Glauben & Werke
1Mo 22,5 Und Abraham sprach zu seinen Knaben: Bleibt ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und dann zu euch zurückkehren. [CSV]
Hat Abraham hier gelogen, um vielleicht seinen Sohn zu beruhigen? Wir müssen nicht spekulieren, denn die Heilige Schrift beantwortet uns diese Frage:
Hebr 11,19 Denn Abraham ging davon aus, dass Gott Isaak wieder zum Leben erwecken konnte. Und bildlich gesprochen hat er seinen Sohn ja auch vom Tod zurückerhalten. [NEÜ]
Zu dem “bildlich gesprochen” werden wir am Ende noch ein wenig eingehen. Was uns aber hier interessiert, ist, dass uns das NT bestätigt: Abraham glaubte, dass selbst wenn er seinen Sohn umbringen würde, Gott ihn aus den Toten auferwecken würde. Welch ein großer Glaube. Daher steht auch geschrieben:
Röm 4,2-3 Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen – aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? “Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.” [CSV]
Abraham ist also aus Glauben und nicht aus Werken gerechtfertigt worden. Heißt das automatisch, dass seine Werke für seine Rechtfertigung unnötig waren? Der Vers deutet es so an. Für andere besagt er das sogar unumstößlich.
Aber wiederum steht geschrieben:
Jak 2,17 Es reicht nicht, nur Glauben zu haben. Ein Glaube, der nicht zu Werken führt, ist kein Glaube – er ist tot und wertlos. [NLB]
Da kein Widerspruch vorliegen kann, bleibt die Frage offen: “Reicht es nun, dass wir nur Glauben haben oder nicht?” Die klare Antwort der Heiligen Schrift darauf lautet:
Jak 2,14 Liebe Brüder, was nützt es, wenn jemand von seinem Glauben spricht, aber nicht entsprechend handelt? Ein solcher Glaube kann niemanden retten. [NLB]
Auch wenn das vielleicht ein wenig verwirrend sein mag, aber wir haben kein eigenes Wort zu dieser vermeintlichen Verwirrung beigetragen. Wir haben lediglich zitiert. Und die Auflösung dieser vermeintlichen Verwirrung steht ebenfalls geschrieben:
Jak 2,22 Siehst du, dass der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und dass der Glaube durch die Werke vollkommen wurde? [SLT]
“Der Glaube zusammen mit seinen Werken. Der Glaube durch die Werke.”
Daher lautet eine v.a. in unserer heutigen Zeit berechtigte Frage, die sich jeder von uns stellen muss: Sehen wir an uns selbst, dass der Glaube zusammen mit Werken wirksam wird?
Denn mehr denn je wird eine Rechtfertigung aus Glauben allein gepredigt, die nicht viel mit der biblischen Rechtfertigung zu tun hat. Denn Gottes Wort spricht nur isoliert betrachtet (also wenn man einzelne Verse aus ihrem Gesamtzusammenhang nimmt), von einer Errettung aus Glauben ohne Werke.
Kennt man aber den Gesamtzusammenhang wird man überall in der Bibel von der Rechtfertigung aus Glauben zusammen mit Werken lesen.
So auch hier bei Abraham – unserem Glaubensvorbild.
Erst der Glaube:
1Mo 22,5 Und Abraham sprach zu seinen Knaben: Bleibt ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und dann zu euch zurückkehren. [CSV]
Dann die Werke:
1Mo 22,10 Dann griff er nach dem Messer, um seinen Sohn zu töten. [HFA]
Und erst dann folgen die Worte Gottes, die dieses Zusammenwirken von Glaube & Werken mit folgender Verheißung segnen:
1Mo 22,15-17 Und der Engel des HERRN rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel zu und sprach: Ich schwöre bei mir selbst, spricht der HERR, dass, weil du dies getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast; ich dich reichlich segnen werde… [CSV]
Man beachte in diesem Szenario den Ablauf:
Abraham wird die Verheißung des Segens nicht aufgrund seines Glaubens in Vers 5 gegeben, sondern erst nach seiner Tat, d.h. nachdem er nach seinem Messer in Vers 10 griff, erhält er den Segen. Daher die Worte in den Versen 15-17: weil du dies getan hast, werde ich dich reichlich segnen…
Und daher auch die Worte im Jakobus-Brief:
Jak 2,21-24 Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte? Siehst du, dass der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und dass der Glaube durch die Werke vollkommen wurde? Und so erfüllte sich die Schrift, die spricht: »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«, und er wurde ein Freund Gottes genannt.
So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein. [SLT]
Er erhält den Segen Gottes also nicht, weil “er nur geglaubt hat”. Sondern: Seine Tat war das Resultat der Echtheit seines Glaubens aus Vers 5:
Er bewies durch Taten, dass er nicht nur von seinem Glauben spricht, sondern danach handelt.
Daher noch einmal die Verse:
Jak 2,22 Siehst du, dass der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und dass der Glaube durch die Werke vollkommen wurde? [SLT]
Deswegen gilt:
Jak 2,17 Es reicht nicht, nur Glauben zu haben. Ein Glaube, der nicht zu Werken führt, ist kein Glaube – er ist tot und wertlos. [NLB]
Glaube und Werke hängen zusammen.
