Die Bibel: Von Anfang bis Ende – Teil 1: Adam bis Mose

Noah war ein untadeliger Familienvater und stand für die Wege Gottes ein. Die Heilige Schrift sagt über ihn:

1Mo 6,9 … Noah wandelte mit Gott.

Daher suchte sich unser Schöpfer ihn aus und gab ihm den Auftrag, die Gerechtigkeit Gottes anderen zu verkünden und zur Umkehr aufzurufen. Jedoch wollte niemand auf ihn hören. Die Heilige Schrift verrät uns auch den Grund hierfür:

1Mo 6,5 Gott sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens allezeit böse war.

In anderen Worten: Nach den Ereignissen im Garten versank die Welt im Chaos. Die Erde war voller Bosheit: Mord und Totschlag, Vielgötterei, Unzucht und vieles mehr. All das kam aus der gefallenen Natur des Menschen. Es kam aus seinem Herzen, denn …

1Mo 8,21 … denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an …

Ein wichtiger und oft übersehener Punkt in diesem Zusammenhang ist, was – im Gegensatz zum Herzen des Menschen – zu jenem Zeitpunkt im Herzen unseres himmlischen Vaters vor sich ging. Denn oft ist es (wie eingangs erwähnt) so, dass sich Menschen Gott weit entfernt am Rande des Universums vorstellen, aber keineswegs als einen Gott, der Gefühle oder gar, wie es hier der Fall ist, Herzschmerz haben könnte:

1Mo 6,6 Den HERRN bekümmerte es, den Menschen erschaffen zu haben, und es schmerzte ihn in sein Herz hinein.

Viel könnte man zu diesem Punkt sagen, aber vielleicht in einem anderen Artikel mehr dazu.

Hier an dieser Stelle können wir festhalten, dass unser Schöpfer uns durch die Sintflut ein eindringlich warnendes Beispiel gegeben hat. Quasi eine Nachricht an die gesamte Menschheit, die – in den Generationen, die ab diesem Zeitpunkt bis heute noch kommen werden – daran denken soll, was damals geschah bzw. geschehen musste: Ein Gericht Gottes, das zeigen soll, dass alles seine Grenzen hat. Überschreiten wir ein gewisses Maß, kann der Allmächtige nicht mehr tatenlos zusehen. Er muss einschreiten. Ansonsten zerstören wir alles um uns herum und am Ende auch uns selbst. Ein warnendes Beispiel, das vor allem in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je sein sollte. Aber, wie wir leider wissen, sind wir Menschen teilweise unbelehrbar.

Zurück zum Geschehen damals, welches unmittelbar an diese traurige Wahrheit anknüpft: Denn nach nicht allzu langer Zeit (quasi unmittelbar nach der “Erneuerung der Erde” durch die Sintflut) fällt der Mensch – ohne etwas daraus gelernt zu haben – wieder in die alten Verhaltensmuster zurück; sprich er geht seiner gefallenen Natur nach und gibt sich erneut dem hin, was der ersten Sünde im Garten zugrunde lag: Er wird ungehorsam und hochmütig. Ganz so wie es die Schlange dem Menschen einflüsterte:

1Mo 3,5 Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott

Dieser Lüge – die dem Menschen seit dem Garten im wahrsten Sinne des Wortes in Fleisch und Blut übergegangen ist – folgten auch die Generationen nach der Sintflut nach und …

1Mo 11,4 Sie sprachen: »Ans Werk! Wir bauen uns eine Stadt mit einem Turm, der bis an den Himmel reicht! Dann wird unser Name in aller Welt berühmt werden.

Der Hochmut des Menschen kannte damals und kennt auch heute noch keine Grenzen. In unserem Sprachjargon würde man zu diesem ‘Turm bis zum Himmel’ sagen: “Der Mensch und sein Stolz wollten hoch über den Himmel hinaus.”, aber der Allmächtige ließ das nicht zu und tat Folgendes:

1Mo 11,9 … er verwirrte dort die Sprache der Menschen und zerstreute sie von dort über die ganze Erde.

