Mt 5,19-Serie (1Mo 47,28-50,26) – Jeschua (Jesus) und Joseph

Das klarste Gegenbild: Joseph

Kaum eine andere Person in der Heiligen Schrift zeigt mehr Parallelen zu unserem Herrn und Meister Jeschua (Jesus) auf als Joseph. Nicht umsonst ist ihm und seiner Lebensgeschichte der größte Teil im ersten Buch Mose gewidmet.

1Mo 37,2 Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph war siebzehn Jahre alt… [SLT]

Schon allein diese Einleitung in das letzte Viertel des ersten Buches Mose macht durch seinen Fokuswechsel klar (erkennbar an der Formulierung: Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph war siebzehn Jahre alt…): Die Geschichte Jakobs – also Israels – besteht hauptsächlich aus der Geschichte Josephs. Noch interessanter wird es, wenn man weiß, dass sich hinter dem Wort “Geschichte” kein hebräisches Wort befindet, das nur eine “Erzählung Israels” meint, sondern das hebräische Wort “toledot” bedeutet eigentlich “Geschlechter, Erzeugungen Israels”; d.h., wenn Joseph ein Gegenbild auf den ist, der noch kommen sollte, werden wir in diesem (also in unserem Messias Jeschua (Jesus Christus)) “die Erzeugungen, die Geschlechter”, also die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs finden:

Gal 3,29 Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben. [CSV]

Eph 2,11-13 Darum gedenkt daran, dass ihr, die ihr einst Heiden im Fleisch wart und Unbeschnittene genannt wurdet von der sogenannten Beschneidung, die am Fleisch mit der Hand geschieht — dass ihr in jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung; ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut des Christus. [SLT]

Mit diesem einleitenden Vers aus 1Mo 37,2 wollen wir keine vollständige aber zumindest eine stichpunktartige Auswahl der 12 wichtigsten Parallelen beginnen, die klar aufzeigen, dass in der Person Joseph ein prophetischer Vorschatten auf unseren Messias Jeschua (Jesus Christus) liegt (im Prinzip sind die gegenübergestellten Verse bzw. Aussagen selbsterklärend, aber falls nötig wurde eine kurze Ergänzung hinzugefügt):

Joseph, Sohn Israels Jeschua, Sohn Gottes
Joseph war Hirte:
1Mo 37,2 Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph war 17 Jahre alt, als er mit seinen Brüdern das Vieh hütete…
Joh 10,11 Ich bin der gute Hirte
1Mo 37,3 Und Israel liebte Joseph mehr als alle seine Söhne… Mt 17,5 … eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe…
1Mo 37,6 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du etwa König über uns sein, solltest du etwa über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr… Lk 23,2 Sie fingen aber an, ihn zu verklagen und sprachen: Wir haben gefunden, dass dieser das Volk verführt und … Er behauptet, er sei Christus, der König.
(… und dafür wurde er natürlich von seinen Brüdern, für deren Rettung er gekommen war, gehasst.)
1Mo 37,14 Und er (Jakob) sprach zu ihm (Joseph): Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Herde…
(d.h. er wird von seinem Vater zu seinen Brüdern gesandt)
Mt 15,24 Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
1Mo 37,20 Und nun kommt und lasst uns ihn töten Lk 22,2 Und die obersten Priester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn umbringen könnten…
1Mo 37,26-28
Von Juda für 20 Silberstücke an Heiden verkauft.
Mt 26 und 27
Von Judas für 30 Silberstücke über Pharisäer an Römer verkauft.
1Mo 41
Er sorgt für das Brot der Welt, damit Menschen überleben.
Joh 6,48 Ich bin das Brot des Lebens.
1Mo 39
Als die Frau des Potiphar ihn zu unrecht anklagte, wurde er unschuldig gefangengenommen und zu den Übeltätern gerechnet.
Eine Prophezeiung aus Jesaja über unseren für uns leidenden Messias:
Jes 53,12 … er hat sein Leben dem Tod preisgegeben und hat sich unter die Übeltäter zählen lassen und die Sünde vieler getragen…
1Mo 45,5 … denn zur Lebensrettung hat mich Gott vor euch hergesandt! 1Joh 4,14 Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt.
1Mo 37
Seine Brüder weigerten sich, ihm zu glauben und seine besondere Stellung zu akzeptieren.
In allen Evangelien:
Großteil des Volkes weigerte sich, ihm zu glauben und seine besondere Stellung als Sohn Gottes zu akzeptieren.
1Mo 44 und 45
Von seinen Brüdern verworfen, wendet er sich ihnen aber dennoch liebevoll und ohne Vorwurf zu.
Petrus verleugnete ihn drei Mal und bis auf einen war keiner seiner Jünger bei der Kreuzigung anwesend.
Joh 20,19 Als es nun an jenem Tag, dem ersten der Woche, Abend geworden war und die Türen verschlossen waren an dem Ort, wo sich die Jünger versammelt hatten, aus Furcht vor den Juden, da kam Jesus und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!
1Mo 45
Als Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen gibt, ist er für sie wie einer, der aus den Toten auferstanden ist. Alle freuen sich. Danach spricht er zu ihnen, dass sie sich nicht erzürnen sollen.
Joh 20,20-21 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen. Da sprach Jesus wiederum zu ihnen: Friede sei mit euch!

