Nach Rückkehr: Gebote Gottes + Menschengebote

Nach der Rückkehr der Juden (Haus Juda, zwei Stämme im Süden) findet man die ersten Anzeichen der Übervorsicht vor erneuter Züchtigung Gottes (also vor erneuter Gefangenschaft) vor. Durch diese übervorsichtige Einstellung werden die Gebote Gottes durch menschliche Gebote verändert, wie z.B. folgende:

  • Keine Ammoniter und Moabiter sollen in die Versammlung kommen, sagt das Gesetz Gottes (5Mo 23,4), aber
  • sie sondern nach der ersten Rückkehr “alles Mischvolk” ab (Neh 13,3).
    Nachtrag:
    … d.h. aus der Angst heraus, dass sie irgendein Gebot übertreten und als jüdisches Volk erneut aus dem Land gefangen weggeführt werden und vielleicht wie ihre Brüder aus dem Haus Israel nicht wieder zurückkehren können, machen sie sich neue Gebote, die sozusagen die bestehenden Gebote Gottes erweitern (diese sind heute v.a. im jüdischen Talmud vorzufinden). Obwohl ihre grundsätzliche Gesinnung dabei die Übervorsicht vor dem Übertreten eines göttlichen Gebotes ist, fügen sie dennoch den Geboten Gottes ihre eigenen menschlichen hinzu…
  • obwohl gleichzeitig das Wort Gottes ausdrücklich davor warnt: 5Mo 4,2!

Aus den Geistlichen jener Zeit werden bis zur Ankunft des Sohnes Gottes (also ca. fünf Jahrhunderte später) die uns bekannten Pharisäer und Sadduzäer.

Nachtrag:
… was ein klarer Beleg dafür ist, dass das Gebot aus 5Mo 4,2 eines der wichtigsten uns vor Menschenlehre schützenden Gebote unseres himmlischen Vaters ist und ein Missachten (egal in welche Richtung, also egal ob man “hinzufügt” oder “wegnimmt”) zu katastrophalen Ergebnissen führt. Der Sohn Gottes bestätigt diese Gefahr, indem er vor den menschlich hinzugefügten Geboten der Pharisäer und Sadduzäer warnt. Er spricht zu ihnen:

Mk 7,9.13 Und er sprach zu ihnen: Trefflich verwerft ihr das Gebot Gottes, um eure Überlieferung festzuhalten. … und so hebt ihr mit eurer Überlieferung, die ihr weitergegeben habt, das Wort Gottes auf; und viele ähnliche Dinge tut ihr. [SLT]

Das Problem, das unser Herr mit ihnen hatte, war also nicht, dass sie das Gesetz seines himmlischen Vaters hielten, sondern das Gegenteil war der Fall: Er rügte sie auf’s Schärfste, weil sie das Wort Gottes aufhoben und verwarfen. Wie taten sie das? Indem sie 5Mo 4,2 übertraten und etwas zum Wort Gottes hinzufügten.

Logischerweise ist das Gegenteil (also das Wegnehmen vom Wort Gottes) genauso problematisch. Unser Herr warnt uns in seiner wohl wichtigsten Lehre (in der sog. Bergpredigt) eindringlich davor:

Mt 5,17-19 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; … [SLT]

Zurück zum Haus Juda, welches ab den Jahren 540 v. Chr. aus Babylon ins verheißene Land zurückgekehrt war.

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