Die Zehn Gebote
2. Mose 20,1-2 Dann redete Gott. Er sprach: Ich bin der ALLMÄCHTIGE, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe.
Falls ihr euch erinnert, hatten wir diese Verse schon bei der Folge gelesen, bei der es um das Passahfest ging. Sie sind sozusagen die Einleitung zu den Zehn Geboten, die wir uns jetzt gleich einzeln und gemeinsam mit euch ein wenig genauer anschauen wollen:
1. Mose 20,3 Du sollst außer mir keine anderen Götter haben.
Es gibt nur einen allein wahren Gott. Den Schöpfer von Himmel und Erde. Unseren himmlischen Vater. Der Sohn Gottes sagt dazu:
Johannes 17,3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
Neben unserem himmlischen Vater sollen wir also keine anderen Götter haben. Wir können beispielsweise auch nur einen einzigen leiblichen Papa haben. Genauso können wir auch – wie es Jesus selbst sagt – nur einen einzigen Gott haben. Eigentlich ganz einfach.
2. Mose 20,4-6 Du sollst dir kein Götzenbild anfertigen von etwas, das im Himmel, auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich nicht niederwerfen vor ihnen und ihnen nicht dienen, denn ich, der ALLMÄCHTIGE, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Vorfahren heimsucht an den Nachkommen bis in die dritte und vierte Generation, bei denen, die mich hassen, der aber Gnade erweist Tausenden, bei denen, die mich lieben und meine Gebote halten.
Wir sollen uns Gott nicht als Figur basteln. Gott ist so groß, wir könnten ihn niemals darstellen. Es ist ja auch so, dass außer dem Sohn Gottes, niemand unseren himmlischen Vater je gesehen hat.
Johannes 1,18 Niemand hat Gott je gesehen; der einzigartige Sohn, der im Schoß des Vaters ist, er hat uns von ihm erzählt.
Dann sagt dieses Gebot noch, dass wir unseren Gott eifersüchtig machen, wenn wir andere Götter basteln und sie dann auch noch anbeten. So etwas ist eine schwere Sünde. Es kommt dem gleich, dass man Gott hasst, wie es das Gebot sagt. So etwas straft er, aber um tausend Mal mehr erweist er Gnade an denen, die ihn lieben und seine Gebote halten.
2. Mose 20,7 Du sollst den Namen des ALLMÄCHTIGEN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der ALLMÄCHTIGE wird jeden bestrafen, der das tut.
Wir sollen nichts Falsches über unseren Gott sagen oder in seinem Namen Unwahres reden oder einfach so – mir nichts dir nichts – seinen Namen in irgendeinem weltlichen Spruch benutzen.
All das heißt aber auch, dass wir nicht sagen sollen, dass uns Gott dieses oder jenes gezeigt oder gesagt hat und dabei ist es gar nicht so gewesen. Wir müssen bei solchen Dingen sehr, sehr vorsichtig sein, weil wir ansonsten dieses Gebot brechen könnten.
2. Mose 20,8-11 Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun, aber der siebte Tag ist Sabbat für den ALLMÄCHTIGEN, deinen Gott. Du sollst an ihm keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein Vieh und der Fremde, der bei dir lebt. Denn in sechs Tagen hat der ALLMÄCHTIGE den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der ALLMÄCHTIGE den Sabbattag und heiligte ihn.
Auch wenn das vierte Gebot an und für sich nur ein Gebot ist, besteht es dennoch aus drei Teilen, die wir beachten sollen:
1. Wir sollen an den Sabbattag denken, denn in sechs Tagen hat der ALLMÄCHTIGE den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag.
2. Sechs Tage sollst du arbeiten.
3. Am siebten Tag, dem Sabbat, sollen wir, unsere Familie, unsere Arbeiter usw. keinerlei Arbeit tun.
Wir erinnern uns und danken Gott also an diesem Tag ganz besonders dafür, dass wir uns von unserer Arbeit ausruhen können, dass er sein Volk aus der Knechtschaft befreit hat, dass wir Gemeinschaft haben können und dass wir überhaupt seine wunderschöne Schöpfung erleben dürfen.