Es gibt noch unzählige weitere Parallelen, versteckte Bilder, Hinweise auf die beiden Häuser Israel und Juda, wann und wie sich der Herr seinen Brüdern offenbaren wird, prophetische Vorschatten auf Ereignisse bzgl. der Drangsal usw. usf.

Auffällig ist auch, dass Joseph seine Braut aus den Nationen in der Zeit erhält, in der er von seinen Brüdern verworfen und für “tot” geglaubt wird. Und selbst wenn Joseph direkt vor ihnen steht, erkennen sie ihn nicht, weil er ägyptisch, also heidnisch für sie aussieht.
Genauso ist es auch bei unserem Herrn Jeschua: Er wird von Bruder Juda verworfen und erhält in dieser Zeit seine Braut aus den Nationen (u.a. und v.a. aus den verlorenen zehn Stämmen, die nun Heiden geworden sind, weil sie ihre Zugehörigkeit zu Israel verloren haben). Wird unser Messias also von der Großzahl der Brüder aus Juda gesehen, sehen sie ihn nicht als einen Bruder, sondern – irregeleitet durch die Vielzahl der Menschenlehren – eher als einen heidnischen Sonnengott mit Weihnachten, Sonntagsverehrung, der Verwerfung des Gesetzes usw. Sie sehen ihn, aber sie erkennen ihn nicht, weil er eben voller heidnischer Merkmale ist.

Zum Abschluss der Portion ein weiteres Gegenbild, dass wir aus dem ersten Buch Mose mitnehmen dürfen:

Alle Erstgeborenen der Verheißungslinie, die auf menschliche Weise den Segen weitertragen würden, erhalten den Segen nicht, sondern die Erwählung Gottes trägt den Segen und die Verheißung weiter. Soll heißen:
Nicht Ismael, sondern Isaak, nicht Esau, sondern Jakob, nicht Ruben, sondern Joseph und nicht Manasse, sondern Ephraim tragen den Erstgeburtssegen weiter.

Gal 4,28-29 Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist Geborenen verfolgte, so auch jetzt. [SLT]

Ganz so wie beim Gegenbild Adam und Jeschua:

Adam kommt als erster Sohn Gottes in die Welt. Aber er schafft es nicht, den Segen und die Verheißung Gottes davonzutragen, weil er der fleischlichen Natur unterliegt. Aber der zweite Adam, Christus – der von Anbeginn der Zeit von Gott Auserwählte – besiegt das Fleisch und trägt als wahrer Erstgeborener den Segen Gottes zu allen Menschen.

1Kor 15,46-47 Aber nicht das Geistliche ist das Erste, sondern das Natürliche, danach kommt das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch ist der Herr aus dem Himmel. [SLT]

Wir sind am Ende der letzten Portion aus dem ersten Buch Mose angelangt. Abschließen wollen wir mit der wohl passendsten Parallele zwischen Joseph und Jeschua:

1Mo 50,20 Ihr zwar hattet Böses gegen mich im Sinn; Gott aber hatte im Sinn, es gut zu machen, damit er täte, wie es an diesem Tag ist, um ein großes Volk am Leben zu erhalten. [CSV]

V1.2