3Mo 25,1-27,34 – Liebt dich Gott? Dann züchtigt er dich auch!

Die Züchtigung unseres himmlischen Vaters

Im 26. Kapitel lesen wir von dem in der Einleitung erwähnten Segen und Fluch. Der Segen wird in den ersten Versen beschrieben und wird mit dieser Bedingung eingeleitet:

3. Mose 26,3-4 Wenn ihr nun in meinen Weisungen wandelt und meine Gebote befolgt und sie tut, so will ich euch …

… und nach diesem “so will ich euch” kommt dann der Segen.

Dann ab Vers 14 beginnt der Abschnitt mit dem Fluch. Dieser Fluch wird auch mit einer Bedingung eingeleitet:

3. Mose 26,14-15 Wenn ihr jedoch nicht auf mich hört und meine Gebote nicht befolgt, sondern den Bund mit mir brecht, indem ihr mein Gesetz missachtet und meine Weisungen gering schätzt und daher nicht alle meine Gebote befolgt, so will ich euch …

Auch hier folgen dann nach dem “so will ich euch” die Auswirkungen der eigenen Taten. In diesem Fall des Ungehorsams.

An dieser Stelle möchten wir euch dazu eine passende biblische Formel mitgeben, die super einfach zu verstehen ist und gleichzeitig super wichtig für euch ist:

Ungehorsam ist schlecht = Fluch

Gehorsam ist gut = Segen

Ziemlich einfach, oder? 🙂

So, jetzt noch einmal zurück zum Fluch. Nach den beiden einleitenden Versen 14 und 15 werden, wie erwähnt, die Folgen des Ungehorsams beschrieben. Diese Verse könnt ihr aber als gehorsame Kinder einfach überspringen.

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“Wie jetzt?”

Was wir euch durch diese bewusst seltsam klingende Aussage klarmachen wollen, ist, dass wenn man gehorsam ist, diese ganzen Verse nicht auf einen zutreffen. Also egal wie vermeintlich “hart” der Fluch auch sein mag, er ist für gehorsame Kinder nicht entscheidend.

Das ist genauso wie bei euren Eltern, wenn sie euch eine Strafe androhen.

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Die Strafe ist – egal was sie auch sein mag – für euch in dem Sinne nicht wichtig, wenn ihr gehorsam seid. Seid ihr aber ungehorsam – und das dann immer wieder – dann wird auch die Bestrafung immer größer werden. Ganz so wie in diesem Kapitel. Die Strafe wird aber nicht größer, weil eure Eltern Freude daran haben, sondern die Strafe nimmt zu, weil sie euch lieben und euch helfen wollen. Ganz genau so ist es auch bei unserem himmlischen Vater und seinen Kindern. Die Strafen nehmen zu, weil er uns liebt und uns helfen will. Er will uns helfen, gehorsame Kinder zu werden, weil er weiß, dass es gut für uns ist. Mose hat dazu gesagt:

5. Mose 10,13 Lebt nach Gottes Geboten und Anordnungen, die ich euch heute verkünde! Wenn ihr das tut, wird es euch gut gehen.

Da ihr als Kinder oder wir als erwachsene Kinder Gottes aber oft nicht einsehen wollen, dass Gehorsam gut für uns ist, benötigt es ab und zu eine Strafe.

Wer an dieser Stelle genau aufgepasst hat, dem wird zu diesem ganzen Thema eine Wörter der Bibel-Karte aus einer der letzten Folgen einfallen. Weiß jemand welche das ist?

Es ist die Karte zum Wort “Züchtigung”. Auf ihr steht:

Wenn Gott straft, dann züchtigt er uns. Züchtigung bedeutet, dass er etwas tut, damit wir aus unseren Fehlern lernen und es zukünftig besser machen.

Dann folgt auf der Karte die Stelle aus dem Hebräer-Brief. Da diese Verse so gut zur heutigen Portion passen, wollen wir sie uns ein wenig genauer anschauen. Außerdem reden wir immer wieder gerne über diese Stelle, weil sie eine unserer Lieblingsstellen in der gesamten Heiligen Schrift ist. Denn sie lässt uns die Liebe unseres Gottes besser verstehen. Und passend zum Thema lässt sie uns verstehen, warum unser himmlischer Vater uns ab und zu züchtigen muss:

Hebräer 12,5-6.11 Ihr habt anscheinend die ermutigenden Worte vergessen, die Gott an euch, seine Kinder, gerichtet hat: “Mein Sohn, wenn der ALLMÄCHTIGE dich züchtigt, lass dich nicht entmutigen, sondern nimm es an. Denn wen der ALLMÄCHTIGE liebt, den züchtigt er …”
Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gezüchtigt wird; denn Züchtigung tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise geformt wird, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt.

Diese Verse möchten wir jetzt mit euch ein wenig genauer anschauen. Denn versteht ihr diese Stelle besser, dann werdet ihr auch die Züchtigung eurer Eltern und den Fluch aus 3. Mose 26 besser verstehen. Und ihr werdet verstehen, dass die Strafen eurer Eltern und der Fluch aus 3. Mose 26 nichts anderes als Züchtigungen aus Liebe sind. 

