Auch wenn heute nahezu jeder die “Reformation” mit Martin Luther in Verbindung bringt, sollten zumindest einige seiner Wegbereiter nicht unerwähnt bleiben:
- Petrus Valdes (auf den die Bezeichnung “Waldenser” zurückgeht; diese wurden u.a. von der Römisch-Katholischen Kirche durch die Inquisition verfolgt)
- John Wyclif
- Jan Hus
Diese und einige andere haben den Weg für Luthers berühmte 95 Thesen geebnet.
Der Fokus seiner Thesen war ganz klar: “Das gute Geschäft” – also die Geldmacherei. Dieser sog. Ablasshandel der katholischen Kirche lässt wie folgt beschreiben:
“Ein wesentlicher Punkt, den Luther an der Kirche kritisierte, war der Ablasshandel. Aus Angst vor dem Fegefeuer und dass man keine Vergebung finden würde, kauften die Leute Ablassbriefe. Es hieß, wenn man einen Ablassbrief kauft, wäre man von seinen Sünden befreit. Der Preis bei unterem und mittlerem Einkommen entsprach einem Monatslohn. Luther belastete, dass die Sünder keine Buße taten. Aufgrund dieses Anliegens schrieb Luther 1517 einen Brief an seinen zuständigen Bischof, welcher aber keine Beachtung fand.” (Link)
Daraufhin folgte seine bereits erwähnten 95 Thesen. Zwei Beispiel daraus, die aufzeigen, wie direkt Luther dieses Sammeln von Reichtümern durch die Kirche kritisierte:
These Nr. 66: “Der Schatz des Ablasses ist das Netz, mit dem man jetzt den Reichtum von Besitzenden fängt.”
These Nr. 86: “Oder: Warum baut der Papst, der heute reicher ist als der reichste Crassus, nicht wenigstens die eine Kirche St. Peter lieber von seinem eigenen Geld als dem der armen Gläubigen?”
Das Thesenblatt und die darauf folgenden Ereignisse führten in aller Kürze zusammengefasst dazu, dass Luther viele “Anhänger” fand und diese sich – nach und nach – von der katholischen Kirche und dem Papst trennten. So tat die sog. Reformation ihren größten Schritt und war nicht mehr zu stoppen. Im Jahre 1555 schloss die katholische Kirche ihren “Frieden” mit der Reformation:
“Ein Reich in Auflösung und Streit, ein Kaiser, der nicht mehr regieren wollte — am Ende mussten auch Ferdinand und die katholischen Fürsten einsehen, dass das eigentlich Undenkbare unausweichlich geworden war. Man musste mit den Ketzern (Anm.: die Anhänger der Reformation) Frieden schließen. Man tat es, in jenem Teil des Augsburger Reichsabschieds, der bald als Religionsfriede bezeichnet werden sollte. Gewiss, es war ein »äußerlicher«, ein »politischer« Friede. Die Konfessionen sollten durch den Augsburger Reichsabschied nicht wieder vereinigt werden, er stellte vielmehr Regeln auf für ein friedliches Miteinander »in währender Spaltung der Religion«. … Die Grundgedanken des Religionsfriedens sind, wie gesagt, einfach und klar. Der Teufel steckte im Detail. Aber das sollten erst spätere Generationen schmerzlich erfahren.” (Be-Quelle [20])
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