Dieser Tag ist also ein ganz besonderer Tag und ein Geschenk von Gott an uns. Daher dürfen wir es nicht zulassen, dass dieser Tag durch menschliche Gebote und falsche Verständnisse zu einer Last für uns wird. Unser Herr und Meister hat dazu ganz, ganz einfache und klare Worte gesprochen:
Markus 2,27 Der Sabbat wurde um des Menschen willen geschaffen und nicht der Mensch um des Sabbats willen.
2. Mose 20,12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Dann wirst du lange in dem Land leben, das dir der ALLMÄCHTIGE, dein Gott, gibt.
Vater und Mutter ehren bedeutet beispielsweise, nicht ungehorsam und meckernd, sondern gehorsam und dankbar zu sein. Es bedeutet aber auch Respekt vor ihnen zu haben und wenn sie alt geworden sind, sich um sie zu kümmern.
2. Mose 20,13 Du sollst nicht morden!
“Nicht morden” bedeutet nicht nur, jemanden tatsächlich physisch zu ermorden. Wir morden sogar auch schon, wenn wir jemanden hassen oder ihm etwas Böses wünschen. Der Sohn Gottes warnt uns sehr, sehr stark vor so etwas:
Matthäus 5,21-22 Ihr wisst, dass unseren Vorfahren gesagt worden ist: ›Du sollst nicht morden! Wer einen Mord begeht, soll vor Gericht gestellt werden.‹ Ich aber sage: Schon der, der ohne Ursache nur zornig auf jemanden ist, wird verurteilt! Wer zu seinem Freund sagt: `Du Dummkopf!´, den erwartet das Gericht. Und wer jemanden stark verachtet, dem droht das Feuer der Hölle.
2. Mose 20,14 Du sollst nicht die Ehe brechen!
Wenn man verheiratet ist, soll man die Ehe nicht brechen, indem man intim mit einem anderen Menschen wird. Aber nicht nur das, denn allein schon die Gedanken an einen anderen Partner sollen wir nicht haben. Auch hierzu lehrt und warnt uns unser Herr und Meister:
Matthäus 5,27-28 Ihr wisst, dass unseren Vorfahren gesagt worden ist: »Du sollst nicht ehebrechen!« Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.
2. Mose 20,15 Du sollst nicht stehlen!
Dieses 8. Gebot ist sehr umfangreich, denn man kann Menschen nicht nur Gegenstände stehlen. Zum Beispiel kann man beim 5. Gebot Eltern die Ehre stehlen, die ihnen zusteht. Beim 6. Gebot kann man durch einen Mord einem Menschen das Leben stehlen. Beim 7. Gebot kann man durch das Ehebrechen jemandem den Ehepartner stehlen. Beim nächsten, also dem 9. Gebot, steht geschrieben, dass wir nicht lügen, also nicht die Wahrheit stehlen sollen.
Man kann zum Beispiel auch anderen Menschen den Frieden stehlen, indem man sie ärgert, ihnen Kummer bereitet oder sich lustig über sie macht. Ihr seht, dass man alles mögliche und eben nicht nur Gegenstände oder Geld stehlen kann. Deshalb müssen wir uns alle fragen: Was haben wir nicht schon alles in unserem Leben von anderen gestohlen? Und falls wir etwas davon wieder zurückgeben können, dann sollten wir das natürlich auch tun. Bei Gegenständen dürfte das allen von uns total klar sein. Aber wie wir gesehen haben, kann man alles Mögliche von einem anderen stehlen.
Da dieses Thema sehr weitreichend und wichtig ist und mit Versöhnung und ´Wiedergutmachung zu tun hat, möchten wir euch – und eigentlich auch euren Eltern – dazu eine Aufgaben-Karte geben:
Wenn wir einen Gegenstand bei uns haben, den wir mal jemandem gestohlen haben, ist es klar, dass wir diesen zurückbringen. Wir haben aber soeben gesehen, dass man alles Mögliche, wie zum Beispiel auch die Wahrheit, den Frieden oder die Würde eines Menschen stehlen kann. Daher sollten wir uns alle die Frage stellen: Wollen wir auch “das alles” unseren Nächsten “zurückbringen”?
