Wächter des Wortes
5Mo 4,2-Tests – Teil 1:
Es ist Zeit für Gott zu handeln!

2. Schlüssel: Warum eigentlich zwei Bäume?

Wir hatten ja grad gesehen, dass das Hinzufügen oder Wegnehmen aus Gottes heiliger Torah unmittelbar mit der Erkenntnis über das Gute und Böse verbunden ist. So ein wenig auf die Art: Nach eigener Erkenntnis fügt man das Gute hinzu, das Böse nimmt man lieber weg.

Bei diesem Zusammenhang gibt es aber noch eine weitere immens wichtige Parallele zwischen dem Garten und 5Mo 4,2, über die jeder von uns unbedingt nachdenken sollte:

So wie Gott den Menschen im Garten durch zwei Bäume
auf seinen Gehorsam hin geprüft hat,
so prüft er auch heute noch den Menschen
durch exakt dieselben zwei Bäume.

Das heißt: Er überlässt es uns, ob wir ihm und seinen Geboten bedingungslos vertrauen und so vom Baum des Lebens essen oder ob wir meinen, die Erkenntnis zu haben, Neues hinzuzufügen oder Gebote wegzunehmen. An dieser Prüfung hat sich also bis heute absolut nichts geändert. Es ist immer noch dieselbe Wahl: Baum des Lebens oder Baum der Erkenntnis? Der eine bringt Leben, der andere Fluch. Immer. Und die Wahl überlässt er uns. Er zwingt seine Kinder nicht.

Aber wie prüft Gott uns heute ganz konkret und praktisch durch diese beiden Bäume? Allen voran – auch hier wie im Garten – durch sein Wort, denn …

Hebr 4,12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste Schwert und durchdringt unsere innersten Gedanken und Wünsche. Es deckt auf, wer wir wirklich sind, und macht unser Herz vor Gott offenbar.

Das heißt – und das ist wirklich ein immens wichtiger Punkt, den wir alle verstehen und verinnerlichen müssen:

blankGott gibt uns in seinem Wort
den Spielraum,

dieses oder jenes daraus zu lesen.

Der eine liest daraus, dass das Gesetz abgeschafft sei und bringt dafür seine Verse, der andere liest daraus, dass das eine oder andere Gebot abgeschafft sei und bringt dafür seine Verse. Diesen Freiraum gibt uns Gott. Und so prüft er uns eben alle durch sein Wort. Glauben wir schnell und leichtsinnig unserer Auswahl an Versen oder berücksichtigen wir alle Verse zu dem jeweiligen Thema. Die Entscheidungen, die wir dabei treffen, machen – wie es Hebr 4,12 sagt – unser Herz vor Gott offenbar!

An dieser Stelle ist es vielleicht hilfreich, wenn wir uns die Tatsache, dass Gott uns prüft, im Zusammenhang mit dem ersten Schlüssel ansehen. Was wir damit meinen, macht kein Vers besser deutlich als dieser hier:

Spr 21,2 Jeder Weg eines Menschen ist recht in seinen Augen, aber der HERR prüft die Herzen.

In der Tat erscheint der Weg eines jeden recht in seinen Augen. Für den Juden sind seine Interpretationen richtig. Für den Christen sind seine Interpretationen richtig. Und für den Torah haltenden Nachfolger Jeschuas sind seine Interpretationen richtig. Jeder denkt, die rechte Erkenntnis zu haben, aber – wie es der Vers sagt – prüft der HERR die Herzen!

Und sich genau diese Prüfung stets vor Augen zu halten, ist der 2. Schlüssel im Umgang mit Gottes heiliger Torah. Er lautet:

blankblankGott prüft uns!
Das heißt, er lässt uns die Wahl zwischen
geistreich erscheinenden menschlichen Lehren,
(die hinzufügen bzw. wegnehmen)
oder
klaren und interpretationsfreien göttlichen Warnungen
(wie z.B. die in 5Mo 4,2 oder Mt 5,17-20).