Die Strafe – besser das gerechte Gericht Gottes – war also die Verwirrung und Zerstreuung. Eine Vorgehensweise – besser Züchtigungsmaßnahme – unseres Schöpfers, welche uns im Laufe der biblischen Geschichte immer und immer wieder begegnen wird. Dazu später mehr.

Hier an dieser Stelle können wir festhalten, dass nebst der Trennung von Gott, nun auch eine Trennung zwischen den Menschen untereinander geschah. Sowohl örtlich als auch sprachlich: Sie wurden über die ganze Erde zerstreut und ihre Sprache verwirrt. Das alles gepaart mit der gefallenen Natur des Menschen führte dann u.a. dazu, dass sich Kulturen bildeten, die sich ihre eigenen Götter machten. In kurz: Die Schöpfung versank erneut im Chaos. Aber der Wiederherstellungsplan unseres himmlischen Vaters, wieder unter uns zu sein, lief so erst richtig an. Denn er hatte ja Noah und seinen Nachkommen ein Versprechen gegeben:

1Mo 9,9 Und ich, siehe, ich errichte meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen nach euch.

… und nach Noah wurde dann irgendwann einer seiner Nachkommen ausgewählt, damit der Rettungsplans der Schöpfung aufrechterhalten bleibt: Abraham, der der Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-Enkel Noahs war.

Dieser Abraham (der damals noch Abram hieß) wurde vom Allmächtigen berufen, etwas Entscheidendes für die Wiederherstellung der Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen zu tun. Ob aber Abraham der richtige für diese Aufgabe war, musste erst noch geprüft werden. Wir alle kennen diese Prüfung: Er sollte aus Gehorsam zu Gott seinen eigenen Sohn opfern.
Obwohl der Allmächtige das nie zugelassen hätte, verlangte er es dennoch von ihm – als einen Schritt des Gehorsams und Vertrauens: Zwei unabdingbare Bedingungen für die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott; d.h. der Mensch musste und muss der Allmacht, Liebe und Treue seines Schöpfers unerschütterlich vertrauen und ihm in allem gehorchen. Er muss quasi wieder vom Baum des Lebens essen. Tut er das nicht und vertraut auf sich selbst und seiner eigenen Definition von gut und böse, isst er wieder, wie im Garten auch, vom falschen Baum. Und dieser Baum bringt, wie wir alle wissen,
die Trennung von Gott und somit den Tod.

Abraham aber gehorchte – bedingungslos –, u.a. weil er fest daran glaubte, dass Gott auch tote Menschen wieder lebendig machen kann. Aber das war für seine Prüfung gar nicht nötig, denn kurz vor dem Opfern kam eine Stimme aus dem Himmel und sprach:

1Mo 22,11-12 Abraham! Abraham! … Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest, weil du deinen einzigen Sohn nicht verschont hast um meinetwillen!

Und weil er dies getan hatte, versprach ihm der Allmächtige Folgendes:

1Mo 22,16-17 »Ich, Gott, schwöre bei mir selbst: Weil du mir gehorsam warst und sogar deinen geliebten Sohn auf meinen Befehl hin geopfert hättest, werde ich dich reichlich segnen und ich werde dir viele Nachkommen schenken.«

Unser Schöpfer legte sich also fest. Er schwor bei sich selbst. In biblischer Sprache bedeutet das: Der ewiglich Treue schloss einen ewiglich unauflösbaren Bund. Sogar einen ganz speziellen, denn dieser eine Bund mit Abraham wird von nun an eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung dessen spielen, wofür wir hoffentlich täglich und anhaltend zu unserem Gott beten: “Dein Wille geschehe. Wie im Himmel so auch auf Erden.”
Und sein Wille ist eben, wie wir es z.B. zuvor in der Offenbarung lesen konnten, dass er irgendwann aus dem Himmel wieder mitten unter die Menschen kommen wird:

Offb 21,2-3 Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen … Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, ihr Gott …

Und dieser Rettungsplan unseres Schöpfers wieder unter uns zu sein, beginnt im Kleinen – bei Abraham – und wird sich dann weiter auf seine Kinder und Kindeskinder und Kindeskindeskinder usw. ausweiten, bis es dann in Ägypten mehrere Millionen sein werden.

