4Mo 8,1-12,16 – Meckern ärgert Gott!

Zusammenhang, Zusammenhang, Zusammenhang 

In der vorletzten Portion hatten wir euch ja zum besseren Verständnis der Geschichte einen zeitlichen Überblick über 2. – 4. Buch Mose gegeben:

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  • Dabei hatten wir euch gesagt, dass das 2. Buch Mose mit der Gefangenschaft Israels in Ägypten beginnt und dann seinen Höhepunkt am 15.01. mit dem Exodus hat. Im letzten Kapitel des Buches lesen wir dann ein weiteres Datum, nämlich den 01.01. im zweiten Jahr nach dem Auszug. Also ungefähr ein Jahr danach. An diesem 01.01. wurde das Zelt Gottes nach ca. sechs Monaten Arbeit fertiggestellt.
  • Direkt danach beginnt das 3. Buch Mose, das uns dann sehr, sehr viele Dinge über dieses Zelt lehrt.
  • Wann genau nach dem 3. Buch das 4. Buch Mose ansetzt, verrät uns dann der erste Vers:

4. Mose 1,1 Und der ALLMÄCHTIGE redete zu Mose in der Wüste Sinai im Zelt der Zusammenkunft, am Ersten des zweiten Monats, im zweiten Jahr nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten …

Durch dieses Datum wissen wir nun Folgendes:

  • Das 2. Buch Mose endet im zweiten Jahr nach dem Auszug mit dem 01.01.
  • Dann kommt das 3. Buch Mose und
  • dann am 01.02. setzt das 4. Buch Mose an; also einen Monat nach dem Ende des 2. Buches.

Das ist der zeitliche Ablauf der Dinge zwischen dem Ende des zweiten Buches und dem Beginn des vierten Buches. Das ist vor allem deswegen wichtig, weil die Torah die Ereignisse nicht alle der Reihe nach sortiert.

Was euch vielleicht zusätzlich noch helfen kann, und ihr wahrscheinlich sogar viel besser könnt als wir Erwachsene, ist: Stellt euch die biblischen Ereignisse wie einen Film in eurem Kopf vor.

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Mit jeder neuen Information geht der Film weiter. Kommen dann später, wie hier im vierten Buch Mose, Rückblicke zum zweiten Buch Mose, dann kann man diese Rückblicke in der Geschichte ganz leicht in den “Film im Kopf” einordnen und so den Zusammenhang viel besser verstehen.

Zum Beispiel springt der heilige Text in 4. Mose 7 wieder zurück zu 2. Mose 40. Also wieder zurück zum 01.01., als Mose das Aufrichten der Wohnung vollendet hatte. Wir lesen dazu in:

4. Mose 7,1 Und es geschah an dem Tag, als Mose das Aufrichten der Wohnung vollendet hatte …

Direkt nach diesem Vers lesen wir dann von den Gaben, die die einzelnen Familienoberhäupter der 12 Stämme zum Zelt gebracht hatten, …

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… nachdem es fertiggebaut wurde. Wie zuvor erwähnt, heißt das: 4. Mose 7 springt wieder zurück und knüpft geschichtlich an 2. Mose 40 an.

Wir erwähnen diesen “zeitlichen Sprung zurück in der Geschichte” deswegen, damit ihr versteht, wie weit entfernt direkte Zusammenhänge in der Bibel sein können. Hier in diesem Fall eben: ganze 34 Kapitel. Ein ganz schön weiter Abstand für einen direkten Zusammenhang, findet ihr nicht?

Wir hatten euch zum Thema “die Bibel im Zusammenhang lesen und verstehen” ja mal gesagt, dass leider viele Erwachsene heutzutage nicht wissen, was der Zusammenhang eines Verses mit dem Vers vorher ist. Geschweige denn, dass man den Zusammenhang über ganze Kapitel oder wie in diesem Beispiel über ganze Bücher hinaus weiter fest vor Augen hat. Daher macht ihr es besser und versucht immer den Zusammenhang im Auge zu behalten. Wirklich immer! Ganz so wie es auf eurer Schlüsselkarte steht:

Bibel im Gesamtzusammenhang verstehen.

