4Mo 4,21-7,89 – Was denn? Ich hab’ mich doch entschuldigt!

Versprochen ist Versprochen 

Im sechsten Kapitel der heutigen Portion lesen wir von dem “Nasir-Gelübde”. Zu dem Wort “Gelübde” wollen wir euch gleich eine Wörter der Bibel-Karte geben, damit ihr besser versteht, was ein biblisches Gelübde eigentlich ist:

Das hebräische Wort, das im Deutschen mit “Gelübde” übersetzt wird, meint eigentlich im Kern, dass man “schwört”. Tut man also ein Gelübde, schwört man etwas. Aber man schwört nicht irgendwem etwas, sondern Gott. Was man dann Gott genau schwört (also was das Gelübde eigentlich ist), bleibt jedem selbst überlassen. Man darf Gott alles Mögliche schwören. Wichtig dabei ist nur, dass man sein Versprechen, also sein Gelübde einhält. Man darf es nicht brechen! So wie man auch andere Versprechen nicht brechen darf.

Für euch als Kinder und Jugendliche ist dabei eines noch ganz wichtig: Ihr müsst eure Gelübde mit euren Eltern absprechen!

© LIGHTFIELD STUDIOS- stock.adobe.com

Warum das so ist, liegt daran, dass ein Versprechen eine große Wichtigkeit hat. Gegenüber Menschen, aber vor allem gegenüber Gott. Brechen wir ein Versprechen, ist das schlimm. Brechen wir ein Versprechen gegenüber unserem himmlischen Vater ist es noch schlimmer. Daher sollte man sein Gelübde vorher mit den Eltern genau besprechen. Denn vielleicht verspricht man Gott etwas Unüberlegtes oder man tut ein Gelübde aus einer Emotion heraus. Solche “Kurzschlussreaktionen” können dann schlimme Folgen haben. Damit das euch nicht passiert, redet einfach mit euren Eltern darüber. Ok?

blankblank“Ok, aber warum sollte ich überhaupt ein Gelübde machen? Was habe ich davon?”

Erst einmal ist es wichtig, dass ihr versteht, dass es im Glauben nicht darum geht, was man bekommt, sondern darum geht, was man gibt. Und dass man das, was man gibt, von Herzen gibt! Egal was es ist.

Beim Gelübde ist es genauso. Es geht nicht darum, dass man selbst etwas von seinem Gelübde hat. Auch wenn es Ausnahmen in der Heiligen Schrift gibt, wo Menschen Gott quasi eine Bedingung beim Gelübde gestellt haben. Aber das ist nicht die Regel.

Die Regel ist so wie hier in dieser Portion beim Gelübde des Nasirs. Da geht es nicht darum, dass man etwas von Gott zurückbekommt, sondern es geht darum, dass man etwas Spezielles für Gott tut. In diesem Fall zum Beispiel auf etwas verzichtet (wie eben, dass man nichts von der Traube isst oder trinkt, nicht seine Haare schneidet usw.).

blank
Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA
blank
Sweet Publishing / FreeBibleimages.org – CC BY SA

Durch diesen Verzicht zeigt man Gott, dass man sich besonders für ihn heiligt. Das heißt, dass man in dieser Zeit besonders auf Gott fokussiert lebt.
So wie man das zum Beispiel auch beim Fasten macht. Das Fasten kann wie eine Art “Mini-Gelübde” sein. Man sagt Gott, dass man für eine gewisse Zeit nichts essen und nichts trinken wird und sich in dieser Zeit ihm auf besondere Art nahen will.

So, jetzt habt ihr einiges an Infos zum Thema “Gelübde” bekommen. Wir fassen mal alles für euch zusammen, damit ihr besser versteht, was alles bei einem biblischen Gelübde wichtig ist:

  • Beim Gelübde geht es nicht darum, was man von Gott bekommt, sondern darum, was man ihm gibt.
  • Den Inhalt des Gelübdes kann man selbst bestimmen.
  • Auch die Dauer kann man selbst bestimmen.
  • Als Kind muss man das Gelübde noch mit den Eltern besprechen.
  • Und: Das Gelübde ist dafür da, dass man sich während dieser Zeit besonders für Gott heiligt.

Jetzt werden einige von euch vielleicht sagen:

blankblank“Aber sollten wir nicht, wie wir es im 3. Buch Mose gelernt haben,
immer für Gott heilig leben?”

