1Kor 12,4-6 Es gibt verschiedene geistliche Gaben, aber es ist ein und derselbe Geist, der sie zuteilt. Es gibt verschiedene Dienste, doch ein und derselbe Herr macht dazu fähig. Das Wirken der Kräfte ist verschieden, Gott jedoch ist derselbe, der alles in allen wirkt.
Zu diesem Thema könnte man unfassbar viel sagen: ob man nun über die Wirkung der Gaben an sich redet oder darüber, warum nahezu jedermann bei Geistesgaben primär an Heilung, Weissagung, Wunderkräfte und dergleichen denkt oder darüber, ob die eine oder andere Gabe heute noch existiert usw. usf.; es gäbe also unzählige Punkte, über die man sprechen könnte.
Wir möchten in dem folgenden Artikel aber den Fokus nicht auf diese oder ähnliche Dinge setzen, da eine Vielzahl der zuvor als Beispiel erwähnten Themen sehr vehement und emotional diskutiert werden. Daher möchten wir dieser “emotional aufgeladenen Stimmung” ein wenig entgegenwirken, indem wir hier kurz und knapp das Wichtigste zu diesem Thema in Form einer Liste euch zum Prüfen mitgeben. Zuerst aber drei wichtige Punkte vorab:
1. Was bedeutet “Gnaden- bzw. Geistesgaben” eigentlich?
Im Kern und in ganz kurz schließt dieses Wort alles mit ein, was von Gott ausgeht und ohne unser Zutun aus seiner Gnade heraus uns geschenkt wird. Die wichtigen Wörter zum besseren Verständnis sind also “von Gott, aus Gnade und Geschenk”.
2. Welches ist die größte Gnadengabe, das größte Geschenk?
Kurz und knapp: Die Vergebung Gottes durch Christus!
Röm 5,15 Aber es verhält sich mit der Gnadengabe nicht wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk durch den einen Menschen Jesus Christus in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen.
3. Wozu dienen die Gnadengaben?
1Kor 12,7 Wie auch immer sich der Heilige Geist bei jedem Einzelnen von euch zeigt, seine Gaben sollen der ganzen Gemeinde nützen.
Die Gaben werden uns also deswegen geschenkt, damit wir durch sie anderen dienen. Und da der Dienst für Gott und für unsere Nächsten der zentralste Baustein unseres Glaubens und unserer Liebe ist, dürfte es unmissverständlich klar sein, ob es diese Gaben heute noch gibt.
Zu dieser letzten Aussage eine kurze Randbemerkung, sodass man sie besser einordnen kann und versteht, warum so etwas überhaupt erwähnt werden muss: Es gibt Lehrmeinungen, die besagen (und das eben sehr vehement), dass die Gnadengaben mit der Zeit der Apostel aufgehört hätten und es diese daher heute nicht mehr geben würde.
Zu dieser Meinung kurz ein Vers, den jeder für die Betrachtung dieser und ähnlicher Lehren hinzuziehen kann:
1Petr 4,10 Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat – jeder mit der eigenen, besonderen Gabe! Dann seid ihr gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes.
Diese hier erwähnten Gaben (die uns Gott durch seine Gnade schenkt, damit wir einander dienen) sind, wie eingangs kurz angedeutet, nicht allein auf Heilung und Wunder beschränkt, sondern viele dieser Gaben sind (ja wie soll man es sagen) ganz “natürlich”; obwohl sie am Ende selbstverständlich ebenso übernatürlich sind, wie die anderen, denn sie alle kommen ja von Gott. Was genau damit gemeint ist, werden wir im Laufe des Artikels noch sehr klar und deutlich erkennen können.
Vorab noch kurz eine kleine Passage dazu aus dem Römerbrief, ehe wir zu der Auflistung der Geistesgaben kommen:
Röm 12,4-8 Denn ebenso, wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben, so sind wir, die Vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander. Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns verliehenen Gnade: es sei Weissagung, so lasst uns weissagen nach dem Maß des Glaubens; es sei Dienst, so lasst uns bleiben im Dienst; es sei, der lehrt, in der Lehre; es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der gibt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit.
Man kann schnell, klar und leicht nachvollziehbar erkennen, dass Paulus die Gnadengabe der Weissagung, die man heutzutage eben eher mit einer Geistesgabe verbindet, im gleichen Atemzug damit nennt, dass z.B. einer “in Einfalt gibt“ oder “Barmherzigkeit mit Freudigkeit übt“. Würde man heute aber jemanden nach seiner Geistesgabe fragen und er würde antworten, dass er mit “Freude Barmherzigkeit übt“, dann würde man ihn sehr wahrscheinlich komisch angucken.
Damit sich das aber ändert und wir diesen typisch “charismatischen Sauerteig” aus unseren Köpfen und Herzen entfernen, folgt nun eine Auflistung aller geistlichen Gaben, die in der Heiligen Schrift erwähnt werden (natürlich aus AT und NT, denn der Geist Gottes wirkte nicht erst mit dem NT, sondern er wirkt seit Erschaffung der Welt). Wir hoffen, dass wir beim Durchgehen keine Gabe übersehen haben. Sollten euch weitere aus der Heiligen Schrift bekannt sein, schreibt uns bitte kurz eine Nachricht.
Das als Randbemerkung vorab erwähnt, nun die Liste. Sie ist so aufgebaut, dass kurz die Gabe, dazu ein Beispielvers und dann abschließend eventuelle Anmerkungen dazu genannt werden. Es geht also nicht darum, jede Gabe genauestens auszuklamüsern, sondern erst einmal darum, dass man anhand dieser Liste einen Überblick darüber bekommt, welche Geistesgaben die Heilige Schrift alle erwähnt. Wir möchten beginnen …