Prüfung durch Zeichen und Wunder
Nun, wie zuvor erwähnt, die ersten Verse aus dem 13. Kapitel mit dem Fokus auf unsere Gott gewollte und Gott gewirkte Prüfung:
5Mo 13,1-5 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr halten, es zu tun; du sollst nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen. Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht oder jemand, der Träume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder; und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem er sprach: Lass uns anderen Göttern nachgehen (die du nicht gekannt hast) und ihnen dienen; so sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten hören oder auf den, der die Träume hat; denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten; und ihr sollt seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen. [CSV]
Eine kurze Zusammenfassung zu diesen fünf Versen, sodass man den Fokus der Aussagen darin besser erfassen kann und nicht, wie vielleicht zum Götzendienst in der letzten Portion auch, meint: “So lange ich keinen Buddha, Krishna oder dergleichen anbete, gelten diese Verse nicht für mich”; denn durchaus sind diese Verse mehr als aktuell und fast schon lebenswichtig für uns. Warum?
- Der erste Punkt und der erste Vers sind klar und sollten mittlerweile bei uns allen, die sein Gesetz als gültig erachten, sitzen: Ganze Wort, was uns der Allmächtige gebietet, beschützen und tun. Nichts wegnehmen, nichts hinzufügen.
- Geschehen Wunder und Zeichen treffen ein, heißt doch noch lange nichts.
- Unser Gott prüft uns durch Wunder und Zeichen nicht nur dahingehend, ob wir anderen Göttern nachgehen oder nicht, sondern er prüft uns v.a., ob wir ihn mit unserem ganzen Herzen und mit unserem ganzen Sein lieben, d.h. in anderen Worten: Durch Wunder und Zeichen prüft er uns, ob wir ihm und allen seinen Geboten bedingungslos gehorchen oder nicht.
- Denn: Dem HERRN, unserem Gott, sollen wir nachfolgen und ihn fürchten; und wir sollen seine Gebote bewahren und tun und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen.
So der Gesamtzusammenhang dieser Verse, die sich eben nicht nur auf die Prüfung beziehen, ob wir anderen Göttern nachgehen oder nicht, sondern sich auch darauf beziehen, unseren Gott mit allem, was uns ausmacht, zu lieben, ihm anzuhangen und seine Gebote zu bewahren und zu tun (noch einmal die Verse dazu):
5Mo 13,4-5 … denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten; und ihr sollt seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen. [CSV]
In anderen Worten: Gott kann alle möglichen Umstände dafür nutzen, uns und unsere Ernsthaftigkeit in unserem Glauben zu prüfen. Eben auch durch Wunder und Zeichen, die z.B. durch Personen gewirkt werden, die das Gesetz Gottes als ungültig ansehen und lehren. Lassen wir uns dann durch diese Wunder dazu verleiten, etwas am Gesetz Gottes zu verändern oder gar ganz aufzuheben, dann haben wir diese Prüfung leider nicht bestanden. Dies beweist die gesamte Portion hier, als auch die gleich folgende Stelle, bei der uns unser Messias Jeschua mit folgenden Worten vor denjenigen warnt, die ihn zwar als Herren angenommen haben und in seinem Namen Wunder tun, aber dennoch nicht zu ihm gehören (unter anderem – wichtig für unseren Zusammenhang hier – weil sie gesetzlos gelebt haben):
Mt 7,21-23 Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen! [SLT]
Das heißt also, dass Wunder und Zeichen erst einmal nichts zu bedeuten haben. Wir müssen prüfen und uns vor Augen führen, dass wir jederzeit von unserem Gott geprüft werden können und es auch werden. Durch diese Gott gewirkten Prüfungen wird es sich dann zeigen, ob wir in allem gehorsam sein wollen oder nicht.
Diesbezüglich hatten wir in der letzten Portion gelesen:
5Mo 8,2 Und du sollst dich an den ganzen Weg erinnern, den der HERR, dein Gott, dich hat wandern lassen diese vierzig Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu prüfen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. [CSV]
Obwohl es nur ein Vers ist, hilft es auch hier, diesen in seine einzelnen Aussagen aufzuschlüsseln, um ihn so besser zu verstehen:
- Wir sollen stets daran denken und uns daran erinnern, dass …
- … unser Gott uns durch Prüfungen demütigt und…
- … uns in unserer Demütigung prüft.
- Diese Dinge hängen miteinander zusammen.
