmal der Vers:
Mt 5,17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! [SLT]
Das nächste Beispiel: Gottes Hilfe beim Kampf.
5Mo 23,15 Denn der HERR, dein Gott, wandelt inmitten deines Lagers, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir hinzugeben; und dein Lager soll heilig sein, dass er nichts Anstößiges unter dir sehe und sich von dir abwende. [CSV]
Gott kämpft für uns. Wir können keinen einzigen geistlichen Kampf ohne seine Hilfe gewinnen. Denken wir das dennoch, wandeln wir im Übermut unserer Herzen. Und sollte das der Fall sein, ist es etwas “Anstößiges” in den Augen unseres himmlischen Vaters.
Es gibt aber nebst unserem Stolz und Ego unzählige andere Dinge, die er an und in uns sehen könnte, die ihn dazu bewegen könnten, sich von uns abzuwenden.
In anderen Worten: Für Gott und seine Wahrheit zu kämpfen ist gut. Sehr gut sogar. Die Frage ist nur wie? In den Wegen Gottes oder in den Verirrungen unserer Herzen?
Das nächste Beispiel: Das freiwillige Gelübde.
5Mo 23,24 Was über deine Lippen gegangen ist, sollst du halten und tun, so wie du dem HERRN, deinem Gott, freiwillig gelobt hast, was du mit deinem Mund geredet hast. [CSV]
Dieser Vers ist ein weiteres Paradebeispiel dafür, dass Gebote nicht auf den starren Buchstaben allein beschränkt werden können. Denn obwohl es hier in diesem Vers um ein abgegebenes Gelübde geht und nicht um ein generell gesprochenes Wort, sagt unser Meister dennoch Folgendes dazu:
Mt 5,33.37 Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht falsch schwören; du sollst aber dem HERRN deine Schwüre halten«. [Ich aber sage euch] … Es sei eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was darüber ist, das ist vom Bösen. [SLT]
Hier wird also erneut biblisch belegt, wie man ein Gebot “erfüllen” kann, indem man es nicht auf seinen Buchstaben allein begrenzt und es der göttlichen Weisung beraubt, sondern über das himmlische Prinzip darin sinnt und es mehr und mehr versteht. Natürlich wieder mit dem Endziel: Es zu erfüllen, indem man es als ein lebendiges Zeugnis tut:
5Mo 4,5-6 Siehe, ich habe euch Satzungen und Rechte gelehrt, so wie der HERR, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr so tut inmitten des Landes, wohin ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen. Und so haltet sie und tut sie! Denn das wird eure Weisheit und euer Verstand sein vor den Augen der Völker, die alle diese Satzungen hören und sagen werden: Diese große Nation ist ein wahrhaft weises und verständiges Volk. [CSV]