Wächter des Wortes
5Mo 4,2-Tests – Teil 7:
Abendmahl und Passah

Anstatt Passahmahl jetzt Abendmahl!?

Vielen von euch wird bekannt sein, dass es die Lehransicht gibt, dass das Passahmahl durch das Abendmahl ersetzt wurde.

Bei dieser Ansicht ist es so, dass meist völlig unbewusst einige wichtige Punkte “zusammenkommen”, die für viele Torah haltende Geschwister grundsätzlich problematisch im Verständnis sind, wie z.B. Opfer, Beschneidung oder eben auch der Ort, wo Gott seinen Namen wohnen ließ.

Wie ist das gemeint? Wie sehen Interpretationen innerhalb dieser Lehrmeinung über das Passah zum Beispiel aus: 

  • Wenn das Opferlamm beim Passah wegfällt, gibt es keinerlei Konflikt mehr mit dem Opfer unseres Messias, der das Lamm Gottes ist. Es wird einfach ersetzt und somit hält man weiterhin das Passah.
  • Wenn das Passah auf eine neue, “geistliche” Weise gehalten wird, benötigt es die physische Beschneidung nicht mehr, denn man ist ja im Herzen beschnitten.
  • Auch entfällt das Problem mit dem Ort, den Gott erwählt hat, denn jetzt sind wir ja der Tempel Gottes.
  • Wenn das Passah mit Brot und Wein gehalten wird, wird es durch etwas viel Wichtigeres, nämlich durch das Opfer Jeschuas ersetzt; d.h. der Auszug aus Ägypten mit dem Blut des Lammes an der Tür wird durch das Blut des Lammes am Kreuz ausgetauscht.

Dies wären vier wichtige Punkte, die bei dieser Lehransicht – bewusst oder unbewusst – eine tragende Rolle spielen. Und alle vier klingen, sagen wir mal, “durchaus positiv”, weil sie bestehende Probleme, wie den Ort des Passahs, die Opfer und die zwingend erforderliche Beschneidung quasi auflösen und dabei zusätzlich noch den Fokus auf unseren Erlöser setzen. In kurz: Dadurch wird irgendwie alles gut.

Das ist sicherlich auch der Grund, warum diese Lehre bei vielen Geschwistern, die die Torah halten, Anklang findet.

Aber wie wir in den beiden Teilen zuvor gesehen haben, benötigt es keine Abschaffung von Opfern oder der Beschneidung; und das Problem mit dem Ort, den Gott erwählt hat, ist in Wirklichkeit gar kein Problem.
Und dass der Fokus auf unseren Messias Jeschua gesetzt werden sollte, ist sowieso klar. Das sollte nicht nur beim Passah feiern der Fall sein, sondern generell immer!

Das heißt, für die Lösung dieser Herausforderungen im Verständnis der Torah benötigt es keinerlei Veränderung. Man ändert als Beispiel bei den Ungesäuerten Broten oder beim Pfingstfest ja auch nichts. Stattdessen denken wir dabei an unseren Erretter und führen uns vor Augen, dass er vollkommen ungesäuert war und dass durch sein Werk der Heilige Geist zu Pfingsten ausgeschüttet wurde. Für diese Dinge brauchen wir an den Festen unseres Gottes nichts zu verändern. Sie sind vollkommen, so wie sie sind und daher sollen sie auch ewig so gehalten werden, wie sie angeordnet wurden:

3Mo 23,41 Und so sollt ihr dem HERRN das Fest halten, sieben Tage lang im Jahr. Das soll eine ewige Ordnung sein für eure künftigen Geschlechter …

Jetzt wird man vielleicht einwenden: Aber steht nicht auch Folgendes geschrieben:

Lk 22,19-20 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dies tut zu meinem Gedächtnis! Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

Ja, das steht geschrieben. Genau das hat unser Messias gesagt. Daher die Gegenfrage dazu:

blankWo hat er gesagt, dass die ewig gültigen Bestimmungen des Passahs durch ihn aufgelöst seien?
Wo steht, egal wo in der Heiligen Schrift, dass seine Worte das neue Passah bestimmen?

Antwort: Nirgends. Er hat etwas Derartiges nicht gesagt. Auch steht sonst nirgends etwas von einer Veränderung des Passahs. Es ist einfach nur eine menschliche Interpretation, die sich im Laufe der Jahrhunderte, v.a. durch das Christentum, genauer durch die römisch katholische Kirche, durchgesetzt hat. Wie eben viele andere Lehren, die Gottes Torah angreifen und sie verändern. Aber einen Vers zu einer derartigen Veränderung gibt es nicht und kann es auch nicht geben (!), weil das ganz einfach 5Mo 4,2 und Mt 5,18 widersprechen würde!

… 

Kann man aber dennoch, nebst den von Gott befohlenen Geboten zum Passah, zusätzlich das sog. “Abendmahl” (was eigentlich viel mehr ein Gedenkmahl ist) halten? Aber selbstverständlich kann man das. Damit fügt man ja auch nichts der Torah hinzu, denn es ist kein Gebot. Es ist ein Gedenken an das vollkommene Opfer unseres Erlösers. Wenn wir das machen, sollen wir an seinen Leib und sein für uns vergossenes Blut denken!

Auf diese Weise muss man dann auch nicht mehrfach  5Mo 4,2 brechen (!) und mehrere Gebote rund um das Passah oder gar das Passah an sich wegnehmen oder durch Veränderungen neue Gebote hinzufügen und so ebenfalls 5Mo 4,2 brechen, sondern man kann Gottes vollkommene Torah – ohne menschliches Einwirken – einfach weiter so lassen, wie sie ist: vollkommen!

Ps 19,8-9 Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es gibt dem Leben neue Kraft. Die Ratschlüsse des HERRN sind zuverlässig und schenken den Unverständigen Weisheit. Die Befehle des HERRN sind richtig, sie erfreuen das Herz. Die Vorschriften des HERRN sind klar und schenken Einsicht.

Euch und uns allen möge unser himmlischer Vater durch seine heilige Torah neue Kraft, Weisheit und Einsicht schenken und unser aller Herz erfreuen.

Eure Brüder in Christus

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