Wächter des Wortes
5Mo 4,2-Tests – Teil 5:
Beschneidung

Im Fleisch beschnitten, weil im Herzen beschnitten

Passend zu der Überschrift hatten wir ja zuvor gesagt, dass wir noch auf folgenden Punkt eingehen werden: “Das Geistliche hebt das Physische nicht auf. Im Gegenteil: Die beiden ergänzen sich.”

Wie ihr unschwer durch den Inhalt des Artikels erkennen könnt, sehen wir es so, dass für jeden, der sich durch Christus zum Gott Israels bekennt, die Beschneidung weiterhin gilt – und zwar bis Himmel und Erde vergehen.

Wie ihr euch ebenfalls unschwer vorstellen könnt, kommt es dadurch mit jedem neuen Bruder irgendwann zu einem Austausch über die Beschneidung. Dann gilt für uns, dass wir selbstverständlich die Brüder nicht zwingen, sich beschneiden zu lassen:

Gal 2,3 Aber auch Titus, der bei mir war, wurde, obwohl er ein Grieche war, nicht gezwungen, sich beschneiden zu lassen.

Wie gesagt, so tun wir es auch. Wir zwingen keinen auf keinerlei Weise, stattdessen tauschen wir uns über dieses Thema aus, gehen durch die Stellen in der Heiligen Schrift und geben persönlich Zeugnis. In kurz: Wir reden offen und brüderlich darüber, denn schließlich geht es bei diesem Thema im wahrsten Sinne des Wortes “ans Fleisch”.

Manche hören nur ein paar Verse und verstehen sofort, dass die Beschneidung noch gültig ist, andere kommen bereits beschnitten zur Gemeinschaft, weil sie es längst für sich selbst erkannt haben, wiederum andere haben Jahre gebraucht. Jeder ist anders und unsere Aufgabe ist es, in Liebe und Verständnis miteinander umzugehen und nach und nach dazuzulernen. Ganz so, wie es die Apostel im Konzil bestimmt haben.

Tatsächlich ist es so, dass es über ganz andere Dinge – sagen wir mal – hitzigeren Austausch unter den Brüdern gab, als über dieses Thema. Erstaunlicherweise muss man sagen, denn es ist kein einfaches Thema und die Hürde für den Gehorsam ist nun mal um ein Vielfaches größer, als jetzt auf das Essen von Schwein oder Krabben zu verzichten. Denn wie gesagt, es geht ans Fleisch.

Was in diesem Zusammenhang weniger erstaunlich ist, ist die Tatsache, dass es für viele Schwestern aus ihrem Schriftverständnis klar ist, dass die Beschneidung noch gültig ist. Passend zu den ersten vier Teilen, wo es eben im Kern um das “nicht hinzufügen und nichts aus der Torah wegnehmen” ging, fragte uns eine Schwester per Mail, ob das die Beschneidung beinhaltet. Als wir das bejahten, berichtete sie darüber, dass sie es auch so sieht und auf Unverständnis bei ihren Brüdern trifft, wenn sie dieses Thema mit ihnen bespricht.

Wir können das sehr gut nachvollziehen und es ist auch logisch, dass dieses Missverständnis noch fest in manchen bzw. vielen Köpfen verankert ist. Denn wie zuvor gesagt, macht sich ja kaum einer tiefere Gedanken darüber, wenn geschrieben steht:

1Kor 7,18 … Ist jemand in der Vorhaut berufen worden, so lasse er sich nicht beschneiden.

Für viele ist damit das Thema durch.

Aber wenn man vor der Veränderung der Torah unseres Gottes zittert, dann werden ganz automatisch Gedanken aufkommen. Man wird sich fragen, wie es denn überhaupt sein kann, dass Paulus die Beschneidung aus der Torah abschafft, wenn es doch explizit ein Gebot gibt, das eine Veränderung strikt verbietet. Und man wird sich auch fragen, wie er oder sonst wer die Warnung unseres Herrn Jeschua übergehen konnte, obwohl wir doch alle explizit davor gewarnt werden, auch nur das kleinste Gebot aufzulösen?

Erst durch diese Fragen und durch die Möglichkeit, falsch zu liegen und obendrein noch aus dem Wissen heraus, dass Gott uns durch die Heilige Schrift prüft, wird man sich überhaupt die Mühe machen, sich diesem Thema zu widmen und die Lehre der Abschaffung der Beschneidung von Neuem zu prüfen.

Prüft man es nicht von Neuem, kann und muss man sagen, dass der christliche Sauerteig des “aus dem Gesetz Wegnehmens” bereits perfekte Arbeit geleistet hat, jedwede gesunde Nachfrage im Keim zu ersticken. In diesem Fall eben v.a. durch die Lehre, dass Geistliches Physisches aufhebt. Aber das ist, wie mehrfach erwähnt und aus der Heiligen Schrift belegt, absolut unbiblisch. Biblisch ist, dass sich beide ergänzen. Daher steht auch in einer Prophezeiung über die Zukunft etwas sehr Aufschlussreiches geschrieben:

Hes 44,9 So spricht der Herr, HERR: Kein Fremder, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, von allen Söhnen der Fremde, die inmitten der Kinder Israel sind, soll in mein Heiligtum kommen.

Uns ist klar, dass dieser Vers oder der Artikel hier allein für viele nicht ausreichend sein wird, um Klarheit über dieses Gebot zu bekommen. Es braucht Zeit, Studium und auch Austausch mit anderen darüber.

Daher unser Angebot: Wenn ihr wollt, kommt auf uns zu. Sehr gerne tauschen wir uns mit euch darüber aus und machen gerne einen zweiten Teil zu diesem Thema, wo wir auf eure Gedanken, Argumente und Fragen eingehen.

Bis dahin, wünschen wir euch Gottes Gnade, Wahrheit und Liebe

Eure Brüder im Messias Jeschua

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