Ganz genau. Das sollen wir. So wie wir es zum Beispiel bei den Priestern im Zelt gesehen hatten. Sie lebten heilig für Gott und immer im Dienst für ihn. Aber das viel größere Vorbild gab uns Jeschua, unser Messias. Sein ganzes Leben war quasi ein Gelübde für Gott.

blank
© rudall30- stock.adobe.com

Das heißt: Er lebte immer nur für seinen himmlischen Vater und seinen Willen. Ganz ohne etwas dafür von ihm haben zu wollen. Aber dennoch gab ihm Gott alles, denn …

1. Korinther 15,27 denn es heißt in der Heiligen Schrift: »Alles hat Gott ihm zu Füßen gelegt.« …

Ihr seht hier, dass obwohl man bei einem Gelübde nichts von Gott haben will, er dennoch Gelübde belohnt. In kurz: Unser himmlischer Vater mag es, wenn wir von Herzen für ihn Gelübde tun. Sehr sogar! (Gott mag-Karte). 

Und wie sehr er es mag und wie sehr er es belohnt, obwohl man gar nicht auf Belohnung aus ist, sehen wir eben bei seinem Sohn: Jeschua tat für seinen Vater alles und der Vater gab dafür dem Sohn alles:

Philipper 2,8-9 Jesus erniedrigte sich selbst und war Gott gehorsam bis zum Tod, ja, bis zum Tod am Kreuz. Deshalb hat Gott ihn in den Himmel gehoben und ihm einen Namen gegeben, der höher ist als alle anderen Namen.

An dieser Stelle noch einmal, weil es so wichtig ist: Der Grund, warum der Sohn seinem himmlischen Vater bis in den Tod gehorsam war, war eben nicht die Belohnung, die er bekommen sollte. Nein. Er tat all das, weil er Gott liebte!

Genauso soll es auch bei uns sein. Sprich, wir sollen nicht gehorsam sein, weil wir das ewige Leben als Belohnung haben wollen. Nein, wir wollen gehorsam sein, weil wir Gott lieben, ihm dienen und ihn durch unser Leben ehren wollen. Das muss der innigste Wunsch in unseren Herzen sein.

blank
© Alexey Laputin- stock.adobe.com

Und nicht irgendeine Belohnung!

Wir wollen diesen wichtigen Punkt auf unsere Schlüsselkarte schreiben:

Wir sind nicht gehorsam, weil wir auf Belohnung aus sind.

Denn das war der Sohn Gottes auch nicht. Er tat alles aus Liebe. Er wollte Gott mit allem, was er hat, dienen und ihn durch sein Leben ehren. Und genau diesem Vorbild sollen wir folgen. Wir müssen es sogar. Denn …

1. Johannes 2,6 Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, muss so leben, wie Christus es vorgelebt hat.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht (und vielleicht auch eure Eltern): Wie sind wir bloß von  einem freiwilligen Gelübde zu diesem ultra wichtigen “Muss in diesem Vers gekommen? 🙂

Ganz einfach: Es gibt Millionen von verschiedenen Gelübden, die wir unserem Gott geloben können. Aber unter ihnen gibt es ein ganz besonderes Gelübde. Es ist das größte aller Gelübde: Es ist die Entscheidung, an Gott zu glauben, ihn zu lieben und ihm mit ganzem Herzen zu dienen. Dieses “Gelübde des Glaubens” ist kein Gelübde auf Zeit, sondern es geht ein Leben lang. Und es fordert alles von uns ab. 

Es ist so, wie wir es in der letzten Folge gesagt hatten: Das Leben als Kind Gottes ist kein Zuckerschlecken! Je früher ihr das versteht, desto besser ist es!

Denn wie bei allen Gelübden dürfen wir auch bei diesem “Gelübde des Glaubens” unser Versprechen gegenüber Gott nicht brechen!

Und wisst ihr, was der Inhalt dieses Gelübdes ist?

Es ist ganz einfach. Hierzu müssen wir nur die Liste vom Anfang Punkt für Punkt durchgehen und alles auf das “Gelübde des Glaubens” anwenden:

1. Beim Gelübde geht es nicht darum, was man von Gott bekommt, sondern darum, was man ihm gibt.
Was wäre das in diesem Fall? Was geben wir Gott? Genau, unser ganzes Leben. Wir leben nicht mehr für uns, sondern für ihn. Ganz genau so, wie es uns Christus vorgelebt hat.

