Mt 5,19-Serie (5Mo 29,9-31,30) – Das 3.500 Jahre alte Evangelium

Gott erneuert und schafft nicht ab!

5Mo 28,69 Das sind die Worte des Bundes, den der HERR im Land Moab Mose geboten hat, mit den Kindern Israel zu schließen, außer dem Bund, den er am Horeb mit ihnen geschlossen hatte. [CSV]

Dies sind die Worte, die wir zum Ende der letzten bzw. vorletzten Lesung hatten. Darin können wir ein Grundprinzip der Heiligen Schrift erkennen, nämlich dass immer wieder neue Bünde geschlossen werden. Anders ausgedrückt: Gott schließt neue Bünde und damit erneuert und erweitert er die alten.
Die Frage, die hierbei auf der Hand liegt, ist: “Wird durch einen neuen Bund, der alte abgeschafft? Ist zum Beispiel durch diesen neuen Bund im Land Moab der Bund am Horeb aufgelöst worden?”
Selbstverständlich nicht! Der bereits bestehende Bund am Horeb wurde durch den neuen Bund hier im Land Moab erweitert und erneuert. Hierzu derselbe Vers in einer anderen Übersetzung, der diesen Gedanken aufgreift und in die Übersetzung einfließen lässt:

5Mo 28,69 Im Land Moab erneuerte der HERR seinen Bund mit den Israeliten, den er am Berg Horeb mit ihnen geschlossen hatte. Dies sind die Worte, die er dem Volk durch Mose weitergeben ließ. [HFA]

Dieses “Erneuern der Bünde” ist also ein Grundprinzip im Vorgehen Gottes mit uns Menschen. So wie z.B. der Bund mit Abraham nicht durch den Bund mit Isaak aufgehoben wurde, so wurde auch der mit Isaak nicht durch den mit Jakob aufgehoben. Und der mit Jakob nicht durch den mit den Nachfahren Jakobs usw.
Der Grund, warum diese Bündnisse nicht abgeschafft werden, sondern die neuen Bünde immer wieder auf den vorherigen von Abraham aufbauen und auf seiner Grundlage erneuert werden, ist sehr einfach:

Hebr 6,13 Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er, da er bei keinem Größeren schwören konnte, bei sich selbst; [SLT]

Der Allmächtige hat es Abraham geschworen und daher kann dieser Bund nicht aufgelöst werden. So auch der mit Isaak nicht, mit Jakob nicht usw. Sollte also dieses immer wiederkehrende Erneuern der Bünde stimmen, dann kann Jesus nicht gekommen sein, um abzuschaffen, sondern er muss gekommen sein, um diese Bünde zu bestätigen:

Röm 15,8 Ich sage aber, dass Jesus Christus ein Diener der Beschneidung geworden ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen. [SLT]

Darum steht auch geschrieben:

Mt 5,17-18 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. [SLT]

Unser Messias hat den Bund also nicht aufgelöst, sondern erfüllt, bestätigt und erneuert – und uns so die Möglichkeit gegeben, Anteil an diesen Bünden zu haben:

Gal 3,29 Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben. [SLT]

Damit durch die Verheißungen, die Abraham gegeben wurden, alle Welt gesegnet werden kann (s. 1Mo 18,18), hatte unser Schöpfer – der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs – schon vor seinem ersten Bund den Plan, alle Menschen, die an ihn glauben, in seinen ewigen Bund mit Abraham, Isaak, Jakob und ihren Nachfahren zu holen:

Ps 105,8-10 Er gedenkt ewig seines Bundes – des Wortes, das er geboten hat auf tausend Geschlechter hin –, den er geschlossen hat mit Abraham, und seines Eides, den er Isaak geschworen hat. Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bund. [CSV]

Damit diese tausend Geschlechter in den noch kommenden Jahrhunderten und Jahrtausenden in diesen ewigen Bund eintreten können, musste eine Art Hintertür in diesem erneuerten Bund im Land Moab offen gehalten werden. Was damit gemeint ist, lesen wir hier:

5Mo 29,13-14 Und nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund und diesen Eidschwur, sondern mit dem, der heute hier ist, der mit uns vor dem HERRN, unserem Gott, steht, und mit dem, der heute nicht mit uns hier ist. [CSV]

Unser allwissender Gott hat durch diese Worte (“und mit dem, der heute nicht mit uns hier ist“) die erwähnte Hintertür für all diejenigen offen gehalten, die Jahrhunderte und Jahrtausende später an diesem Bund teilhaben werden. Wie? Durch Umkehr von Herzen:

5Mo 30,2 [Du] umkehrst zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst nach allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele; [CSV]

Unser liebende Vater möchte, dass wir von Herzen zu ihm umkehren. Und hierfür hat er eben diese Hintertür in seinem Bund offen gelassen. Denn er möchte, wie wir alle wissen, dass die ganze Welt gesegnet wird und dass …

1Tim 2,4 … dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. [SLT]

Hierzu hat er einen Weg zurück zu sich und seinen Worten und Bünden geschaffen. Wir müssen nur durch diese (Hinter-)Tür gehen und dann auf dem schmalen Weg bleiben:

Joh 10,7 Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe. [SLT]

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! [SLT]

Mt 7,13-14 Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden. [SLT]