5Mo 26,1-29,8 – Durch Glauben gerettet, WENN …

Segen und Fluch

Im 28. Kapitel der heutigen Portion lesen wir vom Segen und Fluch. Der Segen beginnt in Vers 1 und der Fluch in Vers 15. Falls ihr euch noch erinnern könnt, hatten wir das Thema “Segen und Fluch” schon mal im 3. Buch Mose behandelt. Dort hatten wir euch gesagt, dass ihr alles, was beim Fluch steht, im Grunde überlesen könnt, sofern ihr gehorsam seid!

Das Ganze ist ziemlich genauso wie bei euren Eltern, wenn sie euch eine Strafe androhen:

© motortion – stock.adobe.com

Die Strafe ist – egal was sie auch sein mag – für euch in dem Sinne nicht wichtig, sofern ihr gehorsam seid. Seid ihr aber ungehorsam – und das dann immer wieder – dann wird auch die Bestrafung immer größer werden. Ganz so wie in diesem Kapitel auch. Das Wichtige dabei ist aber: Die Strafen werden nicht größer, weil eure Eltern Freude an Bestrafungen haben, sondern die Strafen nehmen zu, weil sie euch lieben und euch helfen wollen.

blank
© JackF- stock.adobe.com

Ganz genau so ist es auch bei unserem himmlischen Vater und seinen Kindern. Er droht diese Strafen an, weil er uns liebt und uns vor unseren falschen Wegen schützen will. 

Und welche unserer Wege besonders gefährlich sind, lesen wir hier im 28. Kapitel. Einige davon wollen wir uns mal anschauen:

5. Mose 28,20 Der ALLMÄCHTIGE wird einen Fluch auf euer Tun legen; er wird euch so verwirren, dass euch nichts mehr gelingen wird. Weil ihr den ALLMÄCHTIGEN mit euren bösen Taten beleidigt und euch von ihm abgewandt habt …

blank
© o_du_van – stock.adobe.com

Hier wird beschrieben, dass unsere bösen Taten, und dass wir uns bewusst von Gott entfernt haben, dazu führen, dass uns nichts mehr gelingen wird. Und wisst ihr, woran ein Gläubiger am ehesten denkt, wenn nichts mehr klappt? Er denkt hoffentlich darüber nach, was er gegenüber Gott alles falsch gemacht hat.

blank

Sollte das passieren und er erkennt seine Fehler und bittet Gott um Vergebung, so wird aus diesem Fluch noch ein Segen für ihn.

Der nächste wichtige Punkt aus dem 28. Kapitel lautet:

5. Mose 28,45 Und alle diese Flüche werden über dich kommen, dich verfolgen und dich erreichen, bis du vertilgt bist, weil du auf die Stimme des ALLMÄCHTIGEN, deines Gottes, nicht gehorcht und seine Gebote und Satzungen, die er dir gegeben hat, nicht beschützt hast.

Hier wird uns gesagt, dass das alles passieren kann, wenn wir nicht gehorchen und seine Gebote nicht beschützen. Und zwei Verse später kommt dann direkt das mit Schlimmste, was wir falsch machen können:

5. Mose 28,47 Weil ihr dem ALLMÄCHTIGEN, eurem Gott, trotz eures Wohlstands nicht fröhlich und dankbar gedient habt.

Jetzt schließt sich der Kreis mit dem 26. Kapitel. Denn, wenn wir in allem dankbar sind, dann werden wir auch unserem Gott fröhlich und dankbar dienen. Sind wir aber undankbar, dann haben wir ein Problem! Genauso wie, wenn wir ihn durch unsere bösen Taten beleidigen, uns von ihm abwenden, ihm nicht gehorchen oder seine Gebote nicht beschützen würden. Alle diese Dinge lesen wir im 28. Kapitel. Und alle diese Dinge sollen wir nicht tun! Es dient uns selbst zum Besten. Unser himmlischer Vater will uns durch diese und viele andere Dinge erziehen und uns helfen, gehorsame Kinder zu werden. Deswegen lässt er durch Mose sagen:

5. Mose 10,13 Lebt nach Gottes Geboten und Anordnungen, die ich euch heute verkünde! Wenn ihr das tut, wird es euch gut gehen.

