2Mo 27,20-30,10 – Der mini Garten Eden – Teil 2

Der Chef vom Dienst

Gottes Wohnung auf Erden war zwar kein Palast, aber trotzdem gab es dort auch Diener. Diese Diener waren die Leviten, also alle Söhne Levis. Unter ihnen gab es auch die Priester Gottes, die alle Söhne Aarons sein mussten. Er war der erste Hohepriester im Zelt Gottes. Genau genommen ist er nicht der erste, denn der erste war und ist eben unser Hohepriester Jeschua:

Hebräer 3,1 Aus diesem Grund sollt ihr euer Augenmerk auf Jesus richten, liebe Geschwister, auf den Apostel und Hohepriester unseres Bekenntnisses.

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Der Sohn Gottes ist also der wahre himmlische Hohepriester und Aaron ist sozusagen das irdisches Abbild von ihm. Ihr erinnert euch ja sicherlich noch daran, was wir euch vorhin vorgelesen hatten:

Hebräer 8,5… das Heiligtum ist ein Schatten, eine Nachbildung des himmlischen Heiligtums. …

So wie also das Heiligtum auf Erden ein Schatten des himmlischen Heiligtums ist, so ist auch Aaron ein Schatten Jeschuas, unseres wahren Hohepriesters. Und so wie wir durch die irdischen Gegenstände im Zelt und ihre dazugehörenden Sinnbilder himmlische Wahrheiten lernen durften, so dürfen wir das auch mit dem irdischen Hohepriester tun. Dazu müssen wir uns nur ihn und seine “persönlichen Gegenstände” etwas genauer ansehen. Ganz so wie mit den Gegenständen im Zelt.

Dazu fangen wir mal ganz unten bei ihm an und sehen dort gleich zwei seltsame Dinge an seiner Kleidung hängen:

Granatäpfel und Glöckchen

2. Mose 28,33-34 Am unteren Saum des Gewandes werden ringsum Granatäpfel aus violettem, purpurrotem und karmesinrotem Stoff angebracht und dazwischen kleine goldene Glöckchen, immer abwechselnd.

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Ja, wir können uns vorstellen, was ihr euch jetzt vielleicht denkt: “Mit Glöckchen und Granatäpfeln würde ich jetzt nicht unbedingt meine Kleidung verzieren wollen. Also, was haben diese seltsamen Dinge zu bedeuten?”

Ehe wir antworten, solltet ihr wissen, dass im Vergleich zu den Gegenständen des Zeltes die Gegenstände beim Hohepriester nicht unbedingt eine direkte Funktion haben. Wir meinen damit, dass zum Beispiel keines der Gegenstände ihm direkt beim Dienst im Zelt hilft. Er hat keine besonderen Taschen, wo er etwas reinstecken könnte. Er hat auch kein heiliges Messer oder einen speziellen Feuerstein oder so etwas. Man könnte auch sagen, dass seine Kleidung viel Verzierung ist und somit umso wichtiger die Sinnbilder dahinter sind.

Daher die Frage: Könnt ihr euch vorstellen, was die Sinnbilder bei den Glöckchen und den Granatäpfeln sein könnten? Denkt bei den Granatäpfeln mal daran, was das Besondere an dieser Frucht im Vergleich zu anderen Früchten ist. Redet, wenn ihr wollt, mal kurz mit euren Eltern darüber. Und wer noch nicht weiß, was ein Granatapfel ist, kann ja mal nach einem im Internet suchen.

So, habt ihr ein paar Vermutungen sammeln oder sogar das Sinnbild entschlüsseln können? Oder habt ihr das Besondere am Granatapfel entdecken können?

Falls nicht, wollen wir euch helfen: Ungleich anderen Früchten ist beim Granatapfel jeder Happen, den ihr davon nehmt, ein Samen. Esst ihr zum Beispiel einen Apfel, habt ihr gerade mal ein paar Samen darin. Der Granatapfel aber besteht im Grunde nur aus Samen. Oder anders ausgedrückt: Weil so extrem viele Samen im Granatapfel sind, können aus einer einzigen Frucht hunderte neue Früchte entstehen.

Behaltet diese Besonderheit im Hinterkopf und schaut euch dazu mal an, was unser Hohepriester Jeschua als Sinnbild zum Thema “Frucht bringen” zu sagen hat:

Johannes 15,8 Dadurch wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Wir sollen also, so ähnlich wie der Granatapfel, viele Samen säen und viel Frucht bringen.

Jetzt noch kurz zu den Glöckchen. Denn sie hängen ja abwechselnd mit Granatäpfeln an der Kleidung:
Hat der Hohepriester im Zelt seinen Dienst getan, war er für alle bemerkbar. Man hörte ihn. In 2. Mose 28,35 steht geschrieben, dass er die Glöckchen tragen soll, “damit man ihn hört”. Man sollte ihn also immer wahrnehmen und wissen, dass er Gott dient.

So soll es auch bei uns sein: Wenn ihr bald ein Priester Gottes werdet, wird man es in eurer Umgebung wahrnehmen. Und – im Zusammenhang mit den Granatäpfeln – wird man es an euren Früchten erkennen. Dadurch wird, wie es unser Hohepriester Jeschua sagt: “sein himmlischer Vater verherrlicht werden”!

Wir gehen an dieser Stelle mal weiter und schauen, was das nächste Auffällige am Hohepriester war:

Das Brustschild mit den 12 Steinen & die zwei Steine auf den Schultern

2. Mose 28,29 Wenn Aaron dann ins Heiligtum geht, trägt er die Steine mit den Namen der Stämme Israels an seinem Herzen. So werde ich immer an mein Volk erinnert.

