Exempel statuieren
“Was für’n Ding?”
Wir hatten euch das mal im dritten Buch Mose in einem Satz erklärt. Hier – weil es so gut zur Portion passt und wichtig ist – möchten wir das euch ein wenig genauer erklären. Ein “Exempel zu statuieren” hat auf jeden Fall nichts mit einem Examen oder einer Statue zu tun. Erwachsene reden von “Exempel statuieren”, wenn etwas getan wird, dass alle anderen aufwecken und für immer warnen soll.
Ein Beispiel dazu lesen wir in der Apostelgeschichte im 5. Kapitel, als Anania und seine Frau Saphira ganz schlimm lügen.
Damit alle anderen nicht auf die Idee kommen, denselben Fehler zu machen, tut Gott dann das, was man “ein Exempel statuieren” nennt.
Auch Paulus zeigt uns anhand der Ältestenschaft in einer Gemeinde ein Beispiel für ein “Exempel statuieren” auf:
1. Timotheus 5,20 Wer von den Ältesten sündigt, soll vor der ganzen Gemeinde zurechtgewiesen werden, damit die anderen durch dieses Beispiel Gott fürchten lernen.
In der heutigen Portion wird uns anhand von zwei Versen dasselbe Prinzip vom “Exempel statuieren” gelehrt.
5. Mose 17,13 Alle sollen davon hören, damit sie gewarnt sind und sich niemand mehr so etwas wagt.
5. Mose 19,20 Alle anderen sollen es hören, damit sie abgeschreckt werden, selbst einmal etwas Ähnliches zu tun.
Jetzt fragt ihr euch vielleicht: “Und wie hilft uns das praktisch weiter?”
Wir möchten eure Frage mit einer Gegenfrage beantworten: Wisst ihr, wo ihr die wichtigste Sammlung von “statuierten Exempeln” für euer Leben finden könnt? (Frage-/Rätselkarte)
…
In der Bibel. Die Heilige Schrift ist eine Ansammlung von warnenden Beispielen, aus denen wir alle lernen können und sollen. Deswegen stehen sie geschrieben. Ihr könnt euch ja sicherlich noch an den Vers hier erinnern, der diesen Punkt sehr gut beschreibt:
1. Korinther 10,11 Alle diese Ereignisse, die ihnen widerfuhren, dienen uns als Beispiel. Sie wurden für uns, die wir am Ende der Zeiten leben, als Warnung aufgeschrieben.
Stellt euch das Ganze vielleicht so vor: Ihr nutzt ja fleißig euer Wunderbüchlein. Und ihr nutzt es ja auch dafür, dass ihr hinten eure Fehler aufschreibt.
Jetzt mit dem Gelernten vom “Exempel statuieren” könntet ihr dazu auch noch die Strafe aufschreiben, die ihr von euren Eltern bekommen habt. Natürlich nur, wenn es auch eine gegeben hat. Und warum solltet ihr das machen? Damit ihr durch die Strafe noch einmal gewarnt werdet. Und aus euren Fehlern lernt und sie nicht noch einmal macht. (Aufgaben-Karte)
Und wisst ihr, wann so ein Exempel besonders wichtig für euch wird?
Zum Beispiel immer dann, wenn ihr einen Fehler wiederholt, aber eure Eltern nichts davon mitbekommen. Damit ihr dann nicht denkt, dass ihr das einfach weitermachen könnt, solltet ihr euch an das Exempel erinnern und euch sagen: “Ich darf das nicht machen. Auch wenn meine Eltern das nicht mitbekommen. Denn schließlich gab es dafür ja schon einmal richtig Stress.”
Sollte das oder etwas Ähnliches der Fall sein, erinnert euch an eure Strafe zurück. Und denkt bei dieser Strafe daran, dass weder Gott noch eure Eltern Freude an diesen “statuierten Exempeln” haben. Aber sie müssen manchmal sein, damit man eben denselben schlimmen Fehler nicht noch einmal wiederholt.
Daher möchten wir zu diesem Lehrblock euch und eurer Familie noch eine letzte Karte (Gemeinschaftskarte) mitgeben:
Redet mit euren Eltern über vergangene “Exempel, die für euch statuiert” wurden. Jetzt, wo der Fehler bereits getan und die Strafe “abgesessen” ist, könnt ihr alle viel entspannter über die Situation reden. Auf diese Weise könnt ihr dann auch viel besser verstehen, warum “Exempel” von Gott als auch von euren Eltern aus Liebe “statuiert” werden. Geht dabei vergangene Situation noch einmal durch und schaut, …
- … ob ihr jetzt besser versteht, was genau euer schwerer Fehler war?
- … ob die Züchtigung euch geholfen hat, es nicht wieder zu tun?
- … ob ihr jetzt versteht, dass eure Eltern das getan haben, weil sie euch lieben?
Hebräer 12,11 In dem Augenblick, in dem wir gestraft werden, bereitet uns das nicht Freude, sondern Schmerz. Aber später bringt es denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht Frieden und die Annahme bei Gott.