Da ihr als Kinder, oder wir als erwachsene Kinder Gottes, aber ab und zu nicht einsehen wollen, dass Gehorsam gut für uns ist, benötigt es hin und wieder eine Strafe. Diese Strafe wird – wie ihr ja dank eurer Wörter der Bibel-Karte wisst – auch “Züchtigung” genannt:

Wenn Gott straft, dann züchtigt er uns. Züchtigung bedeutet, dass er etwas tut, damit wir aus unseren Fehlern lernen und es zukünftig besser machen.

Zu diesen Züchtigungsmaßnahmen Gottes hat ein Bruder ein Zeugnis, was er mit euch teilen möchte:

“Persönlich habe ich beim Studieren dieser Torah-Portion gelernt, wie wichtig es ist, dankbar zu sein. Ich habe Bereiche in meinem Leben entdeckt, wo ich undankbar war und dadurch tatsächlich Teile dieses Fluches erlebt habe.

Es ist nicht so, dass immer alles auf uns einprasselt oder das Ausmaß immer so groß sein muss, wie in diesem Kapitel beschrieben. Sondern es ist so, dass in dem Bereich, wo wir anfangen, undankbar oder ungehorsam zu sein, sich dann Teile diese Fluches ausbreiten können. Früher habe ich das nicht gesehen, wenn ich aber jetzt zurückblicke und mein Leben betrachte, erkenne ich deutlich einzelne Ereignisse, die hier im Fluch beschrieben werden. 

Zum Glück lehrt mich aber die Torah – und so auch dieses Kapitel – die Umkehr zu Gott und seinen Geboten, die ich jetzt durch Christus halten darf. Dadurch sehe ich auch die Veränderung und den göttlichen Segen in meinem Leben. 

Und ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist: Sich an das zu erinnern, was Gott uns gegeben hat und dankbar dafür zu sein, was man haben darf, führt mich zu einem starken Glauben an Gott.”

Ihr seht, auch bei seinem Zeugnis geht es am Ende wieder um das Thema “Dankbarkeit”. Denn wenn wir dankbar sind, werden wir – quasi ganz automatisch – Gott mehr lieben und ihm gehorchen. Und so wird kein Fluch, sondern Segen in unser Leben kommen.

Abschließend zu diesem Thema darf eine unserer Lieblingsstellen in der gesamten Bibel nicht fehlen. Denn diese Stelle lässt uns den Zusammenhang aus Liebe und Züchtigung besser verstehen. Und sollten wir dennoch die eine oder andere Züchtigung Gottes als zu hart empfinden, dann sollten wir alle dabei eines nicht vergessen. Wir hatten das schon mal erwähnt und wollen es hier noch einmal betonen (Warnkarte):
Er ist Gott und wir seine Schöpfung. Er weiß alles, wir wissen im Zweifel gar nichts. Er kann bis in alle Unendlichkeit in die Zukunft sehen und weiß, wie alles ausgeht, wir aber können nicht eine Sekunde in die Zukunft blicken. All das und mehr sollten wir nicht vergessen, wenn wir die Erziehungsmethoden bzw. eben die “Züchtigung aus Liebe” unseres himmlischen Vaters in Frage stellen. Er ist die vollkommene Liebe und er weiß, was das Beste für seine Kinder ist. Egal, wie hart die Strafe auch sein mag:

Hebräer 12,5-6.11 Ihr habt anscheinend die ermutigenden Worte vergessen, die Gott an euch, seine Kinder, gerichtet hat: “Mein Sohn, wenn der ALLMÄCHTIGE dich züchtigt, lass dich nicht entmutigen, sondern nimm es an. Denn wen der ALLMÄCHTIGE liebt, den züchtigt er …”
Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gezüchtigt wird; denn Züchtigung tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise geformt wird, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt.

Amen!