Feste Gottes: wie feiern?
Die “Sehnsuchts”-Feste (Posaunenfest, Versöhnungstag & Hüttenfest)

Das Posaunenfest

So wie wir es bei den anderen Teilen zuvor gemacht hatten, schauen wir uns jetzt auch hier die Stelle an, wo das Posaunenfest zum ersten Mal auftaucht und gehen dann diese Stelle (in dem Fall 3Mo 23) Stück für Stück durch und fassen dabei alle Punkte zusammen. Wobei es dieses Mal im Grunde gar nichts zum Stück für Stück Durchgehen gibt, da es nur zwei Verse sind (24 und 25):

  • In ihnen wird uns das Datum genannt: Der erste Tag im siebten biblischen Monat.
  • An diesem Tag ist, wie für die Feste üblich, Ruhe; d.h. es ist ein heiliger Schabat, an dem man nicht seiner Arbeit nachgehen darf.
  • Dann lesen wir, ebenfalls wie es für die Feste üblich ist, dass es ein Tag der heiligen Versammlung ist.
  • Und dann das Besondere: Es ist eine Erinnerung des Posaunenhalls.

Was ist mit “Erinnerung des Posaunenhalls” gemeint? Dazu:

2Mo 19,16 Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da waren Donner und Blitze und eine schwere Wolke auf dem Berg und ein sehr starker Posaunenschall; und das ganze Volk, das im Lager war, zitterte.

Dieser Posaunenschall leitete dann folgendes Ereignis ein:

2Mo 19,18 Und der ganze Berg Sinai rauchte, weil der  HERR auf ihn herabstieg im Feuer! Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg bebte sehr.

© Film: Patterns of Evidence The Moses Controversy

Beide Ereignisse (also sowohl damals am Berg Sinai als auch die bevorstehende Wiederkunft Christi) werden von einem gewaltigen Posaunenschall begleitet. Nur dass man eben einmal durch die Erwartung der Wiederkunft Christi nach vorne blickt und einmal durch die Erinnerung an den Berg Sinai zurückblickt. Beides ist unmittelbar mit ein und demselben Festtag verknüpft.

Will man also das Gebot zum Fest, sich an den Posaunenhall zu erinnern, praktisch umsetzen, ist es hilfreich, sich die Ereignisse in 2Mo 19 durchzulesen und sich vorzustellen. Denn das Ganze war ein einzigartiges Ereignis:

2Mo 19,16-19 Es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da waren Donner und Blitze und eine schwere Wolke auf dem Berg und ein sehr starker Posaunenschall; und das ganze Volk, das im Lager war, zitterte. Und Mose führte das Volk aus dem Lager hinaus, Gott entgegen; und sie stellten sich auf am Fuß des Berges. Der ganze Berg Sinai war in Rauch gehüllt, weil der HERR im Feuer auf ihn herabgekommen war. Der Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens und der ganze Berg bebte sehr. Und der Posaunenschall wurde immer stärker; Mose redete, und Gott antwortete ihm mit einer Donnerstimme.                … 

… und wie es aussehen wird, wenn der Sohn Gottes wiederkehrt, wird dann keine animierte Videosequenz sein, die ein paar Menschen bei Youtube sehen, sondern die ganze Welt wird Zeuge dessen sein, dass Gott seinen Sohn als Retter der Welt gesandt hat und erneut senden wird. Dieses Mal dann nicht als leidenden Knecht, sondern als König der Könige und Herr der Herren:

Offb 19,11-16 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Heidenvölker mit ihm schlage, und er wird sie mit eisernem Stab weiden; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«.

Diese beiden einzigartigen Ereignisse in der Menschheitsgeschichte sind also direkt mit dem Posaunenfest verbunden. Daher sollte der Fokus an diesem Tag auch derjenige sein, dass man sich in diese, nennen wir sie mal, “Stimmung” versetzt. Dazu ist natürlich das Gebet und das Wort Gottes hilfreich, d.h.: nebst versammeln, feiern, Lobpreis und dergleichen, macht es hier sicherlich Sinn, die passenden Stellen dazu aus der Heiligen Schrift zu lesen.

Selbstverständlich ist das kein Muss, sondern lediglich hilfreich, um sich eben in die “Stimmung” dieses Tages zu bringen und vielleicht den Austausch darüber anzuregen, denn bei jedem wirken die Verse anders.

Ein Beispiel dazu: Nicht jeder stellt sich beim Posaunenfest einzig und allein das Ereignis am Berg Sinai und die Wiederkunft unseres Herrn vor, sondern manche stellen sich auch die Zeit, die seiner Wiederkunft vorausgeht vor. Nämlich die Drangsal.

Das heißt, dass das Fest für sie auch einen anderen Aspekt mit sich bringt.

Das ist übrigens bei jedem Fest so. Es gibt immer eine Mischung aus, sagen wir mal, einer nicht so erfreulichen und einer überwältigend segensreichen Komponente. Was wir damit meinen, schauen wir uns jetzt an.