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2. Mose 28,11-12 Graviere die Namen der Söhne Israels in Steinschneidearbeit in die Steine, so wie es die Siegelstecher tun. Fasse die Steine mit Gold ein. Befestige dann die beiden Steine auf den Schulterstücken des Priesterschurzes als Steine des Gedenkens an die Israeliten. Aaron soll diese Namen auf seinen Schultern tragen, damit ich, der ALLMÄCHTIGE, mich an sie erinnere.

Hier in diesen Versen kann man die Sinnbilder schon fast direkt aus dem Text heraus erkennen. Es geht beim Brustschild und den Schulterstücken darum, dass der Hohepriester die 12 Stämme Israels – also seine Brüder und Schwestern – als Sinnbild auf seinem Herzen und auf seinen Schultern tragen soll. Wenn er vor Gott tritt und dient, soll er es immer mit der Einstellung machen, dass er ein Mittler und Fürsprecher für seine Geschwister ist. Ganz genauso wie unser Hohepriester Jeschua es für uns ist:

1. Timotheus 2,5 Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus.

Und dieser unser Messias Jeschua hat gesagt, wen er ganz besonders auf seinem Herzen trägt:

Hebräer 2,16 Denn Jesus ist ja nicht um die Engel besorgt. Ihm geht es um die Menschen, um die Nachkommen von Abraham.

So viel zum Herzen unseres Erretters. Nun noch kurz zu den Schulterstücken:

Das Tragen Israels auf den Schultern “ver-sinnbild-licht” das Tragen der Lasten des Volkes. Der Hohepriester ist dazu von Gott auserwählt, dass er sich für die Kinder Gottes einsetzt und ihre Lasten mitträgt. Auch dazu schauen wir unseren Hohepriester Jeschua und seine Worte an:

Matthäus 11,28 Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.

Unser himmlischer Hohepriester lädt uns ein, unsere Last mit ihm zu teilen. Er will uns helfen und diese Last mittragen, sodass wir mehr und mehr Ruhe finden.

Seht ihr durch alle diese Verse, wie die ganzen Sinnbilder perfekt auf unseren Hohepriester Jeschua zutreffen?

Nun zum Abschluss noch der letzte Gegenstand für heute:

Das goldene Stirnblatt

2. Mose 28,36-38 Lass auch ein kleines Schild aus reinem Gold anfertigen und die Worte eingravieren: ›Heilig dem ALLMÄCHTIGEN‹! Mit einer Schnur aus violettem Purpur soll es vorn am Turban befestigt werden, so dass es auf Aarons Stirn liegt. …

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Was denkt ihr wofür das Schild im übertragenen Sinne stehen könnte? In anderen Worten: Was ist das Sinnbild dahinter?
Dazu ein kleiner Hinweis für euch: Denkt bei der Suche nach der Antwort darüber nach, an welchem Körperteil das kleine Schild angebracht wurde.

Das Schild wurde an der Stirn angebracht. Also geht es um unseren Kopf, genauer um unsere Gedanken. Sie sollen rein und heilig sein, wie unser Gott heilig ist. Wir hatten dazu bereits einen Vers im ersten Teil, wo unser himmlischer Vater sagt:

1. Petrus 1,16 Es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!«

Vielleicht erinnert ihr euch an dieser Stelle noch an die Folge, wo wir aus der Bergpredigt Verse gelesen hatten. Dort hatten wir gesehen, dass der Sohn Gottes uns lehrt, dass allein schon die Gedanken an Neid, Hass, Unzucht oder andere böse Dinge unserem Gott nicht wohlgefällig sind. Genau um solche Dinge geht es bei diesem kleinen Schild:

Es geht um die Reinheit unserer Gedanken.

Stellen wir uns mal vor, dass auch auf unserer Stirn “Heilig dem ALLMÄCHTIGEN” stehen würde. Dürften sich dann dahinter Gedanken wie Neid, Hass, Unzucht und andere böse Dinge verbergen? Natürlich nicht! Denn das würde nicht zusammenpassen.

Daher müssen wir unseren himmlischen Vater im Namen seines Sohnes Jeschua darum bitten, dass er uns beim großen Kampf um die Heiligkeit unserer Gedanken hilft.

Und das Schöne daran ist, dass wir durch das bessere Verständnis über den irdischen Hohepriester wissen können, dass uns unser himmlischer Hohepriester bei dieser Bitte helfen wird. Warum? Weil er unsere Lasten mit uns teilt und uns als seine Brüder und Schwestern auf seinem Herzen trägt. Er kennt unsere Schwächen, er hat Mitleid mit uns und er setzt sich vor unserem und seinem Gott für uns ein.

Zu dieser wunderschönen Wahrheit über unseren Hohepriester wollen wir euch zum Schluss eine Stelle zeigen, mit der wir uns für die heutige Folge von euch verabschieden. Wir bitten einen jeden einzelnen von euch: Tragt diese Worte – so ähnlich wie das Brustschild – immer wenn ihr im Gebet vor Gottes Thron tretet auf euren Herzen:

Hebräer 4,14-16 Lasst uns also unerschütterlich an unserem Bekenntnis zu Jesus Christus festhalten, denn in ihm haben wir einen großen Hohepriester, der vor Gott für uns eintritt. Er, der Sohn Gottes, ist durch den Himmel bis zu Gottes Thron gegangen. Doch er gehört nicht zu denen, die unsere Schwächen nicht verstehen und zu keinem Mitleiden fähig sind. Jesus Christus musste mit denselben Versuchungen kämpfen wie wir, doch im Gegensatz zu uns hat er nie gesündigt. Daher dürfen wir voller Zuversicht und ohne Angst vor Gottes Thron kommen, denn er tritt für uns ein. Dort vor Gottes Thron werden wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, die uns helfen wird, wenn wir sie brauchen.