An dieser Stelle ist eine wichtige Randbemerkung ein Muss, da bei diesem Bund eine Tatsache sehr häufig missverstanden wird: Bei dem Schwur an Abraham hat der Allmächtige sich keine Rasse ausgesucht, die er unter seinen Geschöpfen irgendwie ungerecht bevorzugt, sondern er hat einer Familie, der Familie Abrahams, ein Versprechen gegeben und ist mit ihnen einen Bund eingegangen. Eben einen ewig gültigen, den er – bei sich selbst schwörend – mit ihm und seinen Nachfahren für immer geschlossen hat.

Zurück zur Geschichte:
Der “Familien-Bund” mit Abraham und seinen Nachkommen ging nach einer gewissen Zeit auf seinen Sohn Isaak und dann auf seinen Enkel Jakob über. Oder anders formuliert: Gott schloss auch mit Isaak und Jakob einen Bund. Diese neuen Bünde haben aber den alten mit Abraham nicht abgeschafft, sondern sie haben ihn – biblisch gesprochen – erneuert.

Das Ziel dieser Erneuerung seines Bundes mit Abraham ist weiterhin dasselbe Ziel wie zuvor: Dass am Ende es wieder so werden wird, wie am Anfang: Gott mitten unter uns.
Noch einmal anders ausgedrückt: Das Übergehen der Versprechen Gottes von Abraham auf den nächsten Bundespartner, dann wieder auf den nächsten, dann wieder auf den nächsten usw. hat zur Folge, dass nicht einzelne Menschen allein am Rettungs- und Wiederherstellungsplan Gottes Anteil haben dürfen, sondern immer mehr und mehr Menschen dürfen dazu kommen. Diese erhalten nicht einen neuen Bund, sondern sie werden im Nachhinein in diesen einen ewigen Bund mit aufgenommen; biblisch gesprochen: Sie werden eingepfropft. Wie? Indem sie an den einen Gott glauben. Durch diesen Glauben dürfen sie in die Verheißungen des Bundes eintreten und daran teilhaben.

Das bei dieser Erneuerung des Bundes verfolgte Endziel unseres Schöpfers ist weiterhin dasselbe wie zuvor: Die Rettung der Menschheit; sprich die Rettung für all diejenigen Menschen, die ab diesem Zeitpunkt an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs glauben wollen.

Wir möchten das noch einmal wiederholen: Beim Rettungsplan Gottes geht es nicht um eine Rasse, denn …

1Tim 2,4 Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Das ist kein Prinzip, welches es erst im NT gibt, sondern eines, welches direkt in dem Bund selbst verankert ist. In der Erneuerung des Bundes mit Jakob lesen wir:

1Mo 28,14 Und deine Nachkommen sollen wie der Staub der Erde werden … und in dir und in deinen Nachkommen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.

blankMan kann durch diese Bundesschlüsse schnell und einfach erkennen, dass unser Gott eines immer und immer wieder tut: Er verspricht Menschen etwas und bestärkt sie darin, dass er seine Versprechen in seiner göttlichen Treue auf jeden Fall einhalten wird. Für immer und ewig!
Hierfür beginnt er immer im Kleinen: Zuerst einzelne Menschen, dann Familien, dann ein ganzes Volk, um dann am Ende, wie er es im zuvor gelesenen Vers selbst verspricht, “alle Geschlechter der Erde zu segnen” – sofern sie – wie die Bundesfamilie selbst auch – an Gott glauben, ihn lieben und ihm gehorchen.