Paulus verdeutlicht, in ganz kurz über das 7. Kapitel verteilt, folgendes – bitte um Prüfung:
So lange man im Fleisch lebt (d.h. das Gesetz Gottes durch eigene Kraft dem Buchstaben nach zu erfüllen versucht, um so vor Gott gerecht zu werden), wird man so oder so sündigen und scheitern. Die Sünde, die zum Tod führt, wird wiederum durch das Gesetz Gottes offenbart. Ist aber deswegen das Gesetz Sünde?
Röm 7,7 Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! … [SLT]
Paulus fährt fort: Die Sünde hat einen sog. “Lohn”, der unser Tod ist:
Röm 7,11 Denn die Sünde nahm einen Anlass durch das Gebot und verführte mich und tötete mich durch dasselbe. [SLT]
Weil nun die Sünde den Tod bringt und das Gesetz Sünde offenbart, ist vielleicht dann deswegen das Gesetz schlecht? Paulus beantwortet die Frage für uns:
Röm 7,13 Hat dann etwa das Gute, das Gesetz, unseren Tod bewirkt? Auf keinen Fall! … [GNB]
Das, was schlecht ist, ist also nicht das gute Gesetz, das aus dem Geist Gottes ist, sondern wir, die fleischlich sind. Daher schreibt er:
Röm 7,14 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. [SLT]
Hier liest man wieder den bereits erwähnten Gegensatz aus dem Duo “Sünde und Fleisch”, die zusammen gehören, gegen “Gesetz und Geist”, die genauso zusammengehören.
In den nun folgenden sieben Versen (Röm 7,15-21) beschreibt er unseren inneren Kampf zwischen den eben erwähnten Gegensätzen:
Fleisch (Gesetz der Sünde) und Geist (Gesetz Gottes)…
… und schließt dann mit seinem bereits gelesenen Ergebnis in Röm 7,22-25 ab, ehe er den Gedanken dann im achten Kapitel abrundet:
Röm 8,1-2 So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. [SLT]
Ob das hier in Röm 8,2 erwähnte Gesetz der Sünde (und des Todes), wovon uns Christus frei gemacht hat dem heiligen, gerechten und guten Gesetz Gottes entspricht (Röm 7,12), ist die alles entscheidende Frage, die jeder für sich selbst prüfen sollte.
Gnade mit euch.
Röm 8,3-4 Das Gesetz konnte uns Menschen kein Leben bringen, weil es gegen unsere selbstsüchtige Natur nicht ankam. Deshalb sandte Gott seinen Sohn in der leiblichen Gestalt von uns selbstsüchtigen, der Sünde verfallenen Menschen und ließ ihn sterben als Opfer für die Sündenschuld. So machte er der Sünde den Prozess eben dort, wo sie ihre Macht entfaltet hatte: in der menschlichen Natur.
Als Folge davon kann jetzt die Forderung des Gesetzes von uns erfüllt werden, so gewiss unser Leben nicht mehr von unserer selbstsüchtigen Natur bestimmt wird, sondern vom Geist Gottes. [GNB]
V1.4b
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