Sie können nicht getrennt voneinander existieren. Anders ausgedrückt: Der Glaube – sofern er nicht tot ist – führt immer zu Gott wohlgefälligen Werken. Tut er das nicht, dann ist auch kein Glaube vorhanden.
So die Worte der Bibel.
Heute wird aber v.a. gepredigt: Der Glaube allein genügt, aber geschrieben steht:
Jak 2,24 So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein. [SLT]
Obwohl der Vers besagt “So seht ihr nun” wollen das anscheinend andere nicht so sehen. Es geht teilweise sogar so weit, dass man bloß nicht auf den Gedanken kommen soll, dass man Werke tun soll, denn das würde das Werk Christi schmälern oder gar verwerfen. Uns ist klar, dass diese Lehre ihren vermeintlichen Ursprung in der Bibel hat, aber eben nur, wenn man Aussagen isoliert betrachtet. Denn wie anders könnte man die bereits gelesenen klaren Worte…
Jak 2,24 So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein. [SLT]
… falsch verstehen?
Da wir aber alle noch im Fleisch sind und unser Fleisch schwach ist, nehmen wir solche menschlichen Lehren gerne an; und kehren so wieder zurück zum falschen Baum, bei dem Gutes und Böses, Menschliches mit Göttlichem vermischt wird. Von diesem Baum sollen wir aber nicht essen, denn dadurch sind wir überhaupt erst in diese Verwirrung zwischen “Wahrheit und Vermischung” gekommen.
Aber damit wir in diesem Fall dieses unbiblische Verständnis der “billigen Gnade” aus der Vermischung von Versen leichter annehmen, wird es obendrein noch so verkauft (meist unbewusst), dass das Werk Christi sooo groß ist, dass unser alleinige Glaube daran genügt. Die Frage bleibt offen: Wieso lehrt man uns das und geht aber zum Beispiel auf diese scharfen Worte nicht ein:
Jak 2,19-20 Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es — und zittern! Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist? [SLT]
Ja, wollen wir das erkennen? Wollen wir erkennen, dass das Blut Christi uns zu allem befähigt – zu unserer Errettung und dazu, dass wir Werke vollbringen? Werke, die seinem und unserem Gott wohlgefällig sind und ein lebendiges Zeugnis unseres Glaubens sind. Oder ruhen wir uns auf der Gnade aus und tun so als wäre die Gnade uns sicher, nur weil wir mit unseren Lippen vom Glauben reden?
Jak 2,14 Liebe Brüder, was nützt es, wenn jemand von seinem Glauben spricht, aber nicht entsprechend handelt? Ein solcher Glaube kann niemanden retten. [NLB]
Weil ein solcher Glaube keinen von uns retten kann, steht geschrieben:
Röm 2,6-7 Er wird einem jeden vergelten nach seinen Taten: ewiges Leben geben denen, die im geduldigen Tun guter Werke Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit suchen. [ZB]
Es wird an der Zeit, dass wir aus unserem “Billig-Gnade-Schlaf” erwachen, unseren Glauben prüfen und in dieser kaputten Welt das Arbeiten für Gott und unseren Nächsten anfangen.
Das ist der wahre Grund warum wir überhaupt erst gerechtfertigt wurden:
Damit wir dienen. Gott und den Menschen.
Und nicht damit wir unser wohl behütetes Leben hier bis ans Ende weiterleben, sondern dass wir dieses Leben aufgeben, um behütet in das nächste Leben einzugehen. Dafür müssen wir Werke tun, …
Mt 7,14 Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden. [SLT]
Wollen wir zu diesen wenigen gehören? Dann sollten wir zuerst unseren Glauben prüfen:
2Kor 13,5 Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! … [SLT]
Falls du das möchtest, kannst du das hier tun: “Glauben wie ein Kind – Glaube und Werke geprüft?“. Möchtest du das im Anschluss intensiver tun, dann schau hier vorbei: “Unsere Fragen an euch – Glauben geprüft?“.
Wie wir es schon mal gesagt haben: Lass dich vom Titel “Unsere Fragen” nicht ablenken, denn es geht nicht um unsere Fragen, sondern um Fragen aus dem Worte Gottes, die für uns alle gelten.
Nach dieser Prüfung sollten wir uns dann aufmachen, unsere Ausreden beiseite legen und bei der Arbeit für das Königreich anpacken!
Weißt du selbst nicht, was du tun sollst, dann bringe, wie im Abschnitt zuvor besprochen, deine Gebete für andere vor Gott und bitte um einen konkreten Dienst für dich selbst.
“Heiliger Vater, im Namen deines kostbaren Sohnes bitten wir dich um Arbeiter und darum, dass wir selbst einen Dienst erhalten. Hilf uns, damit wir anderen helfen können, sodass nicht unser Wille, sondern dein Wille geschehe. Wir bitten das nicht für uns, sondern wir bitten dich um deines Namens willen.”
Das Amen dazu ist dir überlassen…