Eure Fragen an uns – 1Kor 15,56 – Kraft der Sünde ist das Gesetz

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1Kor 15,56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz. [SLT]

Durch diese Feststellung ist es leicht nachvollziehbar, dass für viele das Gesetz einen negativen Beigeschmack erhält. Jedoch steht wiederum geschrieben:

Röm 7,12 Das Gesetz selbst aber ist heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. [NLB]

Was ist also damit gemeint, dass die Kraft der Sünde das Gesetz ist? Ist das Gesetz deswegen irgendwie sündig?

Röm 7,7 Soll das alles nun etwa bedeuten, dass Gottes Gesetz sündig ist? Natürlich nicht! Aber es ist doch so: Ohne die Gebote Gottes hätte ich nie erfahren, was Sünde ist. Würde es dort nicht heißen: »Du sollst nicht begehren …« [2Mo 20,17], so wüsste ich nicht, dass mein Begehren Sünde ist. [HFA]

Also wenn das Gesetz nicht sündig ist, sondern heilig, was heißt das dann hinsichtlich der Gültigkeit des Gesetzes? Heißt das – nur weil durch unsere Schwachheit die Sünde aufkommt – dass deswegen das Gesetz abgeschafft werden muss? Also z.B. auf diese Weise:
“Wir konnten das Gesetz nicht halten, deswegen hat es Christus getan und es somit für uns abgeschafft.”

Zu dieser Vermutung lesen wir z.B. in…

Röm 8,3-4 Das Gesetz konnte uns Menschen kein Leben bringen, weil es gegen unsere selbstsüchtige Natur nicht ankam. Deshalb sandte Gott seinen Sohn in der leiblichen Gestalt von uns selbstsüchtigen, der Sünde verfallenen Menschen und ließ ihn sterben als Opfer für die Sündenschuld. So machte er der Sünde den Prozess eben dort, wo sie ihre Macht entfaltet hatte: in der menschlichen Natur

Bis hierhin würde die Vermutung stimmen, denn unsere selbstsüchtige Natur kam nicht gegen das Gesetz an und deshalb sandte Gott seinen Sohn. Ganz so wie es diese Verse klar bestätigen.

Der Vers geht aber weiter und klärt für uns auf, ob nun als Folge dessen, was wir soeben gelesen haben, die Forderung des Gesetzes von uns nicht mehr erfüllt werden muss, da es bereits Christus für uns getan hat:

Röm 8,3-4 … Als Folge davon kann jetzt die Forderung des Gesetzes von uns erfüllt werden, so gewiss unser Leben nicht mehr von unserer selbstsüchtigen Natur bestimmt wird, sondern vom Geist Gottes[GNB]

Die Aussage dieser Verse macht also klar:
Wenn die Macht der Sünde unsere menschliche Natur und die Kraft der Sünde das Gesetz ist, wo muss dann diese unheilvolle Kette aus “menschlicher Schwachheit, Sünde und Gesetz” durchbrochen werden? Am Ende der Kette beim Gesetz Gottes oder am Anfang, also bei uns?

Natürlich wird der Prozess nicht am Ende der Kette (beim guten, gerechten und heiligen Gesetz) durchbrochen, sondern die Kette wird am Anfang im Keim erstickt – so gewiss unser Leben nicht mehr von unserer selbstsüchtigen Natur bestimmt wird, sondern vom Geist Gottes. Sollte das der Fall sein, kann man sagen, dass als Folge davon jetzt die Forderung des Gesetzes von uns erfüllt werden kann.

Wir erhalten also die Kraft, unsere selbstsüchtige und gefallene Natur zu überwinden, damit wir die Forderungen des Gesetzes mithilfe des Geistes Gottes erfüllen können.

Würde man am Ende der Kette, also beim Gesetz ansetzen, wäre es ungefähr so wie bei einem Kind, dass den Eltern sagt, dass ihre Regeln der Schwachpunkt in der Kette seines Ungehorsams und ein viel zu schweres Joch für ihn sind und daher müsse man diese aufheben und das Kind müsse nur noch lieben. Falls nicht, würde er/sie immer wieder die Regeln der Eltern (die aus Liebe und Fürsorge gegeben wurden) brechen. Da dieses “Brechen der Regeln” sicherlich nicht im Sinne der Eltern sei, müsse man die Regeln einfach abschaffen.
Wir können uns sicherlich vorstellen, wie die Eltern auf diesen absurden Einwand reagieren würden.

Ein anderes anschauliches Beispiel, als Frage formuliert, wäre:
Wenn im Gesetz die Kraft der Sünde steckt, sollte man deswegen das Gesetz abschaffen?
Ganz analog zu der Frage: Wenn die Kraft, die in der Liebe steckt auch zu Sehnsucht und Trauer führen kann, sollte man deswegen die Liebe abschaffen?

Das sei ferne! Vielmehr bestätigen diese Dinge, dass die Liebe überhaupt da ist.

Röm 3,31 Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz. [SLT]

Wer es fassen kann, der fasse es.

V1.1

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