Eure Fragen an uns – Gal 2,19 – Dem Gesetz gestorben

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Gal 2,19 Nun bin ich aber durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, um für Gott zu leben. [SLT]

Es gilt vorab, bei der Behandlung dieses Verses festzuhalten (wie es eigentlich bei allen Stellen ist, bei denen es um das Gesetz geht), dass der Grundsatz eines Nachfolger des Christus das ist, was drei Verse zuvor geschrieben steht:

Gal 2,16 weil wir erkannt haben, dass der Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, so sind auch wir an Christus Jesus gläubig geworden, damit wir aus dem Glauben an Christus gerechtfertigt würden und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird. [SLT]

Denkt man dennoch – trotz dieser klaren Worte – dass man aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt wird, dann gilt Folgendes für diese Personen:

Gal 5,4 Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen! [SLT]

Weil Paulus das Gesetz in- und auswendig kannte, wusste er, dass er vor Gott nicht durch das Gesetz allein gerechtfertigt werden konnte, denn:

Röm 5,12 Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben; [SLT]

Das heißt: Es gibt keinen Menschen ohne Sünde, denn alle haben gesündigt und verdienen den Tod:

Röm 6,23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod…

Aus diesem Dilemma aus Sünde & Tod gibt es nur einen Weg, der im zweiten Teil dieses Verses klargestellt wird:

… aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. [SLT]

Daher schreibt er auch im nächsten Vers nach Gal 2,19 folgendes:

Gal 2,19-20 Nun bin ich aber durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, um für Gott zu leben. Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. [SLT]

Da er weiß, dass durch das Gesetz und aus den Werken des Gesetzes – ohne Glauben – kein Leben kommen kann, sagt er, dass er durch das Gesetz dem Gesetz gestorben sei. Aber nicht, um dann die Forderungen des heiligen, gerechten und guten Gesetzes (Röm 7,12) nicht mehr erfüllen zu wollen, sondern im Gegenteil:
Durch den von Gott durch Christus gesandten Beistand, den Geist Gottes, ist es uns nun möglich – frei von Todesfurcht – die Forderungen des Gesetzes einzuhalten. Daher steht geschrieben:

Röm 8,3-4 Das Gesetz konnte uns Menschen kein Leben bringen, weil es gegen unsere selbstsüchtige Natur nicht ankam. Deshalb sandte Gott seinen Sohn in der leiblichen Gestalt von uns selbstsüchtigen, der Sünde verfallenen Menschen und ließ ihn sterben als Opfer für die Sündenschuld. So machte er der Sünde den Prozess eben dort, wo sie ihre Macht entfaltet hatte: in der menschlichen Natur.
Als Folge davon kann jetzt die Forderung des Gesetzes von uns erfüllt werden, so gewiss unser Leben nicht mehr von unserer selbstsüchtigen Natur bestimmt wird, sondern vom Geist Gottes[GNB]

Wir alle sind dem Gesetz durch das Gesetz gestorben, weil alle gesündigt haben. Nun gilt es auch, den zweiten Teil seiner Aussage zu erfüllen: für Gott zu leben. Da aber unsere menschliche, selbstsüchtige Natur den Willen Gottes im Gesetz nicht tun will (Röm 7,22-25), sollen wir nun diese unsere selbstsüchtige Natur mit Christus kreuzigen, um dann als Folge davon wie er – durch den Geist Gottes – die Forderung des Gesetzes zu erfüllen; denn für uns alle gilt:

1Joh 2,6-7 Wer also behauptet, mit Christus verbunden zu sein, ist verpflichtet auch so zu leben wie Christus gelebt hat. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. [SLT]

V1.0c

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