Mt 5,19-Serie (5Mo 33,1-34,12) – Die letzte Portion: Das Ziel des Gesetzes

Weitere wichtige Punkte zur heiligen Weisung Gottes

Ps 119,18 Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder in deinem Gesetz! [SLT]

Im Folgenden werden Querbeet verschiedene Punkte zur Weisung Gottes aufgelistet, die hilfreich bei diversen Betrachtungen zu diesem Thema sein können:

Wer weiß es besser?
Das Gesetz ist Liebe (Röm 13,10) und unser Halten dessen ein Ausdruck unserer Liebe (2Joh 1,4-6). Es ist heilig (Röm 7,12) und vollkommen (Ps 19,8). Ferner spiegelt es die vollkommene Gerechtigkeit Gottes wider (Jes 42,21). Diese eindeutigen Verse hinsichtlich der Göttlichkeit des Gesetzes im Hinterkopf behaltend, gilt: Sollten uns Gebote in seinem heiligen, vollkommenen und gerechten Gesetz aufstoßen oder gar als unvollkommen und ungerecht erscheinen, bleibt die Frage offen: Wer ist derjenige, der besser entscheiden kann, was gerecht und was ungerecht ist? Gott oder wir überheblichen Menschen, die – seit der ersten Sünde im Garten – gerne Gott spielen? (1Mo 3,4-5)

Logisch oder unlogisch?
Wenn man zu hören bekommt, dass man im Glauben nun nicht mehr das Gesetz halten, sondern “nur noch lieben muss”, sollte man die Gegenfrage stellen: “Muss man das wirklich? Muss man also lieben, um gerechtfertigt zu werden?”; denn dann könnten auch wir gegenfragen: “Wieso reicht nicht unser Glaube an Christus allein aus?”; denn, wenn man es ganz genau nimmt (und das sollte man, damit denjenigen die logische Konsequenz daraus klar wird), lehren diese Personen, die behaupten, dass man nur noch lieben muss, eine Werksgerechtigkeit, nämlich eine Werksgerechtigkeit aus Werken der Liebe.
In anderen Worten: Man muss nebst dem Glauben an Christus auch etwas von sich aus tun, nämlich Gott und seinen Nächsten lieben. Und paradoxerweise stimmt das auch, denn, wie zuvor gelesen, ist ja das Gesetz und das Halten seiner Gebote: Liebe. Und somit ist es in der Tat so, dass der Glaube nur dann erretten kann, wenn er zusammen mit Werken gelebt wird (Jak 2,14, Jak 2,24). Wir müssen also den Willen des Vaters tun, damit wir am Ende, nicht die zuvor in Mt 7,21-23 gelesenen Worte zu hören bekommen.

Der viel höhere Anspruch:
Nahezu immer, im Zusammenhang mit Mt 7,21-23, ist es wichtig, dass wir uns alle vor Augen führen, dass der Glaube und das Halten von Sabbat, das Nicht-Essen von unreinen Tieren usw. uns kein sicheres Ticket für die Ewigkeit gibt. Es ist unser Leben in Liebe und Selbstaufopferung für Gott und unseren Nächsten, sprich die Nachfolge Christi in allem (Lk 14,27). Unser Glaube und das Einhalten des Gesetzes sind lediglich die Grundlage unseres Lebens. Der Anspruch der wahren Nachfolge ist weitaus höher, als nur den Buchstaben des Gesetzes zu halten. Denkt man anders, wäre das Selbstbetrug und somit brandgefährlich!

NIEMALS vergessen, woher man kommt!
Im Umgang mit Geschwistern, die neu zu dem Verständnis kommen, dass es unserem Gott wohlgefällig ist, seine Gebote aus seinem Gesetz zu halten, sollte man mit Rücksicht und Verständnis entgegenkommen und dabei bedenken, dass man auch selbst einst ohne Gesetz lebte und von vielen Dingen keine Ahnung hatte und teilweise man immer noch keine Ahnung hat.
Das Konzil und der Beschluss der Apostel in Apg 15 geben uns eine wundervolle Grundlage für Gemeinschaft, auch wenn wir völlig unterschiedlich sind: Vier Dinge sind sofort zu unterlassen, alles andere lernen wir nach und nach aus den fünf Büchern Mose (Apg 15,19-21).