Also, dann schauen wir uns die Stelle mal etwas genauer an:

Ihr habt anscheinend die ermutigenden Worte vergessen, die Gott an euch, seine Kinder, gerichtet hat: …
Laut diesen Worten ist das Nächste, was nach dieser Aussage kommt, etwas Ermutigendes. Es ist nichts, was uns traurig machen sollte, sondern sollte uns erbauen und uns Hoffnung geben. Und was ist das, was nach dieser Aussage kommt?

Mein Sohn, wenn der ALLMÄCHTIGE dich züchtigt, lass dich nicht entmutigen, sondern nimm es an.“:
Ja, leichter gesagt als getan, oder? Denn wer mag es schon, wenn er gezüchtigt wird. Niemand. Weder ihr noch wir Erwachsene. Aber dennoch sollen uns diese Worte nicht entmutigen, sondern ermutigen! Wie?

Indem wir verstehen und es tief in unseren Herzen verankern, dass Züchtigung aus Liebe geschieht, denn …

Denn wen der ALLMÄCHTIGE liebt, den züchtigt er

Genauso wie bei der Züchtigung Gottes ist es auch bei euren Eltern. Ihre Züchtigung geschieht aus Liebe. Warum? Weil sie wollen, dass ihr aus euren Fehlern etwas für euer Leben lernt.

Es gibt eine Übersetzung, die diese Verbindung und Ähnlichkeit zwischen der Erziehung und Züchtigung eurer Eltern und der Erziehung und Züchtigung Gottes noch deutlicher zeigt:
Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so schlägt der ALLMÄCHTIGE jeden, den er als sein Kind annimmt.

Noch einmal die Frage: Warum macht Gott das? Klar, das haben wir ja jetzt gelernt, weil er uns als seine Kinder liebt. Aber das zu verstehen, wenn man gerade gezüchtigt wird, ist schwer. Sehr schwer.

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Sowohl für euch, wenn eure Eltern euch züchtigen als auch für uns, wenn uns Gott züchtigt.

Wir wissen beides, weil auch wir, als wir Kinder waren, das sehr uncool fanden, wenn unsere Eltern uns gezüchtigt haben. Wir haben uns da nicht gedacht: “OK, sie machen das nur aus Liebe.”, nein. Es war einfach furchtbar.

Aber all das ist leider normal, daher steht ja auch direkt als Nächstes geschrieben: “Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gezüchtigt wird; denn Züchtigung tut weh.

Ihr seht, dass die Bibel eure und unsere Gedanken kennt. Aber so wie wir euch ehrlich unsere Kindheitsgedanken dazu verraten haben, genauso ehrlich möchten wir auch unsere Gedanken als Erwachsene dazu mit euch teilen. Denn heute, jetzt wo viele von uns selbst Kinder haben, verstehen wir, dass die Erziehung und Züchtigung unserer Eltern damals nur aus Liebe geschah. Auch diesen Gedanken kennt die Bibel und schreibt daher: “Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war.

Ja, was sollen wir euch sagen: Dieses “später” ist jetzt in unserem Leben und in der Tat “zeigt es sich, wozu das alles gut war”.

Damit ihr aus unseren Erfahrungen mitlernen könnt, möchten wir euch zu diesem wichtigen Thema abschließend eine Gemeinschaftskarte geben:

Redet ausführlich mit euren Eltern über dieses Thema. Sprecht dabei über vergangene Strafen, also über die Züchtigungsmaßnahmen, die euch gegeben wurden. Fragt eure Eltern, warum sie das gemacht haben.
An dieser Stelle auch eine Bitte an die Eltern: Solltet ihr mal aus Wut oder mangelnder Geduld eure Kinder gezüchtigt haben, dann gebt das offen und ehrlich zu. Wenn eure Kinder euch besser verstehen sollen und auch verstehen sollen, dass ihr sie aus Liebe züchtigt, dann solltet ihr auch offen und ehrlich über diese Dinge sprechen. Denn “mangelnde Geduld und Wut” haben nichts mit Liebe zu tun. Lasst eure Kinder an euren Gedanken und Gefühlen teilhaben, dann werden sie auch besser verstehen, dass ihr sie von Herzen liebt und wenn es nötig ist, auch aus Liebe züchtigt.

Zum Ende möchten wir euch, liebe Kinder, noch eines mitgeben, was ihr von Anfang an lernen solltet:

Findet ihr das eine oder andere an Gottes Züchtigung übertrieben, dann solltet ihr dabei eines nicht vergessen: Er ist Gott und wir seine Schöpfung. Er weiß alles, wir wissen im Zweifel gar nichts. Er kann bis in alle Unendlichkeit in die Zukunft sehen und weiß, wie alles ausgeht, wir aber können nicht eine Sekunde in die Zukunft blicken. All das und mehr sollten wir nicht vergessen, wenn wir die Erziehungsmethoden bzw. eben die “Züchtigung aus Liebe” unseres himmlischen Vaters in Frage stellen. Er ist die vollkommene Liebe und er weiß, was das Beste für seine Kinder ist. Egal, wie hart auch die Strafe sein mag:

Hebräer 12,5-6.11 Ihr habt anscheinend die ermutigenden Worte vergessen, die Gott an euch, seine Kinder, gerichtet hat: “Mein Sohn, wenn der ALLMÄCHTIGE dich züchtigt, lass dich nicht entmutigen, sondern nimm es an. Denn wen der ALLMÄCHTIGE liebt, den züchtigt er …”
Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gezüchtigt wird; denn Züchtigung tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise geformt wird, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt.