Zu Gott beten? Aber wie?
Diese Frage lässt sich nicht mal so eben schnell beantworten, denn es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichsten Gebeten: Manchmal ist ein Gebet kurz, manchmal sehr lang. Manchmal betet man nur einmal für eine Sache, manchmal aber Jahre lang. Manchmal betet man mit, manchmal ohne Fasten usw.
Durch diese Aufzählung wollen wir euch aber auf keinen Fall verwirren. Vielmehr wollen wir euch zeigen, dass man auf sehr unterschiedliche Weisen beten kann. Das Gebet ist also keineswegs ein Wiederholen von auswendig gelernten Sätzen, sondern beten heißt: mit Gott reden. Ganz offen und ehrlich, denn er weiß sowieso alles, was in unseren Herzen vor sich geht. Wir können ihm also alles sagen. Immer.
Hier in dieser Portion lesen wir davon, wie Jakob zu Gott betet. Auch wenn es sein und nicht unser Gebet ist, können wir einiges daraus für uns lernen. Wir lesen dazu erst einmal, was er zu Gott gesagt hat:
1. Mose 32,10-13 Dann betete Jakob: »Herr, du Gott meines Großvaters Abraham und meines Vaters Isaak! Du hast zu mir gesagt: ›Kehr in deine Heimat und zu deiner Familie zurück; ich beschütze dich und lasse es dir gut gehen.‹ Ich bin es nicht wert, dass du mir, deinem Diener, so viel Gutes getan und deine Zusage wahr gemacht hast. Ich besaß nur einen Wanderstock, als ich den Jordan überschritt, und nun komme ich zurück mit zwei großen Karawanen. Rette mich doch jetzt vor meinem Bruder Esau! Ich habe solche Angst vor ihm. Er wird uns alle umbringen, auch die Frauen und Kinder. Du hast mir aber doch versprochen: ›Ich beschütze dich; ich lasse es dir gut gehen. Deine Nachkommen sollen wie der Sand am Meer werden, den niemand zählen kann.‹«
Hier könnt ihr sehen, wie zuallererst Jakob Gott anspricht. Er fängt also nicht aus heiterem Himmel mit seinem Anliegen an, sondern er spricht unseren himmlischen Vater ganz direkt an. Wenn wir auf diese Weise unsere Gebete beginnen, dann sagen wir damit auch, dass wir zu ihm gehören. Er ist unser Gott und niemand sonst. Wir beten zu ihm allein!
Du kannst es damit vergleichen, dass du deine Eltern mit “Mama oder Papa” ansprichst. Und diese Worte “Mama oder Papa” darfst nur du verwenden. Deine Freunde können das nicht. Du aber darfst es, weil du ihr Kind bist. Genauso ist es auch mit unserem Vater im Himmel. Wir dürfen ihn als unseren Gott und Vater ansprechen, weil wir seine Kinder sind.
Unser Erretter Jeschua lehrt uns genau das und spricht zu uns:
Matthäus 6,9 So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel…
Ihr seht, dass wir in unseren Gebeten den allmächtigen Schöpfer von Himmel und Erde nicht nur Vater nennen dürfen, sondern es sogar sollen.
Lasst uns nun weiterschauen, was wir aus dem Gebet Jakobs noch lernen können. Denn als nächstes sagt Jakob etwas sehr Interessantes, was vielleicht den einen oder anderen von euch verwundert und ihr euch vielleicht noch nie getraut habt:
In den Versen 10 und 13 erinnert er Gott an ein Versprechen, das er ihm vor vielen Jahren gegeben hat. Das mag uns in einem Gebet seltsam vorkommen, aber im Gespräch mit deinen Eltern hast du das bestimmt schon oft gemacht, ohne dass es dir aufgefallen ist. Zum Beispiel, wenn deine Eltern dir versprochen haben, dass ihr gemeinsam am Wochenende in eine Eisdiele geht. Dann wirst du bestimmt allerspätestens am Sonntag zu ihnen sagen: “Ihr habt mir doch versprochen, dass wir dieses Wochenende in eine Eisdiele gehen.” Du zeigst deinen Eltern durch die Erinnerung an ihr Versprechen, dass es dir wichtig ist und du dich darauf freust.
Ganz genau so dürfen wir es auch in unseren Gebeten machen. Denn Gott mag es, wenn wir ihn an seine Versprechen erinnern (Gott mag das-Karte). Dadurch zeigen wir ihm – so wie in dem Beispiel mit der Eisdiele – wie wichtig uns seine Versprechen sind. Das gefällt unserem himmlischen Vater. Und daher sollten wir das immer wieder in unseren Gebeten tun.
Jetzt werdet ihr vielleicht sagen:
“Aber was hat Gott mir denn versprochen? Zu mir hat Gott doch noch nie etwas gesagt.”
Doch, hat er! Er hat euch etwas gesagt und er hat euch etwas versprochen. Sehr viel sogar. Zur Veranschaulichung ein kleines Bildchen dazu. Dann versteht ihr besser, was wir euch sagen wollen:
Versteht ihr jetzt? Dieses kleine, aber vielsagende Bildchen soll euch klarmachen, dass Gott euch, uns, euren Eltern, euren Geschwistern, ja einfach allen Gläubigen durch sein Wort bereits viel gesagt und viel versprochen hat. Die Frage für uns alle ist, ob wir das annehmen, danach leben und ob wir fest an seine Versprechen glauben.
Redet dazu doch einfach mal mit eurer Familie über die unzähligen und wundervollen Versprechen Gottes in seinem Wort (Gemeinschaftskarte). Schreibt euch vielleicht eure Lieblingsversprechen heraus und baut sie in euer Gebetsleben mit ein. Und sollte es jemandem von euch mal nicht so gut gehen und er oder sie Zweifel haben, dann lest euch erneut diese und andere göttliche Versprechen durch. Und gewinnt dadurch gemeinsam neue Kraft. In anderen Worten: Helft euch gegenseitig in schwierigen Zeiten durch Gottes Versprechen.
Es sind nämlich nicht immer nur die Eltern, die den Kindern helfen. Es kann auch mal anders herum laufen. Denn oft ist es so, dass wir Erwachsenen die wichtigsten und einfachsten Wahrheiten vergessen, oder verkomplizieren. Ihr als Kinder und Jugendliche könnt uns da helfen. Wie? Indem ihr uns wieder auf die klaren und einfachen Wahrheiten Gottes zurückbringt.
Als Hilfestellung geben wir euch hierfür die zweite “Lehre für’s Herz”-Karte in die Hand. Auf dieser steht:
“Glaube also von Herzen an die Versprechen und Worte Gottes. An jedes einzelne. Zweifle nicht und handle im vollsten Vertrauen darauf, dass das, was Gott gesagt hat, auch eintreffen wird. Immer!”
Okay, jetzt haben wir durch all diese Punkte erfahren, wie wir Gott ansprechen sollen: Einmal mit welchen Worten und einmal mit welchem Glauben. Nämlich mit einem Glauben, der keine Zweifel kennt und unerschütterlich an Gottes Versprechen festhält. Nun kommt das dritte wichtige, was wir aus Jakobs Gebet lernen dürfen: unsere richtige Herzenshaltung beim Gebet. Dazu noch einmal der Vers, weil er so schön ist:
1. Mose 32,11 Ich bin es nicht wert, dass du mir, deinem Diener, so viel Gutes getan und deine Zusage wahr gemacht hast …
In diesem Satz lernen wir etwas sehr Wichtiges für unsere Gebete. Es ist Demut.
Wir haben euch dazu auch eine Lehre für’s Herz-Karte gegeben. Auch haben wir über Demut gesprochen, als es um Abraham ging. Heute sehen wir, wie sein Enkel Jakob sich vor Gott demütigt. Er erkennt nämlich, dass er gar nichts hatte, als er von Zuhause geflohen war und nun kehrt er zurück und ist ein reicher Mann. Er versteht, dass nicht seine tollen Fähigkeiten ihm das alles eingebracht haben, sondern Gott ihm das alles geschenkt hat. Das macht ihn demütig.
Das Gegenteil von Demut ist – wie ihr es bereits gelernt habt – Hochmut. Hochmütig ist man, wenn man denkt, dass man alles alleine schafft und niemanden braucht.
Denkt hierzu mal kurz an euer Leben und wie gut es euch geht und was ihr alles habt. Schaut euch in eurem Zimmer um. Sehr wahrscheinlich habt ihr für all das nichts getan, aber sehr wohl eure Eltern, die euch das alles geschenkt haben. Wie auch Jakob, habt also auch ihr dafür nichts getan. Es ist Gottes Geschenk durch eure Eltern an euch. Und das sollte euch dankbar und demütig machen. Unter anderem auch deswegen, weil viele andere Menschen auf dieser Welt, das nicht haben, was ihr habt.
Dieses überaus wichtige Thema “Demut” hatten wir wie gesagt mittlerweile schon ein paar Mal. Ihr seht durch diese Wiederholungen, dass die siebte Gott mag das-Karte, sich immer wieder bewahrheitet. Denn Gott wiederholt in seinem Wort die wichtigen Dinge für unser Leben immer und immer und immer wieder. So eben auch das ultrawichtige Thema “Demut”. Wir hatten vorhin gesagt, dass wir euch dazu eine Lehre fürs Herz-Karte mitgegeben hatten. Diese Karte möchten wir an dieser Stelle durch einen passenden Vers zu unserem großen Vorbild Jeschua (Jesus) erweitern:
Matthäus 11,29 (Jeschua spricht) … Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig …
So, nun sind wir bei dem letzten Punkt angekommen, den wir aus Jakobs Gebet lernen können. Dieser Punkt ist meist das, was wir am meisten im Gebet tun. Habt ihr schon eine Idee was es ist?
Es ist die Bitte an Gott. In Jakobs Fall ist es die Angst vor Esau, die ihn dazu bringt, zu Gott zu beten. Er fürchtet sich vor dem, was sein Bruder ihm und seiner Familie antun könnte. Er spricht im Gebet folgende Bitte aus:
1. Mose 32,12 Rette mich doch jetzt vor meinem Bruder Esau! Ich habe solche Angst vor ihm. Er wird uns alle umbringen, auch die Frauen und Kinder.
Hier können wir lesen, wie Jakob mit Gott über seine Angst vor seinem Bruder spricht und Gott um Hilfe bittet. Genauso dürfen wir es auch machen. Nicht nur, wenn wir Angst haben, sondern eben immer. Wir dürfen zu jeder Zeit und mit jeder Bitte zu unserem himmlischen Vater kommen und ihn um Hilfe bitten.
Diese Tatsache hat uns unser himmlischer Vater durch seinen Sohn auf ganz besondere Art und Weise mitgeteilt. Er spricht zu uns:
Matthäus 17,20 Jesus aber sprach zu ihnen: … Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Berg sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin!, und er würde sich hinwegheben; und nichts würde euch unmöglich sein.
Matthäus 7,7-8 Bittet und ihr werdet bekommen! Sucht und ihr werdet finden! Klopft an und es wird euch geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.
Damit sind wir auch schon mit dem Themenblock zum Gebet fertig. Auch wenn das nur ein Beispielgebet war, haben wir viel Wichtiges daraus lernen können.
Zum Abschluss möchten wir euch – da eben das Gebet so extrem wichtig ist – noch zwei Karten mitgeben. Die eine ist eine Wörter der Bibel-Karte, die ihr auf der Webseite und der App vollständig ausgefüllt ansehen könnt. Hier möchten wir lediglich einen Satz drauf schreiben, der die Wichtigkeit des Gebets unterstreichen soll:
Das Gebet ist des Menschen größte Kraft.
Redet mit euren Eltern über diesen Satz. Denn das Gebet ist, wie gesagt, sehr, sehr wichtig für unser Leben. Diese Aufgabe, also mit euren Eltern über das Thema “Gebet” zu sprechen , ist dann auch die zweite Karte, die wir euch mitgeben wollen (Aufgaben-Karte). Denn wir können euch all die verschiedenen Arten und die große Wichtigkeit des Gebets unmöglich in so wenigen Minuten mitgeben. Dafür müsst ihr ausführlich mit euren Eltern darüber reden.
Und denkt beim Gebet bitte immer daran: Gott mag es nicht, wenn wir nur ab und zu mal zu ihm beten. Er will, dass wir nie aufhören, zu ihm zu beten. Würden wir aufhören, zu ihm zu beten, wäre das ungefähr so, als würdet ihr aufhören, mit euren Eltern zu reden.