2. Mose 20,16 Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!
Wenn man es genau nimmt, geht es bei diesem Gebot nicht um das Lügen an sich, sondern um eine falsche Zeugenaussage vor Gericht. Aber auch ohne Gericht kann man ein falsches Zeugnis gegen seinen Nächsten reden. Wie zuvor beim Stehlen erwähnt, würde man hier nicht nur die Wahrheit, sondern auch die Gerechtigkeit eines Menschen stehlen. Und das sollen wir auf keinen Fall tun!
Sprüche 12,17 Wer die Wahrheit aussagt, hilft der Gerechtigkeit zum Sieg; ein falscher Zeuge unterstützt den Betrug.
Epheser 5,9 Denn die Frucht des Geistes besteht nämlich in lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
2. Mose 20,17 Du sollst nicht begehren, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder oder Esel oder irgendetwas anderes, was ihm gehört.
Das letzte der Zehn Gebote ist sehr interessant, weil es das einzige Gebot ist, dass ganz gezielt darauf eingeht, was in unseren Herzen stattfindet. Es verurteilt also nicht eine praktische Handlung, wie zum Beispiel das Stehlen, das falsch Zeugnis Reden, das Götzenbilder Machen usw., sondern es verurteilt etwas, was in unserem Innersten stattfindet. Es ist also das klarste der Zehn Gebote, das uns lehrt: Es kommt auch auf unser Herz an! Ganz so wie wir es vorher durch die Lehre unseres Meisters mit dem Ehebruch im Herzen gesehen hatten.
Daher möchten wir dieses letzte Gebot als Anlass nutzen und euch eine Gemeinschafts-Karte geben:
Lest mit euren Eltern noch einmal alle Lehre für’s Herz Karten durch und besprecht sie. Nicht oberflächlich, sondern genau. Denn für unseren himmlischen Vater ist die Reinheit unseres Herzens ultra wichtig:
2. Timotheus 2,22 Widerstehe den Verlockungen und Leidenschaften, die jungen Menschen zu schaffen machen. Bemühe dich nach Kräften um ein Leben, das Gottes Willen entspricht und von Glauben, Liebe und Frieden bestimmt ist, zusammen mit allen, die mit reinem Herzen zum Herrn rufen.
Denn …
Matthäus 5,8 Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!
…
So, nachdem wir jetzt mit den Zehn Geboten durch sind, möchten wir euch zum Abschluss der alleinstehenden Serie zu den Zehn Geboten noch zwei weitere Gebote geben. Damit ist diese Reihe dann aus “10 + 2 Karten” auch abgeschlossen:
Das höchste aller Gebote: Liebe Gott
5. Mose 6,4-5 Höre Israel, der ALLMÄCHTIGE ist unser Gott, der ALLMÄCHTIGE allein! Und du sollst den ALLMÄCHTIGEN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deinem ganzen Sein und mit deiner ganzen Kraft.
Und weil die nächsten Verse danach so gut zu unserer Serie passen, reichen wir diese noch nach:
5. Mose 6,6-7 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.
Das zweithöchste aller Gebote: Liebe deinen Nächsten
3. Mose 19,18 Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der ALLMÄCHTIGE.
So, das waren ja jetzt mal einige sehr, sehr wichtige Gebote. Das Beste ist, dass ihr euch nebst den Karten, diese zwölf Gebote aufschreibt und sie irgendwo aufhängt oder hinstellt und mit der Zeit auswendig lernt. Aber eben viel wichtiger ist, was ihr vorhin gelernt habt, nämlich dass ihr diese Gebote von Gott auf euer Herz schreiben lasst, sodass sie ein Teil von euch werden.
Dadurch werdet ihr ganz automatisch nur den einen Gott haben, euch auf den Sabbat freuen, eure Eltern ehren, nicht neidisch werden usw.
Also bittet Gott da um Hilfe und betet im Anschluss an diesen Artikel mit euren Eltern dafür, dass Gott seine Gebote auf eure Herzen schreibt.
Möge unser himmlischer Vater euch reichlich segnen und euren Eltern und euch helfen, dass ihr eine Generation von Söhnen und Töchtern Gottes werdet, die dieser Welt Christus vorleben. Alles geschehe bei euch in Liebe und zur Ehre Gottes, unseres Vaters.
Gottes Gnade sei mit euch.
Eure Brüder und Schwestern in Christus.