Und was eben das Verständnis der Bibel extrem vereinfacht, ist, die gesamte Geschichte von Anfang bis Ende zu kennen. Lest daher die Bibel nicht nur wie ein Buch, das durch einzelne Abschnitte göttliche Dinge lehrt, sondern lest darin auch die Geschichte Gottes mit uns Menschen in ihrem Gesamtzusammenhang. Macht ihr beides zusammen, werdet ihr alles darin besser verstehen!

So auch dann das Neue Testament. Denn versteht man die Geschichte im AT, dann weiß man sofort, dass das NT nicht einfach etwas “Getrenntes vom AT” (also kein neuer Film) ist, sondern eben die Geschichte Israels aus dem AT fortsetzt. Und zwar bis zur Offenbarung:

Offenbarung 21,10-12 Und er brachte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam, welche die Herrlichkeit Gottes hat. Und ihr Lichtglanz gleicht dem köstlichsten Edelstein, wie ein kristallheller Jaspis. Und sie hat eine große und hohe Mauer und zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen angeschrieben, nämlich die der zwölf Stämme der Söhne Israels.

Niemand kommt also in der Ewigkeit in Gottes heiliges Jerusalem, ohne zu einem der zwölf Familienstämme Israels zu gehören. In kurz kann man zu all dem sagen: Die Bibel beginnt mit Israel und endet mit Israel. Die Bibel ist die Geschichte der Großfamilie Abrahams, Isaaks und Jakobs und jedem, der sich dieser Familie Gottes – also Israel – anschließen will.

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Wer also behauptet, die Bibel zu verstehen, aber versteht die Torah nicht, kann unmöglich – wir wiederholen das: unmöglich – die Bibel richtig verstehen. Deswegen ist es so enorm wichtig, dass ihr die Torah von Anfang an kennt. Euer und unser Glaube muss als Fundament Jeschua als unseren Messias und das Leben nach Gottes heiliger Torah haben. Diese absolute Selbstverständlichkeit muss auf unsere Schlüsselkarte:

Unser Glaubensfundament ist Jeschua und die Torah.

Römer 3,31 Schaffen wir etwa das Gesetz Gottes ab, wenn wir behaupten, dass der Glaube entscheidend ist? Nein, im Gegenteil! Wir bringen es überhaupt erst zur Geltung.

So, wir sind am Ende des Lehrblocks angekommen. Abschließend möchten wir euch eine ganz spezielle Aufgabenkarte dazu geben. Es ist quasi eure Dauer-Aufgabenkarte für das richtige Lesen und Verstehen der Bibel:

Stellt euch von Anfang an das Gelesene immer bildlich vor euren Augen vor. Füllt sozusagen euren “biblischen Film” mit immer mehr Details. Aber nicht mit Details, die ihr aus irgendwelchen Bibel-Filmen kennt (denn die können euch auch irreführen), sondern füllt den Film mit den Details der Heiligen Schrift. Betrachtet dabei alles in seinem Zusammenhang. Ihr werdet sehen, dass dieser “kleine Trick” euch enorm helfen wird, die Bibel immer besser zu verstehen.

Zu diesem kleinen Trick passt eine Aussage total gut, bei der wir nicht wissen, von wem sie ist:

“Willst du, dass jemand etwas lernt, dann erzähle ihm eine Geschichte dazu.”

Wie gesagt, wir wissen nicht, wer das gesagt hat, aber was wir wissen, ist: Ganz genau das macht die Heilige Schrift auch. Sie erzählt uns eine Geschichte, die genau so passiert ist und lehrt uns dabei Gottes Wahrheit für unser Leben. Und diese Geschichte und diese Wahrheit sollt ihr von Anfang an lernen:

2. Timotheus 3,15-17 Außerdem bist du von frühester Kindheit an mit der Heiligen Schrift vertraut. Sie zeigt dir den Weg zur Rettung, den Glauben an Jesus Christus. Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. Mit den Heiligen Schriften in der Hand ist der Mensch, der sich Gott zur Verfügung gestellt hat, ausgerüstet für alle Aufgaben seines Dienstes.