Wichtiges und weniger Wichtiges:
Im Sinne und der Befolgung dieses Ratschlusses der Apostel sollten Debatten rund um die Lieblingsthemen vieler (wie z.B. Bart, Kopftuch, Kalender usw.) mit Vorsicht angegangen werden; v.a. dann, wenn sie hitzig und rechthaberisch geführt werden. Es gibt, wie zuvor gesehen, weitaus wichtigere Dinge im Gesetz, was nicht bedeutet, dass diese und vergleichbare Aspekte völlig zu vernachlässigen sind. Sie sind nur anders gewichtet. Ganz nach dem Prinzip, welches uns unser Herr und Meister gelehrt hat (Mt 23,23).

Logisch oder unlogisch? (Teil 2)
Anknüpfend an den zuvor genannten, nennen wir ihn mal, logischen Bruch mit der Aussage: “Man muss jetzt nur noch lieben.”, gibt es einen weiteren, oft genannten logischen Bruch, der besagt, dass man sich den weltlichen Obrigkeiten unterordnen und die Gesetze des Landes in allem einhalten soll (was ja auch laut Röm 13,1-2 und ähnlichen Stellen stimmt, sofern sie nicht den Geboten Gottes im Weg stehen). Was jedoch irgendwie dabei mehr als nur seltsam ist, dass man z.B. alle menschlichen Gesetze in Deutschland halten soll, will man aber das Gesetz Gottes einhalten, wird man dafür kritisiert und teilweise attackiert. Irgendwie eine ziemlich, aber den meisten nicht ganz klar zu sein scheinende, paradoxe Logik. Unter anderem deswegen paradox (ja fast schon pervers), weil das heilige Gesetz Gottes, welches – im Gegensatz zu allen anderen menschlichen Gesetzen – göttlich gerecht ist (Jes 42,21), irgendwie mit der Zeit das Image bekommen hat, dass es hart und brutal wäre; als wäre der Gott des ATs ein anderer als der des NTs. Dies sind so gravierende Missverständnisse rund um die Bibel und unseren Gott, dass ehe diese nicht völlig entwurzelt werden, man dem Geist in sich kaum Raum lässt, einen in die Wahrheit zu leiten (Ps 119,142).

Lässt man sich warnen?
Die Geschichte des Volkes Gottes ist eine Art Lebenspfad, den auch wir auf dem Weg zurück zu unserem Schöpfer durchwandern müssen. Daher schreibt Paulus, dass alle diese Dinge für uns als Vorbilder und Warnungen niedergeschrieben wurden (1Kor 10,11). Daher ist es immens wichtig, den Inhalt des Gesetzes zu kennen, zu lernen und anzuwenden (2Tim 3,16-17). Tut man das nicht, gehen logischerweise alle diese Warnungen spurlos an einem vorbei. So vorbei, dass vielleicht dadurch der gesamte Erlösungsplan Gottes nicht erkannt werden kann.

Vertraust du Gottes Unfehlbarkeit?
Unser Gott ist, wie eingangs betont, allwissend, allmächtig und somit unfehlbar. Alles, was er macht, hat, wie wir im Volksmund sagen würden: Hand und Fuß. Das, was er tut, ist gut. Darauf dürfen und sollten wir im Glauben an ihn fest vertrauen!
Wenn er also zu etwas, wie z.B. zu seiner heiligen Weisung (dem Gesetz), sagt, dass es Liebe, ewig, vollkommen und gerecht ist, dann ist es das. Und wenn er dazu sagt, dass wir davon nichts davontun und nichts hinzufügen sollen (5Mo 4,2) und dies durch seinen Sohn bestätigen lässt (Mt 5,18), dann sollten wir genau das tun und seine heiligen Gebote – bis Himmel und Erde vergangen sind – genau so lassen, wie sie sind. Tun wir das nicht und fügen etwas hinzu oder nehmen etwas davon weg, dann verändern wir dieses ewige, gerechte, heilige, vollkommene und göttliche Gesetz und machen Stück für Stück etwas Menschliches daraus. Das sei uns aber ferne!

Röm 3,31 Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz. [SLT]