Die Gefahren des Exodus

Zweite Gefahr / Warnung

4Mo 12,1 Mirjam aber und Aaron redeten gegen Mose wegen der kuschitischen Frau, die er genommen hatte; denn er hatte eine Kuschitin zur Frau genommen.

4Mo 13,32-33 32 Und sie verbreiteten unter den Kindern Israel ein böses Gerücht über das Land, das sie ausgekundschaftet hatten, und sprachen: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Bewohner frisst; und alles Volk, das wir darin gesehen haben, sind Leute von hohem Wuchs; auch haben wir dort die Riesen gesehen, die Kinder Enaks, von den Riesen; und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen.

Dies sind nur zwei von mehreren Stellen in der Torah, wo wir die zweite gesuchte Gefahr erkennen können, vor der wir durch den Exodus gewarnt werden. Welche Gefahr das genau ist, können wir im Brief von Jakobus lesen, der uns auf sehr, sehr eindringliche Art und Weise darauf aufmerksam macht:

Jak 3,3-6 Siehe, den Pferden legen wir die Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, so groß sie sind und so rau die Winde auch sein mögen, die sie treiben — sie werden von einem ganz kleinen Steuerruder gelenkt, wohin die Absicht des Steuermannes will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer — welch großen Wald zündet es an! Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens in Brand und wird selbst von dem Feuer der Hölle in Brand gesteckt.

Sehr heftige Worte, aber auch sehr passend! Unter anderem deswegen, weil genau das damals in der Wüste passierte. Die Zunge diverser Menschen richtete eine Welt der Ungerechtigkeit an: Chaos, Unordnung, Ungehorsam und Sünde – bei einzelnen Personen, Gruppen oder gar beim ganzen Volk.

Anlehnend an die letzte Gefahr wird zum Beispiel oft durch unsere Unzufriedenheit, oder wenn uns wieder einmal etwas nicht passt, unsere Zunge gelockert. Schnell sucht man dann ein offenes Ohr, wo man seinen Frust, seine Bedenken, sein Gemecker und seine eigenen, im Herzen versteckten Gedanken und Absichten mitteilen kann. Nicht umsonst sagt der Herr:

Lk 6,45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.

Und genau das passierte wiederholte Male in der Wüste. Mit katastrophalen Folgen. Eine davon leitet direkt schon unsere nächste Gefahr ein.

Denn obwohl man noch viel zur Zunge sagen könnte, bleibt es am Ende immer wieder bei ein und derselben Frage:

Prüfe ich mich und meine Worte?

Bin ich ehrlich zu mir selbst und gestehe mir ein, dass ich dieses oder jenes mit einer nicht ganz so reinen und heiligen Absicht gesagt habe? Habe ich z.B., obwohl ich die Wahrheit gesagt habe, Hintergedanken dabei gehabt? Neige ich dazu, impulsiv oder unbedacht zu sprechen? Verletze ich andere mit meinen Worten? usw.

Das sind nur ein paar Selbstprüfungsfragen, die man sich stellen kann und sollte. Denn auch hier gilt: Wenn man denkt, dass man kein Problem mit seiner Zunge hat, dann hat man sehr wahrscheinlich erst recht eins, denn dann behauptet man, dass diese Aussage hier nicht stimmt:

Jak 3,7-8 Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur; die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes!

Falls du also denkst, dass du kein Problem mit deiner Zunge hast, dann sinne über den Vers nach. Bedenke dabei dann auch diesen hier:

Jak 1,26 Wenn jemand meint, er diene Gott, und zügelt nicht seine Zunge, sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst ist nichtig.