2. Den Inhalt des Gelübdes kann man selbst bestimmen.
Beim “Gelübde des Glaubens” nicht. Hier hat Gott den Inhalt bestimmt. Es ist so wie beim Nasir Gelübde auch. Wir selbst können nicht bestimmen, was der Inhalt ist. Gott hat den Inhalt vorgegeben. Das heißt: Er hat uns seine Gebote und seinen Sohn als Vorbild gegeben. Der Sohn hat uns quasi den “Inhalt des Gelübdes” vorgelebt.

3. Auch die Dauer kann man selbst bestimmen.
Auch hier gilt wieder: Beim “Gelübde des Glaubens” nicht. Es geht ein Leben lang.

4. Als Kind muss man das Gelübde noch mit den Eltern besprechen.
Zu diesem Punkt kommen wir noch, wenn wir gleich zum Abschluss die Worte Jeschuas lesen und euch dazu eine Gemeinschaftskarte geben.

5. Das Gelübde ist dafür da, dass man sich während dieser Zeit besonders für Gott heiligt.
Ganz genau. Und wie man das macht, hat uns eben unser Messias Jeschua vorgelebt.

Alle Punkte zusammengefasst, heißt das: Der Inhalt des Glaubensgelübdes ist, dass wir Gott mit unserem ganzen Leben dienen und alles genau so machen, wie er es befohlen hat. Und zwar unser ganzes Leben lang. In kurz:

Das Gelübde des Glaubens besagt, dass
wir so leben müssen, wie es uns Christus vorgelebt hat.

Das ist, wie gesagt, nicht einfach. Und das wird uns in der Heiligen Schrift auch immer und immer wieder gesagt. Eine der Stellen dazu ist die, die wir zum Abschluss mit euch lesen wollen. Hier gibt uns der Sohn Gottes zwei wichtige Warnungen zu unserem Thema, die er mit zwei Gleichnissen verbindet:

blank
© rudall30– stock.adobe.com

Lukas 14,25-33 Eine große Menschenmenge begleitete Jesus. Er wandte sich um und sagte zu ihnen: Wer mir nachfolgen will, muss mich mehr lieben als Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern – ja, mehr als sein Leben. Sonst kann er nicht mein Jünger sein. Und ihr könnt auch nicht meine Jünger sein, wenn ihr nicht euer Kreuz auf euch nehmt und mir nachfolgt. Aber kommt nicht, ehe ihr nicht die Kosten berechnet habt. Denn wer würde mit dem Bau eines Hauses beginnen, ohne zuvor die Kosten zu überschlagen und zu prüfen, ob das Geld reicht, um alle Rechnungen zu bezahlen? Sonst stellt er vielleicht das Fundament fertig, und dann geht ihm das Geld aus. Wie würden ihn da alle auslachen! Sie würden sagen: `Das ist der, der mit dem Bau eines Hauses angefangen hat und dann nicht genug Geld hatte, es fertigzustellen!´ Oder welcher König käme je auf den Gedanken, in den Krieg zu ziehen, ohne sich zuvor mit seinen Beratern zusammenzusetzen und zu überlegen, ob seine Armee von zehntausend Soldaten stark genug ist, die zwanzigtausend Soldaten zu besiegen, die gegen ihn aufmarschieren? Wenn er dazu nicht in der Lage ist, wird er dem Feind, wenn dieser noch weit weg ist, Unterhändler entgegenschicken und versuchen, einen Frieden auszuhandeln. Genauso kann auch niemand mein Jünger sein, ohne alles für mich aufzugeben.

Wir bitten euch abschließend zu der heutigen Folge (Gemeinschaftskarte):

Macht euch gemeinsam mit euren Eltern Gedanken über diese Verse. Aber nicht mal eben so am Rande, sondern intensiv. Nehmt euch Zeit dafür!
Fragt auch eure Eltern, was diese zwei Gleichnisse genau bedeuten und wie sie im Zusammenhang zu der Aussage stehen: Genauso kann auch niemand mein Jünger sein, ohne alles für mich aufzugeben.

Zu diesem wichtigen Thema hatten wir euch schon mal eine ähnliche Gemeinschaftskarte gegeben. Nehmt auch diese zu eurem Austausch dazu. Auf ihr (der G3) steht:

An Gott glauben + Gottes Gebote halten + sich selbst für Gott aufgeben
=
einzig echter Glaube

Um diesen einzig echten Glauben zu leben, könnt ihr euch als Familie gegenseitig stärken, aufeinander aufpassen, füreinander da sein und vor allem euch gegenseitig ermutigen, mehr und mehr unseren himmlischen Vater durch euer Leben zu erfreuen.

Wir wünschen euch dabei Gottes Gnade, Kraft und Liebe.
Eure Mitknechte in Christus.