- Dies tut er, um zu erkennen, was in unseren Herzen ist, ob wir seine Gebote halten würden oder nicht.
Das heißt also, dass Wunder und Zeichen, die sogar von unserem Gott ausgehen, dazu dienen können, uns in unserem bedingungslosen Gehorsam zu prüfen. Die wichtigen drei Wörter noch einmal wiederholt:
Prüfung & bedingungsloser Gehorsam.
Haben wir das verstanden, sollten wir nicht vorschnell sein und meinen, dass nur Wunder und Zeichen uns prüfen können. Unser Gott prüft uns durch alle möglichen Dinge. Oben drauf eben auch durch Wunder und Zeichen. So ‘rum müssen wir das betrachten.
Wodurch kann uns Gott noch prüfen? Zum Beispiel durch sein Wort. Wie? Indem es Stellen in der Heiligen Schrift gibt, die einen oberflächlich betrachtet dazu bringen könnten, dass das Gesetz oder einzelne Gebote daraus nicht mehr gültig seien. Gleichzeitig gibt es aber auch Stellen, die die absolute Unauflösbarkeit und Unveränderbarkeit seines heiligen Gesetzes aufzeigen – und zwar sowohl im AT als auch im NT!
Wir denken nicht, dass das ein Zufall ist, sondern absolut so gewollt ist, da ja auch in seinem Wort sein Wesen steckt, und da sein Wesen (wie hier im 13. Kapitel, als auch an anderen Stellen erkennbar) aufzeigt, dass er sein Volk prüft, ist es nicht weiter verwunderlich, dass er das auch durch sein Wort tut:
Hebr 4,12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens. [SLT]
Man mag an dieser Stelle vielleicht einwenden: “Ist das nicht unfair und ungerecht, dass Gott uns und unseren Gehorsam auf diese Weise prüft?”
Antwort: Natürlich nicht! Unser uns liebender Vater tut das alles nicht, um uns einen Stolperstein in den Weg zu stellen, sondern er ist gerecht und will nur Gutes für uns:
5Mo 8,16 [Gott] der dich in der Wüste mit Man speiste, das deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen und um dich zu prüfen, damit er dir Gutes tue an deinem Ende; [CSV]
Wenn wir uns also von ihm demütigen lassen, werden wir gute Chancen haben, durch seine Gnade und Hilfe, die Prüfung auch zu bestehen. Diese von ihm gewollte Demütigung kann beinhalten, dass wir unsere gesamte Einstellung über die Gültigkeit des Gesetzes überdenken müssen – bis hin dazu, ob wir glauben und annehmen, dass Gott wirklich gesagt hat, dass alle seine Gebote zu bewahren und zu tun sind. Das heißt, seine Prüfung endet nicht mit dem Erkennen der Gültigkeit seines Gesetzes, sondern geht ein leben lang weiter und hat das Ziel, am Ende wie der Sohn zu sagen:
Mt 5,18 … Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. [SLT]
Sollten wir das anders sehen und nicht jedes, auch noch so kleinste Gebot unseres allmächtigen Gottes wie unser Herr und Meister Jeschua bewahren, beschützen und tun, dann könnte für uns am Ende Folgendes gelten:
Mt 5,19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel … [SLT]
Zum Abschluss:
All diese Warnungen und Prüfungen sollen uns keineswegs verunsichern, sondern uns in unserem Glauben stärken und uns in die vollkommene Abhängigkeit zu unserem himmlischen Vater führen. Denn er gibt uns das Wollen als auch das Vollbringen. Was lediglich dem ganzen einen Strich durch die Rechnung machen kann, sind wir und unser schwaches und teilweise sehr stures Fleisch. Wenn wir aber uns und unsere Schwächen zugeben, diese vor Gott in Demut bekennen und ebenso in Demut um seine Hilfe flehen – und zwar von ganzem Herzen – dann wird sich seine Wahrheit und er selbst sich auch finden lassen. Ganz so wie er es seinem in alle Himmelsrichtungen zerstreuten Volk prophezeit hat:
5Mo 4,29-31 Wenn du aber von dort den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, ja, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst. Wenn du in der Drangsal bist und dich alle diese Dinge getroffen haben am Ende der Tage, so wirst du zu dem HERRN, deinem Gott, umkehren und seiner Stimme gehorsam sein. Denn der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben; er wird auch den Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, nicht vergessen. [SLT]
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